Nicht arbeiten wollen?

Regina3  01.06.2023, 01:20

Ziel Bürgergeld? Früher Hartz 4?

Doggbj 
Fragesteller
 01.06.2023, 01:28

Nein das meine ich nicht ich meine nur wenn ich die Auswahl hätte theoretisch Arbeiten oder nicht arbeiten und es ginge mir da gleich gut finanziell würde Ich lieber nicht arbeiten

Regina3  01.06.2023, 01:29

Das ist ein Problem - Bürgergeld und Mindestlohn sind dicht beieinander.

Doggbj 
Fragesteller
 01.06.2023, 01:38

Und warum sollte man dann überhaupt arbeiten gehen? (Für Mindestlohn)

10 Antworten

Mit 15 Jahren kann man eigentlich schon ein paar einfache Zusammenhänge begreifen!

Aber gut. Lassen wir den Teil, den du nicht verstehst, einfach mal weg.

Dein Statement:

Ich (15 Jahre) würde am liebsten eigentlich auch nie arbeiten.

Was heißt hier würde? Du hast doch bist jetzt auch noch nie gearbeitet.

Das du in den letzten 15 Jahren nicht verhungert bist, hast du dem Umstand zu verdanken, dass ein andere für dich arbeiten gehen. Wahrscheinlich deine Eltern. Daran ist auch absolut nichts auszusetzen.

Sozialstaat - Sozialhilfe - Soziologie - Sozialgesetz und in vielen weiteren Wörtern, von denen du sicher auch schon mal das eine oder andere gehört hast, taucht immer wieder der Begriff "sozial" auf.

Doch was bedeutet eigentlich "sozial"?

In der Umgangssprache bedeutet „sozial“ den Bezug einer Person auf eine oder mehrere andere Personen; dies schließt die Fähigkeit (zumeist) einer Person, sich für andere zu interessieren und sich einzufühlen, mit ein.

Aber es bedeutet auch, anderen zu helfen und eigene Interessen zurückzustellen.

Einfach erklärt, heißt das: Kannst du nicht selbst für deinen Unterhalt sorgen, würden sogar völlig fremde Leute, die dich überhaupt nicht kennen, arbeiten gehen, damit du nicht verhungern musst.

Vielleicht hast du dich langst gefragt, wer so bekloppt sein kann.

Weit gefehlt. Kein Mensch würde arbeiten gehen, um dir ein bequemes Leben in der sozialen Hängematte zu ermöglichen.

In einer Gesellschaft, wie der unseren, glauben die Menschen an das Prinzip: Wechselseitig, Hilfe zu leisten, wenn Hilfe gebracht wird und Hilfe in Anspruch nehmen zu können, wenn man selbst darauf angewiesen ist.

Dich überzeugt dieses Konzept nicht? Überhaupt kein Problem. In Deutschland gilt das Recht der Selbstbestimmung. Sich gegen Hilfeleistungen zu entscheiden ist völlig legitim.

Du willst wissen:

Sollte ich mich schlecht fühlen?

Dazu besteht überhaupt kein Grund. Vorausgesetzt du bist konsequent genug und lehnst nicht nur deine Unterstützung ab, sondern verzichtest auch auf die Inanspruchnahme fremder Hilfsangebote.

Leider reißen die allermeisten dann nämlich nicht mehr ihren Hals so weit auf.

Um die Sache auf den Punkt zu bringen. Es geht hier überhaupt nicht um das Gelaber, ob du arbeiten gehen musst, willst, sollst, oder nicht. Absolut nicht. Wie gesagt, das ist deine Sache.

Maßgeblich ist einzig und allein, dass du selbst auch keine Hilfsleistungen erwartest. Das wäre dann nämlich asozial.

Wer Pflichten verweigert kann selbstverständlich auch keine Rechte geltend machen.

Hättest du lieber Zustände, wie in den USA - wo sie dich vor die Türe des Krankenhauses setzen, wenn die Kosten nicht nicht im Voraus bezahlst?

Mit 15 Jahren hättest du auch das optimale Alter den Jungs in Afrika beim Abbrennen der PVC Ummantelung alter Kupferkabel zu helfen.

Der Job macht dich groß und stark. Die besten Voraussetzungen, um anschließend in Indien gestrandete Ozeanriesen zu zerlegen.

Und warum sollte man dann überhaupt arbeiten gehen?

Sind dir solche Fragen nicht selber peinlich?

Du möchtest provozieren und gibst tatsächlich den Clown.

Hier noch ein Vorschlag für deinen nächsten Auftritt:

"Und warum soll man denn überhaupt in Geschäften bezahlen?"

Ist das tatsächlich das Niveau, mit dem dich andere wahrnehmen sollen?


Alburnus  03.06.2023, 14:34

Du meinst, sehr rational zu antworten, aber leider geht gerade Dein - Pardon! - etwas selbstgerechtes Statement an der Realität vorbei.

Kaum ein Mensch entscheidet sich bewusst oder willentlich dafür, untätig und für die Gesellschaft nutzlos zu sein. Die meisten auf der Sozialschiene lebenden Menschen kommen aus der sozialen Unterschicht, wo nicht nur mangelnde Bildung und psychische Traumata eine überdurchschnittlich große Rolle spielen, sondern es auch am häufigsten vorkommt, dass Eltern während Zeugung, Schwangerschaft, Stillzeit und ersten Lebensjahre ihrer Kinder Alkohol und Nikotin konsumieren, was nachweislich bei den Kindern immer (!) zu einer lebenslangen Intelligenzminderung, sowie einer lebenslangen Minderung der Nerven/Knochen/Muskelkraft in unterschiedlichem Ausmaß führt.

Und wir brauchen nicht darüber zu reden, wie die Gesellschaft mit diesen Schwächeren von Schulzeit an und

lebenslang umgehen wird.

Die meisten Bürgergeldempfänger haben mehr oder weniger erkennbare Beeinträchtigungen, durch die sie es in der heutigen Arbeitswelt gar nicht schaffen würden, bzw. es nicht geschafft HABEN. Ich bin sicher, ernsthaft versucht haben es die meisten von ihnen.

Natürlich gibt es diese Probleme in den Ländern, in denen es keine Sozialhilfe gibt, genauso. Da verrecken solche Leute halt irgendwann auf der Straße, oder werden vielleicht, wenn sie viel Glück haben, vom Familien- oder Sippenverbund aufgefangen.

Wir sollten stolz darauf sein, dass Deutschland ein Land ist, das den sozial Schwachen ein Leben ermöglicht, welches auch ihnen ein kleines Glück ermöglicht. Und das nicht nur und ausschließlich auf ihnen herumhackt.

0
LouPing  02.07.2023, 16:02
@Alburnus

Eine nette Ausrede für all jene die def. nicht wollen, nehmen wir ihn als Beispiel:

Mache, und lebe dein Leben. Wenn du keinen bock hast, dann beantrage das Bürgergeld, FI** dadrauf, was dir irgendwelche alteingesessenen Leute hier erzählen.

Du findest seinen Beitrag weiter unten.

Ich sehe die Lage anders als du. Heute meint jeder ein Recht auf all das zu haben er will /was andere haben - bedingungslos. Sich darum bemühen ist out. Das wird unter Hobby - Hartzern auch offen kommuniziert.

Leute die null Bock auf Arbeiten haben müssen viel bescheidener werden. Wer sich ein solches Leben aussucht uss damit zurechtkommen auf vieles verzichten zu müssen.

!!! Ganz wichtig - Menschen die aus gesundheitlichen Gründen tatsächlich nicht arbeiten können müssen unbedingt umfangreicher finanziell unterstützt werden. Nicht wollen / nicht können - darin sehe ich ERHEBLICHE Unterschiede.

0

Es gibt in der BRD keine Arbeitspflicht.

Allerdings gibt es eine Krankenversicherungspflicht (mit Ausnahmen)

Wenn du also über ausreichende Mittel verfügst, passt doch alles.

Zum Glück wollen oder müssen die meisten Menschen arbeiten, denn sonst gäbe es viele Waren und Dienstleistungen nicht (ÖPNV, Handwerk, medizinische Leistungen, Lebensmittelläden, Fastfood, Clubs, Ämter, Behörden, etc...)

Vielleicht liebäugelst du mit Bürgergeld ?

Das Bürgergeld ist eine Leistung für Menschen, die nach Arbeit suchen und sichert währenddessen den Lebensunterhalt.
Das Ziel des Bürgergeldes ist daher, die Menschen bei der Suche zu unterstützen und aus der Hilfebedürftigkeit herauszuführen.

aus:

Wer bekommt Bürgergeld? Das sind die Voraussetzungen (arbeitslosenselbsthilfe.org)

D.h.: wer Bürgergeld beantragt, bekundet damit, arbeiten zu wollen und nach Arbeit zu suchen.

btw.:

ich meine nur wenn ich die Auswahl hätte theoretisch Arbeiten oder nicht arbeiten und es ginge mir da gleich gut finanziell würde Ich lieber nicht arbeiten

Das glaube ich dir, und es geht manch anderen Menschen auch so.

Andere wollen hilfreich sein, und bringen sich ehrenamtlich und unbezahlt ein.

Und wieder andere vereinigen das, was sie sowieso gerne tun (Hobby) mit bezahlter Arbeit.

Ja, und viele müssen einfach etwas arbeiten, auch wenn es nicht so sehr gefällt, um Mittel zum Leben und Überleben zu haben.

Die jungen Leute sind seit den 1960er Jahren immer anspruchsvoller geworden. Dies sage ich völlig wertungsfrei. Davor ging es nur ums Überleben, und man musste dafür am Arbeitsplatz wohl fast alles akzeptieren.

Heute will man sich bei der Arbeit selbst verwirklichen, das heißt man will entsprechend seinen Talenten eingesetzt werden, und man nimmt auch längst nicht mehr alles hin. Wenn einen der Chef allzu ungerecht behandelt, geht man und lebt notfalls eine Weile vom Bürgergeld. Wie gesagt, völlig wertungsfrei.

Aber diese ganzen Ideale der Selbstverwirklichung und des Erhalts der Menschenwürde sind leider in dieser korrupten Welt nur sehr begrenzt durchführbar, und irgendwann wird man schmerzhafte Kompromisse machen müssen, wenn man kein dauerhafter Sozialfall werden will.

Es gibt allerdings einen Ausweg, einen einzigen Ausweg aus dieser ganzen Misere, und der heißt JESUS. Wenn wir JESUS und das, was ER am Kreuz von Golgatha für einen jeden von uns vollbracht hat, für uns selbst akzeptieren, dann hat ER uns bereits mit Seinem Blut einen jeweils ganz individuellen Weg durch diese Welt hindurch freigekauft, auf dem wir in Frieden werden gehen können, inklusive Job, Wohnung, Beziehungen, Gesundheit etc.

Mit JESUS funktioniert das Leben. Das heißt nicht, dass wir nie Begrenzungen oder Demütigungen erleben werden, oder dass alle unsere Wünsche erfüllt werden - aber wir werden Frieden haben. Frieden bedeutet nicht einfach nur Ruhe, sondern eine Steigerung des Seins, Glücklichsein.

Ich kann Dir nur raten, dies in Deinem Herzen ernsthaft zu erwägen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

LouPing  02.07.2023, 16:04
Mit JESUS funktioniert das Leben.

Jesus macht dich weder satt noch sorgt er für Unterkunft und medz. Versorgung. Das ermöglichen dir Leute die SEHR HART dafür arbeiten.

0

Es geht ja nicht nur darum zu arbeiten sondern auch etwas zu tun zu haben, eine sinnvolle Aufgabe, unter Menschen zu sein und seinen Lebensunterhalt zu verdienen.Wenn Dir die Arbeit noch Freude macht ist das doch gut.

Das ist eine dieser Sachen die junge Menschen erst verstehen, wenn es zu spät ist, weil sie älter geworden sind und die verlorene Zeit nicht mehr aufholen können.

Wer früh Zeit verschwendet, bestraft sich selbst. Es wird eben nicht besser, man hat nur weniger Zeit.