Narkose bei Zahnstein-Entfernung (Katze)?
Guten Abend,
meine Katze Luna hat am hinteren Backenzahn Zahnstein, der wahrscheinlich (wir haben erst am Dienstag einen Termin, aber es sieht aus wie sehr starker Zahnstein, sehr braun) unter Narkose entfernt werden muss.
Vor ca. 3 Jahren ist eine Katze von mir, die leider ein verkrüppeltes Herz hatte (rest in peace), während der Narkose kollabiert.
Luna ist vier Jahre alt, war bereits schonmal narkotisiert (kastrieren, überhaupt keine Komplikationen), frisst normal und hat sonst auch gar nichts (gesund).
Ist die Narkose eine Gefahr für Luna? Ich mache mir die ganze Zeit Sorgen, dass sie eventuell auch Komplikationen hat und kollabiert bzw sogar stirbt an der Narkose (wenn das überhaupt möglich ist).
Werden da Tests vor der Narkose gemacht, ob sie die Narkose verträgt?
Vielen Dank im Voraus, ich habe einfach extrem Angst, da ich eine sehr starke Bindung mit Luna habe.
4 Antworten
Ein gewisses Narkoserisiko gibt es immer. Das ist normal.
Gewöhnlich werden die Tiere vorher untersucht. Du kannst natürlich zusätzlich zum normalen Abtasten und Abhören verlangen, dass man ein Blutbild macht.
Ich kann mir nicht vorstellen,dass Zahnstein so schlimm ist,eine Narkose ist ein grosser Eingriff,ich würde noch einen anderen Tierarzt fragen
Tiere halten nunmal nicht still wie Menschen deswegen muss man sie nakotosieren
Sie müssen still gelegt werden um weitere Wunden zu vermeiden
Zahnstein sollte aus diversen Gründen immer unter Narkose entfernt werden.
Habe vom TA und vom Internet (ja, man soll nicht immer drauf hören) gehört, dass man Zahnstein unter Narkose entfernt, da es weniger Verletzungsrisiko für TA und Katze gibt
Unsere Josy ist jetzt 7 Jahre alt.Der Kleinen wurde vor ein paar Monaten ein Zahn gezogen und auch Zahnstein entfernt.Sie war dabei auch unter Narkose.Sie war nach der Behandlung noch 6 Stunden beim Tierarzt zur Beobachtung.Alles völlig problemlos verlaufen.
Die Veterinärmedizin ist da nahezu so weit wie die Humanmedizin und kann inzwischen Narkosen wirklich sehr sicher und sogar bei bestehenden gesundheitlichen Problemen - sofern die bekannt sind - gut fahren, kontrollieren und ggf. anpassen.
ABER: so eine moderne, rundum überwachte, genau gesteuerte Narkose gibt es nicht für'n Appel und'n Ei. Die erfordert moderne Gerätschaften und die Arbeitszeit mehrer Personen, die dafür entsprechend auch bezahlt werden wollen. Ein ganz zentraler Punkt ist es somit, dass man als Tierhalter nicht nach dem billigsten, sondern dem besten Anbieter für den jeweiligen Eingriff schaut.
Als Tierhalter darf man dabei selbstverständlich ganz genau nachfragen, wie das alles abläuft, was alles gemacht und kontrolliert wird und auch, was das kosten wird! Wenn sich die Praxis für diese Fragen in Ruhe Zeit nimmt und sie verständlich und ausführlich beantwortet, ist das auch schon ein erstes Zeichen für Qualität.
Bei Zähnen sollte zudem im Rahmen einer solchen Zahnreinigung bei Katzen auch immer per Dentalröntgen geschaut werden, ob im Inneren des Kiefers Probleme bestehen, die von außen nicht erkennbar sind. Das ist leider bei echt vielen Katzen der Fall... Dentalröntgen bedeutet dabei, dass es sich um ein spezielles Röntgengerät handelt, was die Zähne einzeln gut darstellen kann - das nächste Zeichen für Qualität bei einer solchen Behandlung, wenn das vorhanden ist! Und ein Grund, sich eine andere Praxis dafür zu suchen, wenn es fehlt...
Bei unseren Tierärztinnen gehört es zudem dazu, dass vor der Narkose eine Blutuntersuchung gemacht wird, um einen ersten Überblick über die Organwerte zu bekommen. Das ist auf jeden Fall sehr sinnvoll!
Ebenfalls kann es sinnvoll sein, dass du vorab mal die Atemzüge pro Minute in Ruhe bei deiner Katze zählst (gibt auch Apps wie "Pet Breath Counter" dafür, die das etwas erleichtern und auch mehrere Zählungen dokumentieren). Eine erhöhte Atemfrequenz kann ein erstes Anzeichen für Herzprobleme sein. Stellst du da was fest, kann man vorher auch noch ein Röntgenbild von Herz und Lunge und ggf. einen Herzultraschall machen, um zu schauen, ob dort was ist.
Wenn es dabei zu einem Befund kommen sollte, ist das kein Ausschlusskriterium für die Narkose, aber eben ein Hinweis an das Team, dass sie die Narkose und die Überwachung entsprechend anpassen müssen. Und genau das erhöht dann wiederum die Sicherheit.
Und zum Abschluss noch ein Blog-Artikel eines Tierarztes zu dem Thema - Vorsicht, potentiell schwere Kost, aber äußerst informativ, auch hinsichtlich der Fragen, die man im Vorfeld stellen sollte: https://www.ralph-rueckert.de/blog/narkosen-und-zaehne-nach-wie-vor-die-arschkarten-der-katze/
Vielen Dank. Hilft sehr. Meine Katzen werden mir nie zu viel kosten, solange es hilft. Und wenn es mal nicht hilft, war es einen Versuch wert.
Wie häufig ist das Auftreten von solchen Risiken bei einer sonst gesunden Katze?