Welche Bäume produzieren am meisten Sauerstoff?

8 Antworten

Wenn euer hauptsächliches Ziel ist, einen Beitrag dazu zu leisten, den CO2-Anstieg kurzfristig (kurzfristig wären in der Forstwirtschaft ca. 30 Jahre) zu bremsen, kommt für euch das Konzept des "Energiewaldes" in Frage.

Bäume nehmen hauptsächlich aus 3 Gründen CO2 aus der Luft auf:
1) Aufrechterhaltung des eigenen Stoffwechsels. Dazu wird tagsüber bei der Fotosythese CO2 aufgenommen und O2 produziert. Nachts wird aber wieder O2 aufgenomen, veratmet und als CO2 wieder ausgeschieden. Dieses Vorgang hat daher für die dauerhafte Bindung von CO2 keine Bedeutung.

2) Bildung des Laubes im Frühjahr. Damit Laubbäume im Frühjahr eine neue Belaubung aufbauen können, wird jede Menge CO2 benötigt. Wenn die Laubbäume im Herbst ihr Laub aber wieder abwerfen, verrottet dieses und ein großer Teil des gebundenen CO2 wird im Laufe des Verrottungsprozesses wieder frei. Daher ist auch dieser Vorgang für die dauerhafte Bindung von CO2 ungeeignet.

3) Bildung von Holz. Nur im gebildeten Holz wird das CO2 dauerhaft gebunden. Daher ist dies der Hauptpunkt, der zu berücksichtigen ist. Für die Bildung von 1 t Holz werden der Atmosphäre 1851 kg CO2 dauerhaft entzogen. Quelle:
https://www.sdw.de/waldwissen/oekosystem-wald/waldleistungen/

Beim Konzept des sogenannten Energiewaldes geht es genau darum, mit welchen Bäumen man pro Hektar das größte Holzwachstum innerhalb von rund 30 Jahren erreichen kann. Die bayerische Forstverwaltung hat bereits umfangreiche Untersuchungen zum Konzept des Energiewaldes durchgeführt und entsprechende Erkenntnisse veröffentlicht:

https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/service/dateien/w08_schnellwachsende_baumarten_ihr_anbau_und_ihre_verwertung_gesamtheft_gesch.pdf

Hier findest du auch eine genaue Auflistung, welche Baumarten für diesen Zweck besonders geeignet sind und welche Anforderungen die verschiedenen Baumarten an den Standort stellen. Da solltest du eigentlich fündig werden.

Alle Bäume, die schnell wachsen produzieren auch viel Sauerstoff.

Bei den Antworten und deiner Frage sehe ich einige Missverständnisse in Bezug auf die Photosynthese.

  1. Pflanzen wandeln CO2 nicht in O2 um; sie fixieren CO2 und bauen es in die organische Substanz ein. Der freigesetzte Sauerstoff stammt aus dem Wasser.
  2. Pflanzen müssen, wie alle Lebewesen auch atmen, d.h. ein Teil des fixierten CO2 wird durch die Zellatmung wieder freigesetzt. Dazu benötigt die Pflanze Sauerstoff.
  3. Unsere heimischen Bäume verlieren ihr Laub im Winter. Das Laub wird von Mikroorganismen zersetzt, auch dafür ist Sauerstoff nötig.
  4. Für eine CO2-Bilanz von Wäldern ist es langfristig wichtig, was mit dem Holz gemacht wird. Wenn es verrottet oder als Feuerholz genutzt wird, wir das vorher über Jahre fixierte CO2 wieder freigesetzt. Die Nutzung von Holz als Bau-oder Möbelholz nimmt das fixierte CO2 langfristig aus dem Kreislauf.
  5. Infos zum CO2 und zum O2 in der Luft bekommst du im Kohlenstoffkreislauf.
  6. Der Ausdruck "CO2-Neutralisation" ist kein biologischer Begriff, sondern ein politischer.
  7. Wenn ihr einen Wald pflanzen wollt, was ich sehr begrüße, dann nehmt die Baumarten, die in der Gegend heimisch sind. Ein Mischwald ist immer besser als eine Monokultur.

Fragt nach, wenn etwas unklar ist.

  • Eine 150-jährige Buche hat etwa 800.000 Blätter. Mit denen nimmt sie pro Tag bis zu 24 Kilogramm CO2 auf, so viel wie ein Kleinwagen im Durchschnitt auf 150 Kilometer in die Luft pustet. Außerdem filtert sie Schadstoffe aus der Luft: Bakterien, Pilzsporen und Staub. Sie produziert täglich rund 11.000 Liter Sauerstoff.

https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/baum-138.html

Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, verschiedene Baumarten in eine Rangreihe zu bringen, wenn der Effekt des Alters und der Größe eine große Rolle spielen.

  • Es gibt keine bestimmte Baumart, die sich durch besonders intensives Luftsäubern von den anderen abhebt. Zwar variieren die aufgenommenen CO 2 -Mengen durchaus abhängig von der Art, aber andere Faktoren, wie Lichtintensität, Bodenbeschaffenheit, Alter oder Holzdichte, wiegen viel schwerer. Ein und derselbe Baum nimmt in Mitteleuropa zum Beispiel weniger Kohlendioxid auf, als wenn er in den Tropen stünde.

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-11/baeume-photosynthese

du wirst kaum einen wald nach der sauerstoffproduktion pflanzen können.hängt sehr viel von der bodenbeschaffenheit ab und somit auch welche bäume dort am besten wachsen,gedeihen.

Klar alte Bäume produzieren mehr aber ich würde die Buche empfehlen, eine alte Buche kann 1,7 Kilogramm, Sauerstoff in einer Stunde produzieren, klar in der Nacht nimmt jede Pflanze für sich selbst etwas Sauerstoff wieder aber produziert viel mehr, da es für sie nur ein Abfall Produkt ist. Falls ihr weitere Pflanzen normale braucht würde ich auch Aloe Vera (der Saft hilft gut gegen Wunden und Verbrennungen), Jasmin, Grünlilie (Chlorophytum comosum, produziert viel Sauerstoff), Gebera, gemeiner Efeu und Bogenhanf empfehlen.

Aber jede Pflanze produziert gut Sauerstoff ;)

Noch ein schönen Tag ;)

Lg. Gray