Nach Realschulabschluss auf ein Gymnasium?

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Hey,

zufälligerweise habe ich genau diesen Schritt letztes Jahr nach den Sommerferien gemacht ;-)

Ich bin nach der 10. Klasse nach langem Grübeln mit Durchschnitt 1,4 an ein Gymnasium gegangen. Ich hätte auch an eine Gesamtschule gehen können, aber da ich mir lange vorher zum Ziel gesetzt habe an das Gymnasium zu gehen und mich der Herausforderung annehmen wollte und ich auch das Gefühl hatte, dass ich dort fachlich besser vorbereitet werde in meinen Interessensfeldern, habe ich mich für das Gymnasium entschieden. 

Ich bin jetzt schon ca. 7 Monate dabei und ich kann sagen: Ich habe die Entscheidung ganz und gar nicht bereut. 

Es ist viel leichter, als ich erwartet habe. Klar ist es fachlich anspruchsvoller und man hat auch länger Schule, aber es ist auf jeden Fall alles im machbaren Bereich.

In den Sommerferien vor dem Wechsel habe ich Grundlagen aufgefrischt und auch einige neue Sachen gelernt, aber wie ich in den ersten Monaten erfahren habe war das eigentlich nicht wirklich nötig, da man quasi in allen Fächern (außer in Deutsch, Englisch bei mir) im ersten Jahr der Oberstufe Grundlagen aus der Mittelstufe noch mal wiederholt und da ich einiges in den Ferien wiederholt habe, konnte ich sehr viel im Unterricht mitarbeiten und Punkte sammeln. 

Die Oberstufe ist nicht schwerer, aber ausführlicher und vertiefter. Aber wenn du ordentlich die Informationen aufschreibst und abheftest, dann gelingt dir das Lernen viel leichter, glaub mir.

Solange du dich auf die Klausuren vorbereitest und mündlich ordentlich mit machst, sollte es dir nicht so schwer gelingen.Ich habe schon mein erstes Zeugnis (1,8) und du siehst: Ich habe mich im sehr toleranten Bereich verschlechtert, um 0,4)

Aber es ist im Grunde genommen viel, viel besser gelaufen, als erwartet und meine Ängste waren zu größten Teil sehr unbegründet.

Was mir am Anfang schwer fiel war die neue Umgebung und das Umgewöhnen. Aber da ich mir immer vor Augen geführt habe, dass ich die Entscheidung nur für mich und meine Zukunft getroffen habe und nicht weil meine Freunde es gemacht haben (sonst wäre ich an die Gesamt gegangen) konnte ich mich immer wieder motivieren.

Fazit: Mach es! Hab keine Angst, alles ist möglich, denn wie sagt man so schön: An jeder Schule kocht man nur mit Wasser. Solange du dich im ordentlichen Rahmen auf die Klausuren vorbereitest und aktiv dabei bist und das machst, was DU willst und was gut für dich ist und deinen Interessen entspricht und nicht nur weil deine Freunde es machen, wird es sehr gut laufen. Spätestens zum zweiten Halbjahr hat man sich gut eingelebt und ein Interessensgebiet durch die LKs oder Profile gefunden und startet durch.

Hab keine Angst! Du schaffst das, solange du die Angst nicht in deinen Weg stellst und das machst, was du willst!

Also hör nicht auf die Leute, die sagen dass es zu schwer ist. Haben mir manche auch gesagt, aber siehe hier: Ich habe einen Durchschnitt von 1,8 gekriegt und es geht weiter.

Wenn du noch weitere Fragen dazu hast: Frag mich ruhig.

Vor dieser Entscheidung habe ich mir auch viele Sorgen gemacht und Angst gehabt und viel dazu gefragt, also gebe ich diese Geste gerne weiter :-)

LG

Ja, da schließe ich mich "Acedog" an. Das liegt alles an einem selber bzw. will man die Mühen auf sich nehmen.

Vom Bildungsgang aus betrachtet ist das Gymnasium eine reine Allgemeinbildung, dass dir zusätzlich Lehrstoff vermittelt. Ich gebe ein Beispiel: die französische Revolution entstand in der Zeit der Aufklärung. D.h. diese Information ist Realschulstoff. Wenn du jetzt zum Vergleich den Gymnasiumstoff nimmst, dann ist folgende Information zusätzlich zu wissen z.b. in welcher Zeit die Aufklärung war und wie entstand sie.

Bei einer Gesamtschule werden diese Dinge auch so behandelt, nur fallen zusätzliche Fächer an, die du nur dort findest. Z.b. für die Branche "Wirtschaft" also ein Wirtschaftsgymnasium musst du fachgebunden lernen. Z.b. welche Unternehmensformen gibt es usw.

Also du siehst du kannst dich entweder jetzt schon speziallisieren, in dem du auf eine Gesamtschule gehst oder du wählst den Weg über ein reines Gymnasium, was detaillierter lehrt.

Viel Glück.

Es ist eine gute Idee. Du solltest es machen. Von den Inhalten her ist es etwas anspruchsvoller aber nicht so schwer, dass es nicht zu schaffen wäre. Du musst dich halt dahinter klemmen und lernen, dann klappt das auch.


verreisterNutzer  12.03.2016, 15:09

Ich lerne und bin von Anfang an auf dem Gymnasium und schaffe es trotz Nachhilfe kaum

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RicVirchow  16.03.2016, 21:57
@verreisterNutzer

Ich komme aus einer Realschule auf ein Gymnasium und schaffe es ohne Nachhilfe. Es kommt immer auf die Person an, man kann nicht verallgemeinern und das Stoffniveau ist immer relativ zum Lernenden. Außerdem hast du wohl nicht in jedem Fach Nachhilfe, schätze ich mal.

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Hi, ich war nur ein mittelmässiger Realschüler. Allerdings hatte diese Schule dummerweise ein sehr hohes Niveau. Wegen einer Blinddarm-OP hatte ich am Ende in Mathe nur eine 4 und konnte nicht direkt Abitur machen.

Ich war dann erst auf einer HöHa, aber nur ein 6 Monate. Habe dann 2 Jahre gearbeitet, um die Berechtigung für ein Erwachsenkolleg zu bekommen. Dort habe ich dann auch mein Abitur gemacht. Diesmal in Mathe allerdings mit einer 2 ! Aber man muss sich natürlich schon ranhalten, da kriegt man nichts geschenkt !

An Deiner Stelle würde ich auf eine Gesamtschule gehen. Lass' die Gymnasiasten mal schön unter sich und misch Dich dort nicht in den laufenden Betrieb ein. An Uni wirst Du dann vermutlich wie ich feststellen, dass die auch nur mit Wasser kochen. LOL


RicVirchow  14.03.2016, 22:16

Ich war selber Realschüler und bin an ein Gymnasium als einziger Quereinsteiger eingestiegen (nach dem Abschluss) und habe mich in den "Betrieb" eingegliedert. Es ist möglich, wenn man auch aufmerksam dabei ist und was tut. Jeder Mensch hat ein Potential was zu erreichen ;-)

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Also meine Cousine ist von der Realschule nach dem Abschluss aufs Gymnasium und sie hat es ohne wiederholen geschafft :)