Paradoxon der Entscheidungsfindung?

2 Antworten

Von Experte tunik123 bestätigt

Viele Entscheidungen betreffen nur eine sehr überschaubare Zahl von Möglichkeiten, nicht selten ist die Fragestellung dichotom.

Dort, wo es sehr viele Möglichkeiten gibt, z.B. bei der Berufswahl, trifft man häufig eine nähere Auswahl, quasi die Kandidatenmenge, aus der man dann eine engere Auswahl bzw. die finale Entscheidung trifft. Viele Fragen, die sehr viele Möglichkeiten aufwerfen, wie z.B. die Kleiderfarben, sind meistens durch Präferenzen vorbelegt und häufig sind Nuancen gleichgültig, wie z.B. der exakte Blauton.

Wo sind also die problematischen Fälle von sehr vielen Möglichkeiten? Etwa bei der Kapitalanlage? Dort lässt man sich häufig beraten oder geht wie oben vor, mit Kandidatenmenge, Präferenzen, Zielgrößenoptimierung, quasi das Filterprinzip.

Dort, wo man nicht zur Entscheidung kommt, muss man notfalls eine Auswahl treffen nach Gutdünken, also Kriterien anwenden, die man nicht als wirklich rational-zielführend ansieht, um zu einer Entscheidung zu kommen.


tunik123  30.05.2024, 21:50

Gerade der letzte Absatz hat mir gefallen. Wir Menschen können auch unlogisch entscheiden. Sonst geht's uns wie Buridans Esel.

Ich stand schon manchmal vor dem Problem, ohne genügend Informationen irgendwas entscheiden zu müssen. Und dann habe ich irgendwas entschieden und wurde nie dafür ernsthaft kritisiert.

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Diese "nahezu unendlichen Möglichkeiten" mögen vielleicht für einen Computer gelten aber nicht für einen Menschen. Hier sind durch Neigungen, Fähigkeiten, Zwänge usw. die Möglichkeiten stark eingegrenzt. Oft gibt es bei einer Entscheidung sogar nur zwei Alternativen. Wobei interessant ist, dass das menschliche Gehirn auf der unbewussten Ebene die meisten nicht infrage kommenden Möglichkeiten bereits aussortiert hat, bevor die wenigen, tatsächlich existiereenden Möglichkeiten als konkrete Gedanken im Denkprozess auftauchen.