nicht therapierbar?

6 Antworten

Das kommt darauf an, welche Grunderkrankung besteht und ob sie überhaupt auf Medikamente ansprechen. Ausserdem kommt es auf die Wünsche des Patienten diesbezüglich darauf an und ihre Fähigkeit, überhaupt einsichtige Entscheidungen zu treffen.

Ein Mensch mit einer schweren, andauernden Schizophrenie wird man versuchen, mit Medikamenten so weit aufzugleisen, dass er z.B. in einem Wohnheim leben und vielleicht sogar im geschützen Rahmen arbeiten kann.

Wenn er aber Medikamente verweigert, dann kann er nicht dazu gezwungen werden. In dem Fall ist er vermutlich nicht in der Lage, mit anderen zu leben und lebt als Einsiedler irgendwo oder auf der Strasse.

Ein Krebskranker im Endstadium hingegen bekommt in der Regel Medikamente gegen die Schmerzen und sonst was immer ihm Erleichterung verschafft.

Auch er kann nicht dazu gezwungen werden, wenn er Medikamente ablehnt, dann stirbt er gemäss seinem eigenen Willen.

Es gibt Menschen, die so suchtkrank sind, dass sie nicht therapierbar sind. Alkohol kann solche schweren Verläufe erzeugen. Hier ist eine medikamentöse Behandlung schwierig, da die meisten Medikamente nicht mit Alkohol kombiniert werden sollten.

In solchen Fällen bringt man Menschen, die davon betroffen sind, in eine spezialisierte Einrichtung, wo sie zumindest nicht allein sind. Wünschen sie das nicht, bleiben sie allein oder landen auf der Strasse.

Narzissmus und andere schwere Persönlichkeitsstörungen gelten als nicht therapierbar, auch wenn es unterdessen neue Therapieansätze gibt. Diese setzen aber eine Therapiebereitschaft voraus, die bei Narzissten nicht oder nicht im notwendigen Sinn gegeben ist.

Medikamente sind hier meist nicht nur wirkungslos, sondern sogar kontraproduktiv. Betroffene neigen nämlich dazu, Medikamente zu verlangen, anstatt sich selbst zu reflektieren und Fortschritte zu machen.

Andere verweigern auch eine Therapie, weil sie keinen Bedarf sehen. In dem Fall schlucken sie entweder Medikamente, die sie vom Hausarzt bekommen oder sie beschaffen sich welche auf dem Schwarzmarkt. Auch Drogenmissbrauch ist bei diesen Störungen weit verbreitet.

Und so weiter und so fort, es gibt unendliche viele Erkrankungen und Störungen, die man alle separat betrachten und auch noch den individuell Fall bedenken muss.

Die Antwort auf die Frage lautet also: Es kommt drauf an.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nicht therapierbar kann viel bedeuten. Z. B. auch, dass sich jemand einer Behandlung verweigert oder sie nicht schafft.

Da in Deutschland Euthanasie unter Strafe steht, werden sie natürlich weiter medikamentös behandelt.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Beispiel: Menschen die klauen und auch durch Therapie nicht lernen können, dass man das nicht wegnimmt, was anderen gehört, denen helfen keine Medikamente.

Wenn der Patient keine Schmerzen hat oder ruhiggestellt werden muss, um keine Gefahr für andere zu sein, muss der keine Medikamente nehmen, wenn er oder sie nicht möchte.

Ja 👍 bekommen sie. Die wenigsten sind aber nicht therapierbar.


Kosmike  10.06.2024, 16:42

Ja, genau.

Denn schlieslich wird an den kranken verdient und nicht an den Gesunden.

Gewinnobtimierung ist einer der Begriffe 😄.

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Die wenigsten Leute sind nicht therapierbar, die meisten Medikamente wie Anti-depressiva werden normalerweise nur mit einhergehender Psychotherapie verschrieben.

In geschlossenen Abteilungen vielleicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Soziale Arbeit an der Hochschule München.

Sabina985 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 16:30

Und wenn jemandem eine Therapie nicht hilft?

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blitzwurf  10.06.2024, 16:31
@Sabina985

Wird man von Therapie zu Therapie gereicht, theoretisch können auch Hausärzte Anti-depressiva verschreiben, was in der Praxis auch manchmal gemacht wird. Es ist nicht unmöglich ohne Therapie Medikamente zu bekommen aber eher der Einzelfall.

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