Nordmanntanne in den Wald pflanzen?
Hallo
Hab heuer einen lebendigen Weihnachtsbaum gekauft
Jetzt wollte ich fragen ob das überhaupt Sinn macht den dann in den Wald zu pflanzen da die ja nicht von hier kommen sondern vom Kaukasus Gebiet
Ist der dann nicht gebietsfremd denn hier gehört ja normalerweise die Weisstanne her oder ist das nicht so schlimm
Danke für die Antworten
Nur zur Info ich rede natürlich von meinem eigenen Wald, hab nicht vor den irgendwo zu pflanzen
7 Antworten
Hallo,
Forstwirtschaftlich genutzt wird die Nordmanntanne bei uns jetzt nicht, aber ich habe schon Einzelexemplare im Wald gesehen, die anscheinend mal jemand an einem besonderen Stelle, einer Sternkreuzung oder so, gepflanzt hat. Also funktionieren tut es, sie kann hier wachsen. Ja, sie ist gebietsfremd, so wie Douglasie, Japanlärche, etc., die ja tatsächlich in größeren Stückzahlen bei uns angebaut werden. Eine Vorschrift dagegen gibt es nicht, du darfst es also, und wenn du Freude an so einem einzelnen Baum in deinem Wald hast, finde ich auch nichts dabei!
Einen "lebenden" Weihnachtsbaum zu kaufen mach wirklich nur Sinn, wenn man einen Garten oder ein Grundstück hat, in das man den später pflanzen kann. Andernfalls ist es nur gut für das kurzfristige Wohlfühlgefühl.
In den Wald DARFST du den nicht pfalnzen, weil er ortsfred ist. Zudem stehen im Wald schon mehr als genug Bäume rum. Von den Holzackern ist die Forstwirtschaftr ja mittlerweile schon weitgehend weggekommen und setzen jetzt auf natürlichen Nachwuchs im Mischwald. Da paßt deine Normanntanne nicht rein und würde die Ökologie stören. Zudem wachsen x-mal mehr Bäume nach, als dauerhaft überhaupt Bestand haben.
Die einzig sinnvolle Lösung: Du findest jemanden, der ein großes Grundstück hat, wo man den Baum "parken kann" Dann setzt du ihn in einen sehr großen Kübel, der wesentlcih größer ist als der Wurzelballen. dann pfalnzt d ihn mit dem Kübel ein und holst ihn nächstes Jahr wieder zu Weihnachten raus. Das kannst Du 2-3 mal machen, bis er fürs Zimmer zu groß ist und dann wird er entweder gehäckselt oder dauerhaft irgendwo in einer Kulturlandschaft eingepflanzt - nicht im Wald.
Nordmanntannen sind keine problematische und invasive Art, so dass du selbstverständlich eine einzelne Nordmanntanne hier pflanzen kannst. Problematischer wäre es allenfalls, wenn du viele Hektar natürlichen Mischwald roden und mit Nordmanntannen aufforsten würdest.
In meinem Wald dürfte er das auch, selbstvohne meine Genehmigung
Darf man jetzt auch die Scheiben von Autos einschlagen, weil man es bei jemandem, der gar keins hat, theoretisch dürfte?
Mal abgesehen davon: Woher wüsste er, welcher Wald deiner ist und dass du es ihm erlaubst?
Kurz: Ziemlich schwaches Argument.
Bei uns auf dem Dorf weiß jeder welcher Wald wem gehört. Solange jemand nicht Holz in größerem Stil klaut oder ungefragt Bäume fällt, sagt keiner was. Wer also unbedingt meint, er müsste in meinem Wald eine Nordmanntanne pflanzen, der soll das tun.
Der Vergleich mit der eingeschlagenen Scheibe hinkt übrigens gewaltig.
"Der Vergleich mit der eingeschlagenen Scheibe hinkt übrigens gewaltig."
Tut er nicht, weil er offen legt, wie sinnlos dein Gegenargument ist.
Was er bei dir darf spielt keine Rolle wenn es im allgemeinen nicht erlaubt ist - und genau das war dein Gegenargument. "Bei mir dürfte er es." Schön für dich, und weiter? Wenn er in seinen nächsten Wald fährt, wie hoch ist die Chance, dass das dann genau dein Wald ist? Wohl eher verschwindend gering...
Wenn er bei uns auf dem Dorf in den nächsten Wald fährt, dann ist die Chance ziemlich groß, dass er dann in meinem Wald ist.
Übrigens denken die meisten Privatwaldbesitzer so wie ich. Solange er keine Bäume fällt, sondern irgendwo einen einzelnen und unproblematischen Baum pflanzt, soll er das doch tun. Ein Schaden entsteht dadurch keinem Waldbesitzer.
"Wenn er bei uns auf dem Dorf"
Dein Dorf ist nicht Deutschland.
"Übrigens denken die meisten Privatwaldbesitzer so wie ich."
Aber eben nicht alle.
"Solange er keine Bäume fällt, sondern irgendwo einen einzelnen und unproblematischen Baum pflanzt, soll er das doch tun."
Woher soll ein Laie wissen, welche Pflanzen problematisch sind und welche nicht? Und auf Schädlinge wird er die Pflanze mit Sicherheit auch nicht geprüft haben.
"Ein Schaden entsteht dadurch keinem Waldbesitzer."
Es geht nicht darum ob in diesem Fall ein tatsächliche Schaden entstehen würde, sondern um das Risiko, dass ein Schaden entsteht.
Dein Argument wird nicht richtiger dadurch, dass du es wiederholst. Du kannst mir noch 50 Mal erzählen, dass er das bei dir, in deinem Dorf, jeden den du kennst, dürfte... Es ist deshalb trotzdem nicht per se erlaubt. Ja, er darf bei dir im Wald alles was du ihm erlaubst - schön für dich - das darf er deshalb noch lange nicht im nächsten Wald. Du kennst weder alle Waldbesitzer, noch würde das was an den Rechten des Eigentümers ändern.
Da du offensichtlich kein Gegenargument liefern kannst ist die Diskussion damit auch beendet.
Es geht hier in der Frage nicht darum, irgendwelche Pflanzen auf irgendwelchen Grundstücken zu pflanzen, sondern speziell daraun, eine einzige Nordmanntann in einen Wald zu pflanzen. Da nach aller forstlichen Erkenntnis davon keine Gefahr ausgeht (weder durch den Baum selbst, noch durch Parasiten), wird wohl kaum ein Waldbesitzer etwas dagegen haben. Du darfst selbstverständlich den Gegenbeweis antreten
Wenn die Waldbesitzer es erlauben, dann darf man es. Dann darf man vieles. Wenn man die Erlaubnis nicht hat, kann man davon ausgehen, dass man es nicht darf.
Warum solte ich deine Behauptung wiederlegen? Meine Behauptung, man darf nicht einfach einen Baum auf fremden Grund- und Boden pflanzen kann man aus den Gesetzen zum Eigentum ableiten und die gelten überall da, wo nicht andere eine Ausnahme regeln. Wo ist also dein Beleg, dass der Fragesteller ein Recht darauf hat, seine Tanne in einem beliebigen Wald zupflanzen?
Hast du nicht, gibt es auch nicht, weil er dieses Recht ganz einfach nicht hat. Ob die Waldbesitzer, wo er den Baum tatsächlich einpflanzt, etwas dagegen haben kannst du überhaupt nicht wissen.
Wir können es auch ganz einfach machen: Bei mir dürfte er es nicht. Und schon ist wiederlegt, dass er es überall darf - Ende der Diskussion.
Selbstverständlich hat niemand das Recht, in fremden Waldparzellen einen Baum zu pflanzen. Allerdings ist dadurch der Eingriff in fremde Eigentumsrechte derart gering, dass er deshalb garantiert nicht mit juristischen Konsequenzen zu rechnen hat. Da durch das Pflanzen eines Baumes auch kein Schaden entsteht, kann er auch nicht schadensersatzpflichtig gemacht werden.
Eine Klage des Eigentümers der Waldparzelle vor Gericht würde wegen Geringfügigkeit überhaupt nicht zugelassen werden. Außerdem darf bezweifelt werden, dass sich irgend ein Forstwirt nicht über ein solches Geschenk freuen würde.
"Selbstverständlich hat niemand das Recht, in fremden Waldparzellen einen Baum zu pflanzen."
Na also...
Deinen restlichen Ausführugen stimme ich zu. Wobei der Schaden ja nicht nur im Baum selbst begründet sein kann, sondern auch wie er dorthin gekommen ist und wie er dort eingesetzt wurde. Auch kann der Schaden dadurch entstehen, dass der Baum wieder, warum auch immer, entfernt werden muss. Des Weiteren könnte es als illegale Grüngutentsorgung mit entsprechendem Bußgeld gewertet werden.
"Außerdem darf bezweifelt werden, dass sich irgend ein Forstwirt nicht über ein solches Geschenk freuen würde."
Das mag ja sein. Trotzdem sollte man sich vorher erkundigen ob es dem Waldbesitzer recht ist und nicht einfach von einer Erlaubnis ausgehen.
gib ihn mir, ich habe noch Platz im Garten und würde ihn gerne nehmen
ja wenn ein waldbesitzer mit einverstanden ist seh ich da kein problem
"Nordmanntannen sind keine problematische und invasive Art, so dass du selbstverständlich eine einzelne Nordmanntanne hier pflanzen kannst."
Sicher, wenn ihm der Wald gehört...