Nervenzellen bei Wirbellosentieren?

2 Antworten

Die Mutation, die die Ausbildung der schwannschen Scheide hervorruft ist ganz offensichtlich erst aufgetreten, nachdem sich der Stamm der Wirbeltiere von den anderen Tierarten abgetrennt hat. Dass zwei mal die selbe Mutation auftritt ist aber sehr unwahrscheinlich, so dass bei anderen Lebewesen die Nervenzellen keine Myelinschicht besitzen. Diese haben andere Strategien entwickelt (wie die stake Vergrösserung des Querschnitts zum Senken des Widerstands bei der Signalweiterleitung bei den Kalamaren) um ähnliche Effekte zu erzielen.

Da die Markscheide hauptsächlich dazu dient, Impulse schneller weiterzuleiten und die anderen Lebewesen normalerweise deutlich kleiner sind als die Wirbeltiere, ist die langsamere Weiterleitung bei den kleineren Distanzen meist auch kein grosses Problem.

Das hängt unter anderem mit der Körpergröße zusammen. Isolierte (myelisierte) Axone leiten schneller (saltatorische Erregungsleitung) als nicht (kaum) isolierte in marklosen Nervenfasern. Bei Tintenfischen, die von den Wirbellosen mit am größten werden, gibt es Riesenaxone (besonders dick), die deutlich schneller leiten. Die allermeisten Wirbellosen sind aber klein bis winzig, so dass keine längeren Strecken bei der Erregungsleitung überwunden werden müssen.