Nach 2 Stunden Anweiden, schneller anweiden?
Hallo Zusammen:)
Ich hoffe ihr könnt mich etwas beruhigen :( Meine 12 jährige Springstute muss leider bis Ende des Jahres, wegen Athrose im Rücken auf die Weide. Sie war die Jahre davor bisher immer nur im Sommer 2 Stunden vormittags auf der Weide. Ich habe sie jetzt in einem tollen kleinen Stall stehen. Dort kommen sie tagsüber raus und kommen nachts in die box. Als ich sie letztes WE hingebracht habe, hätte ich sie auf 2 Stunden angeweidet. Am ersten Tag wurde sie dort nach 3-4 Stunden reingeholt und dann immer ca.2 Stunden länger draußen. Ich habe soooo Angst vor hufrehe :( Sie bekommt sogar morgens noch faser light von Marstall statt Kraftfutter, soll den Stoffwechsel ankurbeln und ist Getreide und Zucker frei. Am liebsten hätte ich es dass der STallbesitzer sie jeden Tag nur ne Stunde länger drauf lässt, aber ich möchte ihm nicht damit auf die Nerven gehen, er holt sie ja schon immer extra eher aus der Herde. Ich wohne leider nicht um die Ecke, sonst würde ich sie selber eher reinholen. Geritten und longiert wird sie nicht, sie soll ja Pause haben.
Habt ihr Erfahrungen mit Futterrehe?
Achja, vor und nach dem weidengang wird immer ausreichend Heu gefüttert.
Ich freue mich über eure Antworten :)
4 Antworten
Ich mache grundsätzlich die ersten 2
Monate ne Fressbremse drauf,Damit spare ich mir auch das nervige Anweiden !
Nach Dich mal richtig schlau über Hufrehe. Du hast Angst vor einer Vergiftungsrehe. Und Du hast schon Recht, dass sie im Frühjahr und Herbst durch die Fruktane im Gras ausgelöst werden können. Bei empfindlichen Pferden wird sogar das 5-minütige Steigern pro Tag empfohlen, damit sich der Pferdedarm auf das Gras einstellen kann. Es gibt Symptome wie Kotwasser und Durchfall, die darauf hinweisen, dass das der Darm negativ reagiert.
Eine gesunde Darmflora beim Pferd braucht mindestens 14 Tage bis 4 Wochen um sich auf einen Futterwechsel umzustellen. Deshalb sollte man langsam vorgehen und die tägliche Weidezeit um 15 Minuten steigern.
Diese Tabelle hat mir mein TA mal gegeben:
1. + 2. Tag 15 Minuten (nachmittag)
3.+ 4. Tag 30 Minuten (nachmittag)
5.+ 6. Tag 45 Minuten (nachmittag)
7. + 8. Tag 60 Minuten (nachmittag)
9. + 10. Tag 15 Minuten (vormittag) + 60 Minuten (nachmittag)
11. + 12 Tag 30 Minuten (vormittag) + 60 Minuten (nachmittag)
13. + 14. Tag 60 Minuten (vormittag) + 90 Minuten (nachmittag)
3. Woche 60 Minuten (vormittag) + 120 Minuten (nachmittag)
4. Woche 120 Minuten (vormittag) + 120 Minuten (nachmittag)
Empfindliche Pferde sollte man noch langsamer anweiden.
Wenn das bei Euch nicht geht, so würde ich auf die gute alte Fressbremse zurückgreifen.
Diese hier wird von vielen Pferden als weniger unangenehm empfunden, als ihre Kollegen aus Vollplastik:
Hast Du das so mit dem Tierarzt besprochen? Neben der Fressbremse könnte es gut sein, das Pferd täglich spazieren zu führen oder sogar - reiten. Ein Springpferd kann ausgiebiges spazierenreiten ( eventuell mit absteigen zwischendurch) durchaus als Pause betrachten. Das Pferd ist ja wohl nicht so kaputt, dass es komplett berentet werden soll.
Wenn du Angst vor Futterrehe hast, warum fütterst ihr dann faser light dazu? Lass den Kram weg, braucht kein Pferd und schon gar keins mit Arthrose und sieh zu, dass das Pferd mehr Heu und Stroh am besten ganztägig zur Verfügung hat.
Dein Pferd braucht die Bewegung dringend, es gibt nichts schädlicheres als Arthrosepferde in eine Box zu packen und auf "Wundermittel" zu hoffen.
Du solltest:
- Dich nach einem Stall umsehen, wo dein Pferd ganztägig draußen ist
- auch zusehen, dass der Stall verschiedene Untergründe hat (Kies, Sand, Paddock, Wiese usw.)
- darauf achten, dass die Wiesen/Koppeln mager sind (Klee allem voran), dann gibt´s auch keine Futterrehe
- deinem Pferd ganztägig gutes Heu ggf. mit etwas gemulchten Stroh zur Verfügung stellen, nicht nur vor u. nach dem Koppelgang. Heu ist Raufaserfutter und lebenswichtig für ein gesundes Pferd.
- auf leichte Bewegung achten, das kann fahren vom Boden aus am Kappa sein (natürlich keine zu engen Wendungen), Zirzensik oder Gymnastik (bergauf bergab gehen zb) ganz allgemein
- dein Pferd auch geistig fördern und fordern. Nur weil´s krank ist, muss man es nicht in die Ecke stellen und verblöden lassen, darum: Wassereimer her, Äpfel rein, rausfischen lassen zb. oder Karotten klein schneiden in ein Tuch packen und austüteln lassen.
- auf Decken verzichten. Überwärmst du den Rücken, bildet sich noch mehr Erguss in den Wirbeln, was zusätzliche Schmerzen und Steifheit mit sich bringt. Lieber mal kühlen mit paar alten Handtüchern zb.
- 2. Meinung von einem anderen Tierarzt einholen und auch über die gegebenen Behandlungsmöglichkeiten aufklären lassen.
- dein Pferd nicht in Watte packen.
Arthrosepferde sind ein Kapitel für sich. Auch wenn es noch so paradox klingt, Bewegung ist das beste Mittel um den steifgewordenen Knochen, Gelenken und Wirbeln wieder Elastizität einzuhauchen.
Hab dir oben aufgeschrieben, was du tun kannst zur Unterstützung. Wenn du meinst, dass 8h stehen durch tgl. Koppelgang ausgeglichen werden, musst du das verantworten können, nicht ich ;-)
Danke für deine Antwort.
Das Pferd wird nur nachts in der Box stehen. Es geht mir gerade nur ums anweiden.
Die Weide ist riesengroß und sehr bergisch. Sie wird sich genug bewegen.
Faser light ist dafür gedacht , unterstützt den Stoffwechsel bei Pferden die nicht viel tun