Narzisstische Partnerin?

10 Antworten

Pauschalisierungen wie "alle Narzissten gehen fremd" sind nicht belegt. Und nicht einmal wahrscheinlicher als bei anderen.

Du kennst dich offenbar gut aus und differenzierst ja schon einmal zwischen Narzisstischer Persönlichkeitsstörung und narzisstischen Zügen. Letztere hat jeder von uns und befindet sich irgendwo auf dem Spektrum. Man hat einfach auch gemerkt, dass es eine Schwarz/Weiss-Einteilung in Narzissten und Nicht -Narzissten nicht gibt. Das macht es etwas komplizierter, aber dafür auch realistischer. Viel zu oft wird der Begriff heute noch inflationär und leichtsinnig verwendet.

Narzissmus entsteht grundsätzlich meistens aus einer negativen Selbstbewertung. Da die eigene Bewertung schlecht ist, ist man auf die Bestätigung anderer angewiesen. Es gibt auch unterschiedliche Typen beim Narzissmus. Das hier liefert eine gute Übersicht: http://www.ipp-bochum.de/downloads/klaerungsorientierte_verhaltenstherapie_des_narzissmus.pdf

Ich denke wichtig ist auch, dass man in einer Beziehung nicht versucht den anderen zu analysieren oder gar zu therapieren. Fällt vor allem schwer, wenn man in dem Bereich vielleicht sogar ausgebildet ist. Aber ich würde immer empfehlen den Check zu machen (ist das für mich noch ok oder schadet es mir) und die eigenen Bedürfnisse klar zu äussern. Ebenfalls wichtig ist sicher auch, dass man sich selber immer wieder reflektiert. Oftmals trägt man nämlich durch das eigene Verhalten zum Verhalten des anderen bei. Wenn du zum Beispiel schreibst, streiten mit ihr sei sehr anstrengend, ist wichtig festzuhalten, dass sie diesen anstrengenden Streit ja nicht alleine aufrecht erhalten kann.

Sie scheint ja zumindest offen für Selbstkritik zu sein (ist nicht typisch für Narzissten) und das ist ja schon mal ein Ansatz und sehr positiv.

Also aus meiner Sicht Fazit:

  • Das sie dich betrügt sehe ich nicht als wahrscheinlicher oder weniger wahrscheinlich durch eine eventuell höhere Ausprägung im Narzissmus
  • Ich bin ein Verfechter der humanistischen Psychologie, welche besagt, dass sich Menschen sehr wohl ändern können. Ich glaube aber auch, dass gewisse Aspekte (könnte man als Persönlichkeit definieren) einigermassen stabil bleiben.

Hallo alcoc,

es kann gut sein, dass deine Partnerin Narzisstin ist, aber vielleicht magst du dich selbst fragen, was in mir ermöglicht es der Narzisstin, "narzisstisch" zu sein? Das ist i. d. R. eine entscheidende Schwachstelle im eigenen Inneren, die sich sehr lohnt, in Gold zu verwandeln. In Gold deshalb, weil diese Stelle eigentlich aus "Nichts" besteht - aus Leere, aus Angst, einer Art Energiesog, der Kraft zieht. Und wo "Nichts" ist, kann "Etwas" hinein - aber nur, wenn du es selbst hinein tust. Das ist ein intensiver Prozess, der in etwa dem Umgraben eines riesigen Ackers mit einem Teelöffel entspricht - aber jeder Spatenstich bringt das Entscheidende mehr zu Tage - dich selbst! Und darauf kommt es an. Sollte deine Frage noch aktuell sein, schau doch mal hier, da habe ich ein paar wichtige Gedanken angedeutet: https://www.freemanacademy.de/worum-gehts Viel Glück!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das liest sich wie eine die Borderline hat. Tue dir das nicht an! Diese Muster und Psychospielchen können Borderliner meisterhaft. Sie weisen immer jede Schuld von sich und können von "ich liebe dich" zu "ich hasse dich" in sehr kurzer Zeit umschwingen.

Auf Dauer kann eine mit Borderline dein Selbstwertgefühl komplett zerstören, die wissen genau wie das geht. Auch Narzissmus ist nicht harmlos sondern eine schwerschwiegende psychische Krankheit die auf einer Stufe mit Psychopathie steht!

hallo alcoc,

an deiner Stelle würde ich mit ihr über die Frage nachdenken: Wie wollen wir miteinander umgehen?

Auch in einer guten Beziehung darf das Streiten vorkommen. Jedoch gehören zu einer guten Streitkultur auch Streitregeln. Es wäre daher sinnvoll, wenn sie für Dich und Du für sie klar formulierst, welche Verhaltensweisen und Ausdrucksweisen ein No-Go sind. So würde ich z.B. formulieren: Jeder hat mal schlechte Laune oder fühlt sich nicht wohl. Jedoch ist der Partner nicht dazu da, seine schlechte Laune an ihm auszulassen.

Der Ausdruck "ich hasse Dich" ist in meinen Augen ein Hinweis auf ihre Beziehungsstörung zu sich selbst. Der Mensch hat eine Beziehung zu anderen Menschen - aber auch zu sich selbst. Wenn "ich" Probleme mit mir habe, die so groß sind, dass ich meinem Partner sage "ich hasse Dich", würde ich mir Hilfe holen.

Wenn die Kommunikation schlecht ist, wächst auch das Misstrauen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Du sagst selbst dass sie narzistische Züge hat, keine ausgeprägte Persönlichkeitsstörung.

Sie zu verdächtigen weil jemand im Internet sagt, dass alle.... Damit machst DU die Beziehung kaputt.

Man kann sich auch mit einer Persönlichkeitsstörung ändern. Das ist aber extremst viel Arbeit unter psychologischer Aufsicht und teilweise Medikamenteneinsatz. Warten würde ich darauf jedenfalls nicht, vor allem wenn sie nicht wirklich etwas macht.