Neigt sich die Physik dem Ende zu?
Es kommt mir so vor als ob Physiker nur noch nach der Weltformel suchen.
5 Antworten
Neigt sich die Physik dem Ende zu?
definiere "ende"!
Es kommt mir so vor als ob Physiker nur noch nach der Weltformel suchen.
was meinst du mit "weltformel"? die vereinigung von quantentheorie und gravitation?
und falls ja, wie kommst du überhaupt zu dieser einschätzung? warum "kommt es dir so vor"? ich würde mal schätzen dass sich vielleicht ca 1% der physiker damit beschäftigt.
tja, da siehst du eben dass populärwissenschaftliche literatur keinen repräsentativen überblick über aktuelle forschungsgebiete gibt.
ich glaube schon dass niemand ein populärwissenschaftliches buch über "die verbesserungen der beschreibung von differenziellen wirkungsquerschnittem in einer bestimmten klassen von observablen für top-quark produktion in möglichen zukünftigen lepton collidern durch eine modifikation von teilen des hadronisierungsmodells der verwendeten simulationssoftware" schreibt, während 100 leute populärwissenschaftliche bücher über die suche nach einer "weltformel" (was auch immer damit gemeint sein soll) schreiben.
ist auch ok so. aber mit einem repräsentativen überblick darf man das halt eben nicht verwechseln.
Laß Dich nicht davon täuschen, daß die Medien über eine bestimmt Auswahl von Themen, gerade aus der Kosmologie, wegen ihrer Dramatik bevorzugt berichten.
Die meisten Physiker sind in der Industrie beschäftigt. Dort, aber auch bei den meisten physikalischen Hochschulinstituten, interessiert man sich nicht für Weltformeln, sondern für ganz andere Dinge. Schau Dir mal hier Abbildung 4 an: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-58434-7_1
das war schon immer so. Kein Ende in Sicht.
Neigt sich die Physik dem Ende zu?
Das kommt Dir vermutlich nur so vor und das Ende der Physik war schon Ende des 19. Jahrhunderts ausgerufen. Die Anekdote besagt, dass der Münchener Physikprofessor von Jolly dem jungen Max Planck nicht unbedingt zum Physikstudium geraten haben soll, weil es in der Physik nur noch unbedeutende Lücken zu schließen gäbe. Welch ein Irrtum ... die Physik hatte noch nicht mal richtig begonnen.
Wäre doch auch schön, wenn man solch eine Formel hätte.
Die Nobelpreise der letzten Jahre wurden aber für ein breites Spektrum an Themen vergeben: Laserphysik/Photonik, Modellierung komplexer Systeme, schwarze Löcher, Exoplaneten, Gravitationswellen, Phasenübergänge, Neutrinos, Higgs-Teilchen.
Das glaube ich nicht. Was der Weltformel heute am nächsten kommt und beschreibt, was wir über Teilchenphysik zu wissen glauben, steht im Standard Model Lagrangian. Man sieht aber schon, dass er noch sehr kompliziert ist und viele Parameter enthält, die vom Himmel fallen. Eine Weltformel sollte einfacher sein und keine willkürlichen Parameter enthalten.
Die alles erklärende Weltformel findet man überall im Internet, in sozialen Netzwerken, als Youtube-Video, als Ebook mit ISBN-Nummer. Wobei die Veröffentlichungen nur der Dokumentation des Urheberrechtes dienen. Die Formel wurde im 18ten Jahrhundert entdeckt. Da der physikalische Vorgang am Beginn jeder Antriebsdynamik steht, ist alles auf diesen Vorgang kausal zurückführbar.
Zweifellos dachten schon viele, sie wären der Weltformel auf der Spur, aber selbst eine Theorie, die zumindest die Kräfte und Teilchen des Standardmodells der Elementarteilchen erklärt, sowie deren Massen, Kopplungskonstanten und Mischungswinkel ist noch lange nicht greifbar.
In der folgenden Grafik sieht man die Systematik der Theory of Everything inklusive Weltformel https://www.facebook.com/photo?fbid=997528535750180&set=a.471425955027110
Ich lese viele Physik Lektüren und meist wird da über Relativitätstheorie und Quantenphysik gesprochen und dessen Vereinigung. Als ob es keine anderen großen Themen mehr gäbe für dass sich die Wissenschaftler interessieren zumindest bei den theoretischen Physikern