Nachfrage und Angebotskurve bei negativen Strompreise?
Ich habe eine Frage zum Thema der Angebots- und Nachfragekurven in einem Marktschema.
Angenommen, man hat einen Markt, in dem Strompreise negativ sind, also wenn Stromanbieter bereit sind, Geld an Kunden zu zahlen, damit sie Strom konsumieren. Das ist manchmal im Energiesektor der Fall.
Wie würden die Nachfrage- und Angebotskurven in diesem Szenario aussehen? Wären die Kurven vertauscht, oder nur die Rollen von Anbietern und Nachfragern?
Ich brauche dringend Hilfe.
3 Antworten
das Angebot wandert von links nach rechts und ist absolut unelastisch.
Kann sein, keine Ahnung. Du versuchst hier einen dynamischen Markt in einer statischer Abbildung darzustellen. Das hat seine Schwächen.
Rein theoretisch könntest du die Angebotskurve im Nullpunkt starten lassen und dann langsam nach rechts verschieben. Dann siehst du sie aber nicht, weil sie direkt über der y Achse ist.
Jede Kilowattstunde die produziert wird, muss auch verbraucht werden. Das Netz kann keine Energie speichern und deswegen ist das Angebot starr. Die nehmen jeden Preis den sie bekommen können.
Die Angebot und Nachfragekurven eines Unguts (für dessen Entsorgung man bezahlt) entsprechen dieser eines Gutes, mit dem Unterschied, dass Anbieter und Nachfrager vertauscht sind. Alternativ kann man, wie angedeutet, es auch als Dienstleistung, dieses Ungut (überproduzierten Strom) anzunehmen, ansehen, d.h. der Stromanbieter ist der Nachfrager und der Konsument (der bezahlt wird) der Anbieter. Je höher der Preis, den Strom anzunehmen, desto mehr wären bereit dies zu tun, aber weniger Stromproduzenten wären bereit, den Strom nur zu so *hohen* Negativpreisen abgeben zu können, vice versa.
Das Stichwort ist der Unterschied zwischen Gütern und Ungütern (und dass sich ein Gut, ab einer gewissen Menge, in ein Ungut=Müll verwandeln kann).
Ok, verstehe. Wenn man es mit der Nachfrage/Angebotskurve anzeigen müsste, wären die Graphen Angebot und Nachfragefunktion vertauscht oder lediglich die Rollen auf dem Markt.
Du beschreibst ein Szenario mit Markträumung bei negativem Preis. Fang also mal damit an, die Preis-Achse zu erweitern - und zwar nach unten.
Ist das nach Markt theorem nicht falsch, da man immer im ersten Ursprung anfangen muss und nicht in den Minusbereich landen darf?
Willkommen bei einer der Unlogiken der neoklassischen Wirtschaftstheorie, die immer von Gleichgewichten an allen Märkten fantasiert, wenn wir doch eigentlich von einem Wirtschaftskreislauf sprechen müssen. --- Aber dann klappen die stupiden Rechungen und Grafiken halt nicht mehr und wir diskutieren sozialwissenschaftlich.
Ich bin so froh, dass ich die Klausuren nicht mehr schreiben muss.
Der Schnittpunkt wäre im Minusbereich?