Lebenserfahrung vs. Grundwissen Psychologie?

6 Antworten

Welche Möglichkeiten eröffnet dir das Grundwissen über Psychologie?

Lebenserfahrung ist viel wichtiger, weil sie zur Weisheit führen kann. Psychologische Grundkenntnisse führen nicht zur Weisheit oder eher selten.


EinTeilnehmer  17.10.2021, 08:26

... jegliches UND sämtliches ...

0
ThirstForKnow 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 08:15

Naja wenn man aber dabei bedenkt das jegliches und sämtliches menschliches Handeln auf psychologischem Grundwissen basiert sollte man das alles doch überdenken! 😎

0
Katharina010  17.10.2021, 08:18
@ThirstForKnow

Die Menschheit hat über Jahrtausende ohne psychologische Grundkenntnisse überlebt und sich stetig weiterentwickelt.

0
DerPsychologe1  17.10.2021, 08:34
@Katharina010

Man sieht ja wozu das geführt hat: Rassentehorie, Kriege, Kindesmisshandlung etc... Durch die Psychologie weiß ich es, wie ich mein Kind erziehen muss, damit es später ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt. Durch die Psychologie weiß ich es, was mir fehlt und wie ich mich und mein inneres Kind seelisch heilen kann. Keine Lebenserfahrung der Welt kann mir das beibringen, was die Psychologie mir beigebracht hat.

1

Lebenserfahrung ist eine sehr gute Sache, aber nur wenn man die Erfahrung auch reflektiert. Sonst kann es leicht sein, dass Lebenserfahrung eher dazu führt, dass man bspw. voreingenommen ist. Ich halte Lebenserfahrung für wichtiger als psychologisches Grundwissen.

Deine Beschreibung, dass psychologisches Grundwissen einem "nahezu unendlich viele Möglichkeiten eröffnet" kann ich nicht teilen (und das sage ich als studierter Psychologe). Es kann hilfreich sein. Aber es gibt in dem Bereich auch so viele Voreingenommenheiten, die als "Wissen" ausgegeben werden, so viele Mythen usw. So oft wird angenommen, dass ein bestimmtes Erleben doch selbstverständlich ist und dabei übersieht man, dass andere Menschen das ganz anders empfinden würden.

(Um nur ein Beispiel zu nennen: Viele Menschen reagieren tief verletzt auf das Fremdgehen eines Partners. Andere haben damit gar kein Problem, können in offenen Beziehungen leben. Menschen neigen dazu, ihr eigenes Erleben zu verallgemeinern, zu normalisieren und das als "psychologisches Wissen" auszugeben, also z.B. "Menschen reagieren verletzt, wenn der Partner fremdgeht". Als Psychologe muss man sagen, dass das natürlich eine häufige Reaktion ist, aber keine Selbstverständlichkeit darstellt).

Hi,

Das ist meine Ansicht dazu: wenn man psychologische Kenntnisse hat, sollte man die zuerst auf sich selbst anwenden. Bei anderen Leuten ein Haar in der Suppe zu finden und dazu ungefragt einen schlauen Spruch abzulassen, ist wirklich keine Kunst.

Ich finde beides wichtig, wobei ich Lebenserfahrung als tendenziell wichtiger ansehen würde, Theorie und Praxis etc....

Liebe Grüße

Ich sehe das so: Lebenserfahrung und psychologisches Grundwissen sind zwei unterschiedliche Denkweisen.

Lebenserfahrung ist erfahrenes Wissen und psychologisches Grundwissen ist theoretisches Wissen.

Ich meine dazu, dass man psychologisches Grundwissen nicht braucht, wenn man mit offenen Augen und achtsam durchs Leben geht.

Psychologisches Grundwissen ist in meinen Augen dazu gut, um andere zu manipulieren.


ThirstForKnow 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 09:08

Also damit sagst du ja dass Psychopharmaka und Psychiatrie eine moderne Form der Unterdrückung ist!!

0

Das hängt von der jeweiligen Situation ab, was nützlicher ist.

Theoretisches Wissen in der Psychologie, aber auch in vielen anderen Dingen, kann dienlich sein, um aus einem Repertoire von Handlungsoptionen eine möglicherweise geeignete zu bestimmen. Garantie, dass sie funktioniert, gibt es keine.
Erfahrung hingegen lehrt einem, was funktioniert hatte - ABER auch was NICHT funktioniert hatte.

Erfahrung kann längerfristig weiterhelfen.