Nach Ausbildung (Fachinformatiker - Systemintegration) studieren?
Hallo zusammen,
derzeit mache ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker - Systemintegration und bin bereits im 2. Lehrjahr. Tatsächlich bin ich überhaupt nicht begeistert von der Arbeitswelt und würde wirklich sehr gerne nach der Ausbildung studieren. Seit Beginn der Ausbildung bin ich sehr schlecht im Programmieren, jedoch in allen anderen Fächern super mit dabei (Noten hauptsächlich zwischen 1-2, Programmieren: 4-6).
Meine Frage wäre jetzt: Was genau kann ich alles nach der Ausbildung studieren? Bzw. welches Studium lohnt sich am meisten nach der Ausbildung (Studium ohne Programmierung wenn's geht)? Muss auch gar nicht in die IT Richtung gehen, ich bin auch offen für kaufmännisches Zeug.
Ich werde die Ausbildung voraussichtlich mit 21 Jahren absolvieren, würde anschließend innerhalb einem Jahr die Fachhochschulreife nachholen (22 Jahre) und danach dementsprechend studieren. Mit 22-23 Jahren würde ich dann voraussichtlich studieren, falls alles genau so abläuft wie ich es mir vorstelle - Ist das Alter dann zu spät zum Studieren?
Im Voraus bedanke ich mich für Eure Hilfe! (Vielleicht ging es jmdn. ähnlich und kann mir die Erfahrung mitgeben)
1 Antwort
Da will ich dir mal nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Studieren kannst du natürlich und zu alt bist du auch nicht. Die Lehre würde ich auf jeden Fall abschließen - dann hast du sie in der Tasche.
Wo ich die Engstelle sehe: Gerade hier lese ich sehr viele, die sagen - ja - studieren und Geld verdienen - alles paletti.
Stimmt irgendwie schon ABER: schau dir mal von den Hochschulen die Statistiken zum Bachelor oder Master an (kann man oft runterladen). Ich hab mal die Zahlen aus meiner Zeit (Diplom und Vordiplom) mit den heutigen Zahlen in meinem Fach verglichen. Das Vordiplom/Bachelor schaffen um 30%-50% bedeutet 30%-50% fallen durch . Diplom / Master zwischen 10% und 20% bedeutet 80%-90% der Studienanfänger fallen durch. Die Zahlen gelten natürlich nicht für alle Fächer - aber ähnlich sind sie doch.
Bedeutet: auch wenn du anfängst, zu studieren, hast du keine Garantie, dass du es schaffst.
Muss man einfach im Hinterkopf haben und nicht zu blauäugig an die Sache rangehen.
Nicht ganz.
Wir haben damals mit ca 860 Leuten angefangen. Nach dem Vordiplom / Bachelor sind ca. 160 in den Hauptstudiengang gekommen. Von denen sind 84 oder so durch das Diplom gekommen.
Dann habe ich (bei mir war es BWL) von einer Uni genommen - die Werte waren weit nach 2000 - immer noch vergleichbare Prozentsätze. Das hab ich auch in eine Antwort / Kommentar gepackt - vielleicht finde ich sie wieder - ich hoffe, dass da ein Link drin ist.
Sorry, notting
ich hab nochmal gesucht - leider habe ich anscheinend ausgerechnet diesen Link nicht in die Antwort übernommen. Du kannst ja mal auf meinem Profil suchen - der Suchbegriff wäre "860".
Background: Am Anfang waren die 860 auf zwei Riesen-Hörsääle verteilt, die per Video-Leinwand verbunden waren. Nach dem Vordiplom / Bachelor waren wir in Grüppchen a 30 Leuten (ca.) in kleinen Räumen zusammen gesessen. Das Diplom / Master hat davon nochmal die Hälfte eliminiert. Bedeutet: Um den Master / Diplom zu bekommen, musstest du unter den 10% der Besten der Uni sein.
Was genau kann ich nach der Ausbildung studieren, was für mich am sinnvollsten bzgl. meiner IT-Ausbildung ist? Ich habe bisschen recherchiert und bin auf IT-Management, Digital Business Management und Wirtschaftsinformatik gestoßen.
Hast Du denn irgendwelche Empfehlungen?
Das würde ich anders angehen, denn du machst ja den FiSi (den brauchst du dazu auch). Ohne Programmierung - das ist fraglich, aber da kann man jonglieren.
Einer meiner Schwerpunkte war Wirtschaftsinformatik - wir haben programmiert.
Es gibt folgendes: aufgesetzt auf den Fachinformatiker gibt es Fortbildungen: die Operative Professionals und Strategic Professionals. Das gibt es, soweit ich weiß berufsbegleitend und als Vollzeit. Das musst du aber bei deiner IHK erfragen. Durchfallquoten kenne ich nicht - beide sind extrem anspruchsvoll. Der Abschluss entspricht von der Wertigkeit dem Bachelor oder Master.
- die Weiterbildungen dauern ca. 2 oder 4 Jahre (bauen aufeinander auf).
- du brauchst keine Fachhochschulreife, sondern Berufspraxis
- der FiSi wäre nicht umsonst gewesen
Erster Weg also: Beratung von der IHK holen.
Hey Norbert, ich danke Dir für deine ganze Hilfe! Eine letzte Frage hätte ich noch - Wenn ich jedoch so lang wie es geht von der Arbeitswelt fern bleiben möchte wäre das Studieren eine bessere Wahl, richtig?
Das verstehe ich jetzt nicht. Jedes Jahr, das du in Arbeit bist, bringt dir in der Rente einen Rentenpunkt (oder mehr) also derzeit so 40,- pro Monat. Zusätzlich hast du den monatlichen Verdienst.
Das würdest du wegschmeißen - willst du das überhaupt?
Größtenteils stimme ich dir zu, aber:
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/abschlusspruefung-die-studienfaecher-mit-den-hoechsten-durchfallquoten-a-1054508.html
Hab auf die schnelle nix besseres als dieses 10 Jahre alte Ding gefunden.
-> Ich glaube du hast eine Statistik, wo gefragt wurde, bei wieviel % von ... ist z. B. Bachelor oder Master der höchste Abschluss.
Beim Master muss man auch berücksichtigen, dass das einige nur aus der Not heraus machen, um Zeiten wo sie sonst arbeitslos wären sinnvoller zu nutzen (war selbst schon kurz davor, genau aus so einem Grund einen Master anzufangen). Bzw. beim Master fällt's generell leichter ihn abzubrechen (auch z. B. aus Geldmangel), weil man je nach Bachelor durchaus brauchbare Job-Chancen hat.
notting