Neuer PC bootet manchmal nicht, ez dubug LED?
Hallo zusammen,
ich möchte euch kurz von meinem Problem berichten. Ich habe mir am Wochenende einen neuen PC zusammengestellt mit folgenden Bestandteilen:
AMD Ryzen 5 7600x 4.70GHz AM5
bequiet PURE ROCK 2 Kühler
MSI Tomahawk WIFI AMD B650 AM5
32GB (2x16) G.Skill FLARE ExpoX5 DDR-5 6000 DIMM
RX 7800 XT Gigabyte
bequiet 700W Gold Netzteil
1TB SSD Kingston
2TB SSD Samsung EVO
Da ich schon mehrere PC's in meinem Leben zusammengebaut habe, hat das ohne weitere Probleme funktioniert. Ich habe immer darauf geachtet, dass alle Teile auf einem weichen Unterboden liegen und dass auch nichts beschädigt werden kann.
Ich habe den Rechner dann also gestartet und das BIOS ohne Probleme geupdatet sowie mir eine EXPO Profil im BIOS erstellt, sodass ich die vollen meines 6000MHz meines RAM's verwenden kann. Anschließend habe ich alles eingerichtet und die Treiber aktualisiert, ohne Probleme. Meine ersten Projekte sind Cyberpunk und Starfield und diese habe ich mehrere Stunden bereits auf komplett Ultra gespielt und der Rechner hat diese Spiele super gebacken bekommen und ich hatte weder Abstürze, noch Probleme.
Jetzt zu meinem Problem:
Nachdem ich dann mit spielen fertig war und der Rechner ordentlich unter Last getestet wurde, habe ich diesen dann heruntergefahren. Nächsten Tag als ich den PC starten wollte, ist dieser nicht gebootet und es haben die ez debug Leuchten: RAM (gelb) und CPU (rot) geleuchtet. Der PC "lief" aber ich hatte kein Bild.
Ich habe dann den PC auseinandergebaut um einen CMOS-Reset durchzuführen und habe den RAM auch noch mal raus und reingesteckt. Anschließend ist der Rechner auch wieder gestartet. Nachdem ich auch wieder spielen konnte (ohne Probleme und Abstürze) ist das selbe nochmal passiert, wieder nachdem ich EXPO im BIOS aktiviert hatte. Ich musste als wieder einen CMOS-Reset machen und dann ist der Rechner ohne Probleme gestartet.
Meine Frage nun: Woran könnte das liegen und hat das tatsächlich mit dem EXPO etwas zutun ? Bin tatsächlich ein bisschen überfragt, da der PC wie gesagt sonst ohne Probleme unter ordentlich Last läuft.
Anmerkungen: Aktuelle führe ich einen Memtest aus um den RAM auf Fehler zu überprüfen, wenn dieser Fertig ist, schreibe ich die Auswertung hier rein.
Ebenfalls möchte ich anmerken, dass die ez debug Leuchten beim booten immer kurz leuchten und danach verschwinden und der PC normal bootet.
Ich danke euch vielmals schon mal und hoffe, dass wir eine Lösung gemeinsam finden.
Liebe Grüße
1 Antwort
Hallo
AMD Ryzen 5 7600x 4.70GHz AM5
32GB (2x16) G.Skill FLARE ExpoX5 DDR-5 6000 DIMM
MSI Tomahawk WIFI AMD B650 AM5
...Nachdem ich auch wieder spielen konnte (ohne Probleme und Abstürze) ist das selbe nochmal passiert, wieder nachdem ich EXPO im BIOS aktiviert hatte. Ich musste als wieder einen CMOS-Reset machen und dann ist der Rechner ohne Probleme gestartet.
Meine Frage nun: Woran könnte das liegen und hat das tatsächlich mit dem EXPO etwas zutun ?
Nirgendwo wird garantiert, das der Prozessor auch mit DDR5-6000 RAM funktionieren muss und wird, zumindest nicht mit aktiviertem XMP bzw. EXPO, bei 6000MT/s Speichergeschwindigkeit. Deshalb kann das Problem tatsächlich mit dem MEM overclocking via EXPO zusammenhängen. Wenn das der Fall sein sollte, dann bist du aber nicht der Einzige, bei dem das zum Problem wurde.
Der Speichercontroller in dem Ryzen 5 7600X Prozessor ist, genau wie bei allen anderen Ryzen Serie 7000 AM5 Prozessoren auch, für den Betrieb mit bis zu DDR5-5200 Dual Channel RAM ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal.
https://www.amd.com/en/product/12166
Max Memory Speed: - 2x1R - DDR5-5200
- 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
Für Speichergeschwindigkeiten darüber hinaus wird der Speichercontroller in einem Ryzen Serie 7000 AM5 Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht vorab garantiert funktionieren muss und was die Lebenserwartung der übertakteten Komponenten verkürzt. Das würde dann den Prozessor und die XMP bzw. EXPO overclocking RAM Module betreffen. Das wird leider von vielen gekonnt ignoriert, was dann aber zu Problemen führen kann.
Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.
Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.
Wenn sich dir jetzt die Frage stellt, wie das sein kann, denn in den Mainboard Spezifikationen sind u.U. doch noch viel höhere Speichergeschwindigkeiten angegeben und wenn du wissen möchtest wie die Prozessor Spezifikationen, die Mainboard Spezifikationen und die Speichergeschwindigkeit zusammenhängen, dann ließ einfach mal hier weiter.
Es ist eine weitverbreitete aber falsche Vorstellung, das allein die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt und das dieser deshalb mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit läuft. Es ist auch nicht das Mainboard, das da irgendetwas "schafft", denn das war nur früher mal so. Das Ganze verhält sich heutzutage ein bisschen anders.
Das BIOS/UEFI stellt die Speichergeschwindigkeit nicht irgendwo auf dem Mainboard ein und auch nicht direkt am RAM, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf die gewünschte Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ergibt. Der RAM selbst ist nicht getaktet. Der Speichertakt ergibt sich erst durch die Anzahl der Speicherzugriffe pro Zeiteinheit. Deswegen benutzt man auch den Ausdruck "den RAM übertakten", wenn der RAM außerhalb seiner eigentlichen Spezifikationen betrieben wird, auch wenn der RAM selbst nicht getaktet wird. Am Ende ist es aber so, das der Speichercontroller auf die gewählte/gewünschte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.
Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet, um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag auch für MEM overclocking, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.
Der Speichercontroller steckt aber weder wie früher mal auf dem Mainboard, noch im RAM, der steckt heute im Prozessor und deshalb gibt auch der Prozessor vor, welche Speichergeschwindigkeit tatsächlich erreichbar ist und nicht der RAM und/oder das Mainboard. Das wird von vielen einfach nicht beachtet, einfach ignoriert, oder einfach falsch verstanden, was dann aber zu Problemen führen kann.
Das was in den Mainboard Spezifikationen steht, das sagt lediglich aus, das diese Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI eingestellt werden können, mehr nicht. Das sind keine unter allen Umständen garantiert erreichbaren Speichergeschwindigkeiten.
Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.
Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit ist also vorrangig von den individuellen Eigenschaften des eingesetzten Prozessors abhängig und nicht vom RAM oder dem Mainboard. Das BIOS/UEFI muss die gewünschte Speichergeschwindigkeit lediglich einstellen können und der RAM muss natürlich auch mit der eingestellten Speichergeschwindigkeit mithalten können. Aber erst mal muss der Speichercontroller mit der eingestellten Geschwindigkeit laufen und wenn der nicht mitspielt, dann kann das BIOS/UEFI einstellen was es will und dann können auch die RAM Module für noch so hohe Speichergeschwindigkeiten ausgelegt sein, aber wenn der Prozessor nicht mitspielt, dann wird es trotzdem nix mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit.
Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.), (A-XMP OC MODE) oder (EXPO) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind also nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb können diese Geschwindigkeiten gar nicht vorab garantiert werden. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann wird es damit nix. So einfach ist das.
Wenn nun für schnellere RAM Module eine höhere Speichergeschwindigkeit eingestellt wird als der Prozessor nativ unterstützt, also ohne übertakten des Speichercontrollers und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP bzw. EXPO Profile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit bei aktiviertem XMP bzw. EXPO manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.
Ach ja, XMP bzw. EXPO RAM Module werden ebenfalls übertaktet. Die Basisgeschwindigkeit ohne aktiviertem XMP bzw. EXPO entspricht der Standard Geschwindigkeit dieser RAM Module. Diese werden dann erst via XMP bzw. EXPO auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit übertaktet. Das ist aber kein wirkliches Problem, da XMP bzw. EXPO RAM Module vom Hersteller dafür vorgesehen wurden. Allerdings wird die sogenannte lebenslange Hersteller Garantie meistens auf 3 bis 5 Jahre Lebenserwartung vom Hersteller festgelegt.
Ansonsten gibt es auch noch Standard RAM Module, die nicht übertaktet werden müssen und die sich strikt nach der JEDEC Spezifikation für DDR RAM richten. Diese haben aber eine etwas höhere Latenz (CL) als gleich schnelle XMP bzw. EXPO RAM Module. Da sie mit der Standard Spannung betrieben und nicht übertaktet werden, haben sie auch meistens keine Kühlkörper, woran Standard RAM Module meistens recht gut zu erkennen sind.
Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:
Da ich nicht empfehlen kann, was zu Problemen führen kann und was möglicherweise nicht funktioniert, kann ich in deinem Fall nur den Einsatz von einem einzelnen DDR5-5200 Dual Channel Standard RAM Kit empfehlen. Wenn du dich an MEM overclocking mit höheren Speichergeschwindigkeiten, schnelleren RAM Modulen und eventuell auch mit mehr als zwei RAM Module versuchen möchtest, dann kannst du das gerne machen, mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht meine Empfehlung.
Die immer wieder angesprochene Latenz (CL) hat auch einen gewissen Einfluss auf die Speichergeschwindigkeit, speziell auf die Reaktionszeit des RAM. Vereinfacht lässt sich sagen, je niedriger die Latenz, um so schneller reagiert der RAM auf Speicherzugriffe. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, denn der Leistungszuwachs durch eine geringere Latenz ist nicht spürbar, sondern lässt sich höchstens messtechnisch nachweisen. Dafür kosten RAM Module mit einer niedrigeren Latenz gleich wieder etwas mehr. Die Kosten dürfte man wohle mehr spüren, als den Geschwindigkeitsunterschied.
mfG computertom