Partner gibt mir in der Schwangerschaft ein mieses Gefühl?
Huhu,
in letzter Zeit bin ich richtig unglücklich, denn seit ich schwanger bin läuft es in der Partnerschaft etwas anders. Er kann sich total lieb um mich kümmern, mir Frühstück ans Bett bringen, die Füße massieren und er liebt es auch, wenn er mal die Tritte vom Baby spüren kann.
Mehr kommt von ihm aber auch nicht. Er beliest sich nicht, er kümmert sich nicht um die Einrichtung, all das was noch besorgt werden muss, er hat keine Ahnung über die Schwangerschaft und heute hat’s mir echt den Rest gegeben.
Es ging um den Besuch nach der Geburt im Krankenhaus. Meine Mama wird mich zum Krankenhaus fahren und mich im Kreissaal wahrscheinlich auch begleiten und mich unterstützen solange er noch nicht da ist und je nachdem wie es intuitiv ist.
Natürlich sieht sie das Baby dann auch gleich und mein Papa soll auch möglichst schnell kommen können um das Baby zu sehen und weil ich einfach meine Eltern für sehr unterstützend empfinde.
Er hat gefragt wann denn seine Eltern kommen dürfen zu Besuch und ich meinte „Na höchstwahrscheinlich einen Tag nach der Geburt“. Darauf hin meinte er, warum denn meine Eltern kommen dürfen aber seine erst einen Tag nach der Geburt. Ich meinte, weil es MEINE Eltern sind und sie in erster Linie ja auch für mich da sind. Außerdem bin ich ja total fertig nach der Geburt und will das Baby ja auch erstmal kennenlernen und versuchen zu stillen. Ich bin sicher verschwitzt, energielos und fühle mich noch nicht danach.
Seine Antwort war: *lacht mich aus* „Boah du bist aber auch eine Mimose“
Ich bin ehrlich gesagt so geschockt gewesen, dass ich gar nichts mehr dazu gesagt habe. Findet ihr ich übertreibe oder ist er einfach nur total unsensibel? Und hat hier jemand auch einen Partner gehabt, der sich weder mit der Schwangerschaft noch mit der Geburt richtig auseinandergesetzt hat?
5 Antworten
Sein Kommentar war unterste Schublade, dennoch kann ich ihn ein Stück weit verstehen. Ja, das sind deine Eltern. Aber die anderen sind eben SEINE Eltern und es ist ja (vermute ich) auch sein Kind. Klar trägst du es aus. Aber du willst, dass er sich vollständig einbringt, dann sollte er aber auch gleich fair behandelt werden.
Und er hat eben eine Bindung zu seinen Eltern und wünscht sich, dass sie in eurem Leben die gleiche Rolle spielen wie deine Eltern. Du bevorzugst aber klar deine Eltern. Als Unterstützung würde deine Mutter ja auch völlig ausreichen. Du willst aber, dass DEIN Papa das Kind möglichst schnell sieht. Seine Eltern dürfen das aber nicht.
Ja stimmt, weil ich eine gute Bindung zu meinen Eltern habe und sie gern nach der Geburt bei mir habe. Vor ihnen ist es mir auch egal, wenn ich nicht frisch aussehe und ungeduscht bin. Zu seinen Eltern habe ich logischerweise nicht die gleiche Bindung und zu seiner Mama erst Recht nicht. Ich will mich in so einem intimen Moment nicht vor ihnen zeigen und schon in der Cafeteria mit ihnen sitzen.
Kann ich verstehen. Andererseits solltest du verstehen, dass Grosseltern es kaum erwarten können, ihre Enkelkinder zu sehen. Und er als stolzer Vater wird es kaum erwarten können, ihnen das Baby "zu zeigen". SEIN Kind. Vermutlich werden sie nicht mal richtig wahrnehmen, wie du aussiehst.
Ich will nur sagen, dass du deinem Partner vermutlich das Gefühl gibst, dass deine Eltern viel wichtiger sind und mehr Rechte haben als seine. Aber ihm sind seine Eltern eben genauso wichtig, wie dir deine. Vielleicht kannst du ihm erklären, was du hier erklärt hast aber in einem Ton, der ihm zeigt, dass du auch ihn verstehst.
Okay dankeschön. Ich verstehe ja was du meinst, ich finde es nur blöd, dass es dann auf einmal nur noch um das Baby geht und nicht mehr darauf geachtet wird wie es mir in der Situation damit geht. Das Baby rennt ja nicht weg und wird seine Großeltern schon noch früh genug sehen. Ich möchte mein Baby eben erst richtig kennenlernen und es dann anderen vorstellen. Nach einer Geburt gleich Besuch von Menschen zu bekommen, die nicht die eigene Familie ist, fühlt sich einfach nicht schön an und total unwohl.
Ja, das würden viele unterschreiben. Am Anfang wird es leider fast immer um das Baby gehen, aber nimm das nicht persönlich. Das heisst nicht, dass du nicht wichtig bist, sondern dass viele einfach vergessen, was du hinter dir hast.
Natürlich fühlt man sich mit seinen eigenen Eltern am wohlsten. Vielleicht hilft es, daran zu denken, dass jetzt auch seine Eltern zu deiner Familie gehören und dich vielleicht sehen, wie eine eigene Tochter oder so lieben (ich kenn euer Verhältnis nicht).
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, erst mal nur seine Mutter zu dir zu lassen. Unter Frauen ist man immer etwas freier.
Versuche einfach MIT ihm eine Lösung oder einen Kompromiss zu finden. Es macht viel aus, wenn ihr das zusammen klärt anstatt wenn jemand allein entscheidet: meine Eltern dürfen gleich, deine nicht" (überspitzt ausgedrückt).
Alles Gute dir und deinem Kind.
Ich würde einfach sagen, dass ich das "heute" noch nicht sagen kann. Wenn alles gut geht (um man hat normalerweise total adrenalingesteuert ein "high" nach der Geburt) dann können sie gerne auch am gleichen Tag kommen. Aber du möchtest das gerne erst entscheiden, wenn du wieder in deinem Zimmer angekommen bist und ein wenig Zeit mit dem Baby hattest. Vielleicht kommt es ja erst abends. Ich habe übrigens keinem was gesagt. Das Baby kam 1 Woche zu früh ganz in der Früh. Mein Mann hat mich schon am Tag vorher ins Krankenhaus gefahren, ich hab wie üblich herumtelefoniert aber nicht gesagt, wo ich bin. Und der nächste Anruf war dann so zur Mittagszeit: Wollt ihr euren Enkel anschauen kommen? Sie haben nicht mitgekriegt, dass ich sie da alle etwas ausgebootet hatte. Und bei der Geburt wollte ich gar niemanden dabei haben.
Wenn nichts Unvorhergesehenes geschieht hat die Natur schon dafür vorgesorgt, dass es dir gut geht. Schließlich musste man früher ja sein Kind selbst versorgen können. Aber zur Familie gehören seine Eltern genauso wie deine. Das solltest du auch so handhaben. Wenn deine Mama bei der Geburt dabei sein soll ist es was anderes. Aber wenn dein Papa kommt, dann sollten auch deine Schwiegereltern kommen dürfen.
Hallo,
Frauen haben oft etwas unrealistische Erwartungen an den Mann, wenn's ums Kinderkriegen geht. Dein Freund macht schon mehr als viele andere Männer. Klar wäre es schön, er würde voll auf die Schwangerschaft einsteigen. Ich kenne aber ehrlich gesagt im gesamten Freundeskreis keinen einzigen Mann, der etwas über die Schwangerschaft oder Geburt gelesen hätte. Und ich verrate dir jetzt schon, dass dein Partner auch nichts über Kinderentwicklung und -erziehung lesen wird. Sondern da wirst immer du die Fachfrau sein.
Das Kinderkriegen ist auch heute noch weitgehend Frauensache. Und trotz aller Emanzipation wage ich mal zu behaupten, dass Männer mit Geburtsthemen einfach überfordert sind. Man kann hier auch nichts erzwingen. Männer und Frauen sind nicht gleich. Und dein Mann ist auch nicht deine beste Freundin, die genau versteht, wie es dir geht.
Ich würde mich trotzdem durchsetzen, was den Besuch der Schwiegereltern angeht. Den zweiten Tag finde ich sowieso recht früh. Wir haben die Familie nach jeder Entbindung immer erst am vierten Tag zum Baby gelassen. Man muss sich als Mutter wirklich erstmal von der Entbindung erholen, und auch als Paar das große, einschneidende Ereignis bewältigen.
Ich wünsche dir noch eine schöne Kugelzeit und eine harmonische Entbindung!
Du solltest dich mal ernsthaft mit deinem Partner zusammen setzen.
Mach ihm klar, dass du nach der Geburt aus einer handtellergroßen Wunde blutest, vielleicht noch diverse Geburtsverletzungen haben wirst oder dich sogar von einer Bauch-OP erholen musst und dass du in dieser Phase nur zwei Dinge brauchst: RUHE und UNTERSTÜTZUNG.
Wer dir beides nicht geben kann, sondern nur das Baby sehen will, muss fern bleiben.
Gerade im Krankenhaus gibt es eh genug Trubel. Ich hatte nach der Geburt vom ersten Kind zwar ein Einzelzimmer und wegen Corona durfte nicht mal Besuch kommen, aber trotzdem kam gefühlt ständig jemand rein, die Gyn zur Visite oder eine Pflegerin zum Katheter zieheb oder die Hebamme oder die Physiotherapie oder das Essen oder jemand hat das Tablett abgeräumt oder der Kinderarzt wegen U2 oder wegen Hörtest oder wegen Neugeborenen-Screening. Oder ich musste stillen und brauchte Hilfe. Wirklich Ruhe gab es da gar nicht und ich war richtig froh, dass nicht auch noch Besuch kam (außer meinem Mann, der durfte kommen).
Die Männer machen sich meistens Gedanken um das Geld nach Hause zu bringen etc. Mein Partner hat auch alle Kurse mitgemacht aber viel ist davon nicht hängen geblieben, sei nicht böse deswegen. Nimm doch deinen Mann mit in den Kreißsaal, wenn er sich nicht kümmert bekommt er schon einen Arschtritt von den Hebammen.
Dann können beide Eltern am nächsten Tag kommen und keiner fühlt sich benachteiligt
Männer halt, Kopf hoch lass alle auf einmal kommen seine deine Eltern Tanten Onkels, so fühlt sich keiner vernachlässigt. Die meisten Sätzen sich eh ab, nach kurzer Zeit das wird alles.
Aber wo ist das denn nicht fair? Ich müsste auch gar keinen Besuch kommen lassen, allerdings möchte ich ja auch dass seine Eltern die Chance bekommen das Baby zu sehen. Deswegen habe ich gesagt, sie können einen Tag nach der Geburt kommen. Am Tag der Geburt möchte ich dennoch nur meine Eltern da haben, weil ich zu ihnen eine Bindung habe und sie in erster Linie ja für mich da sind.