Muslimischer Gebetsruf von Frauen abhalten lassen- mehr Akzeptanz in der Bevölkerung?

15 Antworten

Hallo Schwestergrim,

vieles mag in Religionsgemeinschaften eher noch traditionell sein, wobei der Gebetsruf heute schon über eine Verstärkeranlage läuft, aber gerne noch persönlich an Stelle als Aufzeichnung gerufen wird.

Vielleicht war es eher eine Tradition, dass Männer mit eher sonorerer Stimme zum Gebet gerufen hatten - man vielleicht meinte, dass man eine Frau nicht so weit rufen hört. Vielleicht mögen sich da auch die Männer vorgedrängt haben.

In unserer heutigen Zeit dürfen wir uns von so mancher Tradition usw. verabschieden - und warum sollten nicht alle Mitglieder*innen einer Islamischen Gemeinde mal zum Gebet rufen. Und wer nicht zum Fadj extra in die Moschee will oder kann, macht es von zu Hause über Computer- und Netzwerktechnologie.

Da sollten doch gleichermaßen auch die Gemeindemitglieder*innen Christlicher Religionsgemeinschaften die Glocken auch persönlich läuten.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Also ich möchte weder einen Mann noch eine Frau 5 mal am Tag von einem Turm runterufen hören müssen, in einer Sprache die ich nicht verstehe.

Ob eine Frau oder ein Mann ein Gebet leitet ist mir auch vollkommen egal. Ja, es wäre ein Schritt in die richtige Richung. Aber bei weitem nichts worauf man sich ausruhen sollte. Solange die Frauen grundsätzlich in allem noch anders behandelt werden können sie auch auf das Vorbeten gut verzichten.

Also wenn da schon irgendwer von einem Turm runterkrakelt dann sollte das Geschlecht dieser Person egal sein. Gleichberechtigung ist mir da sehr wichtig

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich interessiere mich für Geschichte und Politik

Sorry, aber niemand hat das Recht sich in die Glaubensinhalte einzumischen.

Der Gebetsruf wird von Männern abgehalten, da ist nichts daran zu ändern.

Wir können gerne über Themen reden, wie ob der Gebetsruf überhaupt Laut stattfinden sollte oder nicht. Die meisten Moscheen unterlassen das schon aus Rücksicht von sich aus, obwohl es kein Verbot gibt. Es sind eher Einzelfälle, das der Gebetsruf laut über Lautsprecher nach außen übertragen werden.

Aber wenn die Forderungen so weit gehen, dass die Regeln des Islams verändert werden sollen, ist das die absolute Rote Linie, daran gibt es nichts zu diskutieren.


Schwestergrim 
Beitragsersteller
 01.11.2021, 16:32

Liberale Muslime innerhalb der Religion mischen sich nicht ein, sondern sie mischen mit. Und das ist ihr gutes Recht, auch, wenn euch das nicht gefällt!

Natürlich ist das zu ändern, wenn man denn tolerant sein will.

Aber es ist ja auch viel schöner, wenn man nur Toleranz einfordert, anstatt selbst tolerant zu sein, gell?

Wenn das die rote Linie ist, dann ist das eine Kampfansage des radikalen Islam, dem entschieden gegenüber getreten werden sollte.

GutenTag2003  31.10.2021, 19:39
Der Gebetsruf wird von Männern abgehalten, da ist nichts daran zu ändern.

Gäbe es keine Frauen, gäbe es auch keine Männer (mehr) die rufen könnten.

vanillakisskiss  01.11.2021, 16:37
@ItsJustMe38

Dich, das wäre dann Realität.

Und wieso Männer? Frauen können das sicher so viel besser und angenehmer.

Hallo

Diese "Vorschläge" sind absolut lächerlich. Wieso? Niemand zwingt Frauen dazu Musliminen zu sein. Sie sind es freiwillig. Sie ordnen sich also freiwillig einem Regelwerk unter, welches nunmal bestimmt hat, dass Männer den Gebetsruf machen.
Ich glaube nicht das Muslime jemanden von außen benötigen, der ihnen völlig willkürlich erklärt wie sie ihre Religion praktizieren sollten. Welchen Sinn hat eine Religion, wenn man ohnehin das macht worauf man Lust hat? Wozu überhaupt noch ein Gebetsruf? Wozu überhaupt noch beten? All das sind berechtigte Fragen, wenn man anfängt anhand von Gefühlen und nicht Anhand von beweisen und Argumenten in der Religion zu urteilen, weshalb diese Vorschlag völlig fehl am platz ist.


Schwestergrim 
Beitragsersteller
 31.10.2021, 17:50

Wieso von außen?

Mouhanad Khorchide ist Muslim. Dürfen Muslime nicht ihre Form des Islam leben und keine Änderungen innerhalb der Religion im Sinne der Gleichberechtigung voranbringen?

Regelwerk, freiwillig?

Wie kann etwas freiwillig sein, wenn jemand von Geburt an indoktriniert wurde und die Religionsgemeinschaft ihn/sie verstößt bei Zuwiderhandlung? Schließlich machen radikale Muslime nichts lieber als genauestens auf die Regeln schauen, um den fehlerbehafteten Muslimen aus der Religion zu entfernen.

Von Freiwilligkeit ist man in dieser Religion weit, weit, weit entfernt!

Die Forderungen haben nichts mit Gefühlen zu tun, sondern mit dem Recht auf Gleichberechtigung. Was uns Frauen zusteht!

Wenn ein Mann den Gebetsruf vollziehen kann, kann eine Frau das ebenso.

Toleranz ist keine Einbahnstraße.

saidJJJJJ  31.10.2021, 18:32
@Schwestergrim

Ja von Außen.
Was bedeutet das Wort Muslim? Das Wort Muslim bedeutet Gottergeben. Jemand der sich gegen die Gebote Gottes auflehnt und vorschläge Macht die im Wiederspruch dazu sind, was Gott uns an Vorschriften auferlegt hat, so jemand ist nicht Gottergeben und auch kein Muslim. Hat Gott etwa einen Fehler gemacht und es braucht einen Khorchide Mouhanad um die Religion zu vervollständigen? Du siehst, es macht keinen Sinn. Entweder man ist Muslim und glaubt an Allah s.w.t und auch daran, dass die Religion die er uns herabgesandt hat, vollkommen ist oder man ist keiner.

Jemand der nicht zufrieden ist mit der Religion, für den gibt es auch keinen Grund ihr noch anzugehören. Wie kann ich Muslim sein und mich auch als solcher bezeichnen und gleichzeitig Dinge des Islams ablehnen. Wie kann ich mich mit etwas identifizieren, obwohl ich es, wenn auch nur teilweise, für falsch erachte. Wie kann ich überzeugt sein, dass diese Religion die Wahrheit ist mit so einer Einstellung? Die Antwort darauf ist einfach: gar nicht. Wenn jemand als nicht Muslim betitelt wird dann meistens mit gutem Grund. Es geht dabei nicht darum jemanden demonstrativ aus der Gemeinschaft auszuschließen, das spielt dabei keine Rolle. Es wird lediglich auf die Fakten hingewiesen. Jede Frau die die Werte und Vorstellungen des Islams nicht teilt, ist vorallem in Deutschland nicht dazu verpflichtet diese Religion zu leben und sich ihr zuzuschreiben. Aber sich der Religion zuschreiben wollen aber unter bestimmten Bedingungen macht keinen Sinn.

Mann und Frau sind nicht gleich. Ungerechtigkeit entsteht da, wo ungleiches gleich behandelt wird. Der Islam hat dies erkannt und behandelt Mann und Frau auch dementsprechend unterschiedlich. Hier sei nochmals darauf verwiesen: Dies sind Regeln die von Menschen freiwillig eingehalten werden. Es gibt keine Scharijapolizei in Deutschland die Menschen bestraft, wenn sie die Regeln nicht einhalten. Wenn du eine andere Vorstellung von der Rollenverteilung hast, dann ist das dein gutes Recht und du hast auch die Möglichkeit dies so auszuleben. Der Islam schreibt grundsätzlich nicht vor, wie die Rollenverteilung von nicht Muslimen aussehen soll, er adressiert lediglich die Muslime, deshalb besteht kein Grund zur Aufregung.

Und nein: Wenn Mann den Gebetsruf vollziehen kann, weil Gott ihm das erlaubt hat, so kann eine Frau das ebenfalls nur, wenn Gott es ihr erlaubt. Das ist nämlich Gleichberechtigung. Wir können die Beweise im Quran und der Sunnah für Frauen nicht außer kraft setzen nur weil sie Frauen sind, genau das wäre 1. Islamisch gesehen unmöglich und vorallem auch vom Gleichberechtigungsaspekt nicht richtig.

Toleranz bedeutet, dass man auch tolleriert, dass jemand anderer eine andere Meinung oder ein anderes Weltbild hat als man selbst, vorallem dann, wenn dieses Weltbild einem selbst nicht einschränkt. Keine Frau, die nicht Muslimin ist, ist durch den Islam eingschränkt, in keinster Weise.

XmesotesX  31.10.2021, 18:41
@Schwestergrim
Dürfen Muslime nicht ihre Form des Islam leben und keine Änderungen innerhalb der Religion

Nein, ein Religionsanhänger kann nicht nach Lust und Laune eine oder eben seine Religion verändern, das würde gegen die Bedeutung einer Religion verstoßen. Das wäre so, als würde jeder selbst festlegen, was für ihn legal ist und was nicht. So könnte es doch keine stabile Gesetzgebung geben…

Schwestergrim 
Beitragsersteller
 01.11.2021, 16:44
@XmesotesX

Natürlich kann er das, weil es ihm freisteht, dass zu tun, was er will.

Soweit kommt's noch!

saidJJJJJ  01.11.2021, 23:21
@Schwestergrim

Mit welchem Wissen sagst du, dass die einen ein Kopftuch interpretieren und die anderen nicht? Alle 4 Rechtsschulen sind sich darin einig, dass das Kopftuch pficht ist. Die größten Gelehrten im Islam haben anhand von Beweisen und Fakten und nicht anhand von Befindlichkeiten dargelegt, dass das Kopftuch verpflichtend ist. All das, und dann sagst du einfach mal beiläufig "die einen sehen da ein Kopftuch gebot", als ob sich ein paar Muslime gefunden haben die das Kopftuch Gebot gefunden haben. Warum entscheidest du, dass der Koran ein Beiwerk sein sollte? Ich wiederhole es nochmal: Gleichberechtigung bedeutet auch: Dass die gleichen Regeln für Mann und Frau gelten. Wenn also sämtliche Vorschriften im Islam auf Beweisen aus Quran und Sunnah basieren müssen, so gilt das für Mann und Frau. Die Frau hier anders zu behandeln ist nicht gleichberechtigung. Es steht jedem frei zu den Quran so zu betrachten wir er möchte, jedoch brauchen wir niemanden der ohne wirkliches Wissen den Islam beurteilen möchte. Du wirst keinen Muslim finden der nicht bereit ist ein Gespräch zu führen nur leider ist es anscheinend beim Islam so, dass jeder sich dazu berufen fühlt seine Meinung dazu abzugeben auch wenn das bedeutet, dass sie ohne Wissen kundgetan wird.

Das Gesetz regelt Gleichberechtigung. Richtest du grundsätzlich all deine Lebensinhalte nach dem deutschen Gesetz aus? Ich nicht. Selbstverständlich ist man darum bemüht nicht gegen ein Gesetz zu verstoßen, es ist aber ganz sicher kein Leitfaden für mein Leben. Ein Gesetz ist letzendlich von einem Menschen gemacht und kann fehlerhaft sein. Ich habe aufjedenfall nicht vor Gesetze zu meiner Religion zu machen und das ist nebenbei erwähnt auch nicht ihr Sinn.

Niemand wird aus der Religion herausdefiniert, wenn er sich an ein gewisses Gebot nicht hält. Auch Frauen die kein Kopftuch tragen sind Musliminen. Ein Problem ist es, wenn jemand an Teile der Religion nicht glaubt oder diese Bewusst ändert. Dieser ist dann kein Muslim mehr, also nicht mehr gottergeben.Die "Ummah" ist keine geheime Organisation die die Muslimas bewacht und kontrolliert. So etwas gibt es nicht.

Toleranz bedeutet nicht Assimilation. Toleranz bedeutet, dass man die Lebensweise des anderen tolleriert. Man muss sie nicht selbst leben und auch nicht für toll erachten, aber man sollte auch nicht gegen sie vorgehen, solange man selbst dadurch nicht geschädigt wird.

Aber ich glaube wir zwei kommen da nicht auf einen grünen Zweig von daher, dir deine Meinung und mir meine.

saidJJJJJ  07.11.2021, 12:43
@vanillakisskiss

Ich und alle anderen Muslime haben aber, als Bürger von Europa, bedeutung. Man schreibt dem Veganer auch nicht vor wie er vegan zu sein hat und sämtlichen anderen Grupierungen ebenfalls nicht. Für ein friedliches Miteinander muss man den anderen nunmal seinen Raum zugestehen und nicht jemanden vorschreiben wie er zu leben hat, nur weil es nicht den eigenen Idealen entspricht. Der überwiegende Teil der muslimischen Frauen sind freiwillig Musliminen und üben die religiösen Pflichten freiwillig aus. Indoktrinierung ist eine sehr feige Masche um die Muslime als ganzes zu stigmatisieren. Was wenn du indoktriniert wurdest und nur deshalb so denkst wie du denkst?Man kann alles und jedem indoktrinierung unterstellen, wenn man nur will.

vanillakisskiss  07.11.2021, 18:49
@saidJJJJJ

Veganer töten nicht .....

Und sie halten sich an unsere Gesetze.

Radikale Muslime haben eine Bedeutung für Europa aber anders als du meinst aber keine gute......

vanillakisskiss  01.11.2021, 16:45

Nun, in Deutschland/Europa müssen sich Muslime eben doch etwas sagen lassen. Egal ob es gefällt oder nicht.

Und ja, wozu ein Gebetsruf? Den braucht in Deutschland keiner.