Ökogramm Biologie?
Hallo, ich hatte schon mal eine Frage gestellt zu Ökogrammen und auch eine echt gute Antwort bekommen, da war das Ökogramm aber ziemlich übersichtlich. Wie lese ich denn so ein Ökogramm, das ist ja ziemlich durcheinander alles, kann mir jemand vielleicht mit der Orientierung helfen?
1 Antwort
na ja, das sind europäische Laubwald-Gesellschaften bzw. deren Charakterarten, dargestellt in Abhängigkeit von zwei Umweltvariablen (Bodenreaktion sauer-alkalisch und Feuchtigkeit).
Es zeigt sich, dass, in Abhängigkeit dieser beiden abiotischen Faktoren, sich die Zusammensetzung der Pflanzengesellschaften ändert. Die Schriftgröße spielt bei diesen Ökogrammen auch eine Rolle. Das bedeutet, die Rotbuche (Fagus sylvatica) mit der größten Schrift, ist die in Europa, mit Abstand am meisten verbreitete Waldbaumart. Der ganze zentrale Bereich (frisch/neutral) wird von dieser Charakterart besetzt. Man könnte auch sagen, sie ist eine Art "Platzhirsch".
Es gibt aber eben Kombinationen aus den abiotischen Umweltfaktoren, wo der Platzhirsch an seine Grenzen kommt und sich nicht mehr wohlfühlt und der Konkurrenz anderer den Vorzug lassen muss. Das lässt sich hier insbesondere auf der (senkrechten) Feuchteskala gut beobachten. In zu nassen Bereichen (unten), findet man keine Buchenwälder mehr, sondern sie werden dann abgelöst, von Eichen-Hainbuchen-Wäldern, Eschen-Erlen-Wäldern und Erlenbruchwäldern. Bis es dann, im Bereich der Moore, für Wald zu nass wird. Auf der andere Seite der Skala, können sich Eichenmischwälder behaupten und ganz am trockenen Ende, haben Kiefern ihr Auskommen. Noch weiter trocken (oben) gibts auch kein Wald mehr, sondern gehölzfreie Vegetationstypen, wie die Grasfluren.
Die Arten in den Randgebieten sehr nass, sehr trocken, tolerieren das, aber da sind schon Arten dabei, die durchaus auch in dem Hauptverbreitungsgebiet der Buche wachsen würden. Diese lässt ihnen dort allerdings keine Chance, da sie konkurrenzstärker ist. Erst in den zu nassen oder zu trockenen Randbereichen des Buchenverbreitungsgebietes, können diese Arten (z.B. Kiefer) sich gegen die Buche behaupten, aus dem schlichten Grund, weil's dort keine Buchen gibt. LG