Nasse Ecke an Dachschräge

3 Antworten

Möglich ist alles ;o)

Wenn die Feuchtigkeit von außen kommt, hätte dies allerdings auch in der warmen Jahreszeit passieren können. Denn so trocken ist unser Klima ja nicht. Und die Konstruktion war im Sommer dieselbe wie jetzt auch, sofern dort nicht pünktlich zum Winter irgendwas kaputt gegangen ist..

Daher halte ich die Wahrscheinlichkeit für hoch, das es sich um Kondensat handelt, also um Feuchtigkeit, die in deiner Wohnung entsteht und an der kältesten Stelle der Wohnung kondensiert.

Kommt die Feuchtigkeit von außen, sitzt sie tief im Mauerwerk, was ein Fachmann erkennen sollte. Der kann auch die Wandtemperatur überprüfen. Je kälter die Stelle ist, desto schwieriger wird es, sie trocken zu halten. Jetzt ist sie wahrscheinlich noch kälter als ursprünglich, weil Feuchtigkeit die Dämmwirkung der Wand weiter herabsetzt. Falls du beim Lüftungsmanagement noch Verbesserungen für möglich hältst oder irgendwie die Feuchtigkeitsemissionen absenken kannst, bekommst du das Problem vielleicht selbt in den Griff. Ansonsten müsste da über eine handwerkliche Lösung nachgedacht werden.


Lima251 
Beitragsersteller
 20.01.2013, 11:01

Hallo Napoloni,

Ja das mit der Termingenauigkeit zum Winter ist mir auch suspekt ...

Tritt Kondensat denn ausschließlich an der kältesten Stelle auf? Weil es sich bei der Stelle denke ich um eine geometrische Wäremebrücke handelt: Giebelwand trifft auf Dachfläche und Drempel ,,, ist das richtig?

Noch eine Frage: Würde die Feuchtigkeit im Mauerwerk sitzen, würde sie dann nicht durch Gravitation nach "unten gezogen"? Wir wohnen im Dachgeschoss, dann müssten unsere Nachbarn unter uns doch theoretisch auch früher oder später was "davon haben".

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napoloni  20.01.2013, 12:13
@Lima251

Kondensat könnte auch an mehreren Stellen auftreten, sofern diese Stellen eine Temperatur unterhalb des Taupunktes haben, also halt einfach kalt genug sind. Dieser Taupunkt ist keine feste Temperatur, sondern hängt von der Luftfeuchtigkeit und der Innenraumlufttemperatur ab. (Beispiel: Luft 20°, Luftfeuchtigkeit 50%, Taupunkt 9,3° - Bei Luftfeuchtigkeit von 70° ist der Taupunkt schon bei 14,4°)

Probier mal diesen Rechner, der dir dieses Zusammenspiel und den Wassergehalt pro Kubikmeter Luft anzeigt: http://www.wetterochs.de/wetter/feuchte.html

In der Praxis wird wohl zunächst immer nur die kälteste Stelle betroffen sein, weil hier halt als erstes der Zustand "Wandtemperatur < Taupunkt" erreicht ist (Achtung: Das ist meine Schlussfolgerung, kein Wissen). Das Wasser, das nun kondensiert senkt ja nun die Luftfeuchtigkeit, da es nicht mehr in der Luft enthalten ist und sorgt wieder für einen höheren Taupunkt, womit andere Stellen nicht betroffen sind. Natürlich gibt es auch Bewohner, die sich ein so feuchtes Millieu anleben, dass es bei einer Stelle nicht bleibt.

Die Feuchtigkeit im Mauerwerk: Bei eindringendem Wasser bahnt die sich ihren Weg. Tendentiell nach unten, aber nicht zwangsläufig genau senkrecht. Wenn der Bewohner des untersten Stockwerks eine Durchfeuchtung entdeckt, kann das manchmal eine richtige Detektivarbeit sein, die Quelle des Problems zu entdecken. Die kann dann in einem V-förmigen Bereich oberhalb der Stelle liegen.

Dass sich auch Kondenswasser seinen Weg nach unten bahnen könnte, vermag ich nicht auszuschließen. Wasser ist Wasser, und es kommt da wohl nur auf die Menge an. Bekannt ist mir ein solcher Fall aber (noch?) nicht.

Für das Entschärfen einer geometrischen Wärmebrücke, wenn andere Möglichkeiten nicht mehr gegeben sind, bin ich als Nichtfachmann sicherlich kein guter Ratgeber. Ich weiß aber von einem großen Wohnungsunternehmen, dass es an Hausecken von innen kleine (Styropor- ?) Leisten hat anbringen lassen, womit das Problem um einige Centimeter seitwärts an eine einige Grad wärmere Stelle verlagert wurde. Wie fachmännisch das ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber billig dürfte die Maßnahme gewesen sein^^

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Lima251 
Beitragsersteller
 20.01.2013, 17:56
@napoloni

Hallo,

Heute war alles wieder trocken, die Tapete sieht nur noch nen bisschen mitgenommen aus. Ich denke es lag wirklich an zeitweise zu hoher Luftfeuchtigkeit, in dem Raum wurde nämlich 2, 3 mal inhaliert, was ich ganz verdrängt habe... Danke schön für die Bemühungen, wenn sich noch mal was ändert schreib ich noch mal was dazu :)

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napoloni  23.01.2013, 08:16
@Lima251

Ich wusste gar nicht, dass Inhalieren so viel Dampf macht. Du musst dir das Teil vor die Nase halten, nicht an die Wand!^^ :P

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Da wird wohl eine undichte Stelle im Mauerwerk sein - da kannst du heizen wie du willst. Richtig nass bedeutet immer Undicht. Da muss man von außen das Mauerwerk abdichten, du selbst kannst da überhaupt nichts machen, da muss ein Fachmann ran.


Lima251 
Beitragsersteller
 19.01.2013, 16:48

Ist das denn möglich, dass der Putz "kaputtfriert"? Oder wie ist es zu erklären, dass das Problem erst jetzt auftritt, wo das Wetter umgeschlagen hat? Wir hatten vorher wochenlang Regen.

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MadameCassidy  19.01.2013, 16:56
@Lima251

Ich würde spontan 2 Möglichkeiten in Betracht ziehen:

  1. Feuchtigkeit konnte durch eine undichte Stelle ins Mauerwek gelangen, das Wasser dehnte sich durch das Gefrieren aus, hat die Risse dadurch vergrößert und größere Mengen Wasser können nun ungehindert eindringen.

  2. Die Dachrinne war verstopft, das Wasser konnte dadurch nicht abfließenund hat sich einen Weg in die Wand gesucht (1+2 können da zusammenhängen).

Bei uns ist genau aus diesem Grund Schimmel im Eingangsbereich, da wir einen Vorbau mit verstopfter Rinne haben, bei dem das Wasser dann deshalb ins Mauerwerk eingedrungen ist. Daher meine Vermutung.

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Lima251 
Beitragsersteller
 20.01.2013, 10:54
@MadameCassidy

Möglichkeit 2 schließe ich aus, da wir am Giebel keine Dachrinne haben, aber wie gesagt auch keinen Dachüberstand, das war halt mal modern ... ich finds unzweckmäßig und häßlich :D, aber das ist ein anderes Thema :)

Sind solche Risse denn mit bloßem Auge erkennbar? Weil ich sehe von außen nichts.

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MadameCassidy  20.01.2013, 11:15
@Lima251

Nein, leider nicht. Unter meinen Fenstern ist die Wand auch richtig nass, weil da Wasser eindringt und durch die Sandsteinfassade siehst du überhaupt nichts. Das müssen winzige Risse sein, durch die schleichend Wasser ins Mauerwerk gelangt, und wenn es sich vollgesogen hat, auch irgendwann im Wohnraum sichtbar ist. Leider wohnen wir im eigenen Haus und soetwas zu beheben, wäre für uns mit hohen Kosten verbunden =( Aber wenn du in Miete wohnst, muss sich der Vermieter darum kümmern. Der würde, im Normalfall, einen Gutachter bzw Bauprüfer senden, der sich das anschaut. Das Schlimmste, was passieren kann, ist dass er tatsächlich falsches Lüften/Heizen diagnostiziert und du das Gutachten selber bezahlen musst (zwischen 100 und 200€). Da ich aber noch nie von einer richtig nassen Wand gehört habe, ohne dass die Wand undicht war, glaube ich eher, dass Fremdverschulden ausgeschlossen werden kann - in dem Fall deines.

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Ja, die kommt von außen, da wird wohl im Moment auch nur eine undichte Stelle sein!