Muslime behaupten das den Qur‘an echt sein muss, weil Mohammed (SWT) nicht schreiben konnte und den Qur‘an trotzdem so perfekt geschrieben ist?

LastDayofEden  08.06.2024, 10:55

Was hat das mit Mickey Mouse zu tun? 🤔

DICKERKLOPS 
Beitragsersteller
 08.06.2024, 10:56

Wenn man die Kriterien verwendet („er konnte selber nicht schreiben und den Quran ist trotzdem sehr gut geschrieben“) kann man behaupten, dass viele Bücher echt sind

8 Antworten

Ein Blogger erklärt den Umstand: Im Koran kommt sechsmal das Wort "ummy" vor, das heute als "des Schreibens und Lesens unkundig" übersetzt wird.

Aus jeder einzelnen Stelle aber geht hervor, dass es das gar nicht heisst. Es geht um etwas anderes: Als "ummy" wurden damals Personen bezeichnet, welche weder die Tora der Juden noch die Evanglien der Christen gelesen hatten.

Mohammed wurde als "ummy" bezeichnet, um ihn vom Vorwurf zu befreien, er habe einfach Stellen aus der Tora und der Bibel abgewandelt und aufgeschrieben.

Es ist also genau umgekehrt: Gerade weil er lesen und schreiben konnte, musste betont werden, dass er niemals die Tora oder die Bibel gelesen habe, so dass der Koran rein göttlich inspiriert gewesen sei.

Quelle: https://alrahman.de/der-prophet-der-schreiben-konnte/

Mohammed wuchs bei seinem Onkel auf, der Händler war. Er arbeitete später bei der Wittwe eines Kaufmanns, die ihm schliesslich einen Heiratsantrag machte und so seine erste Frau wurde.

Es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass er als Zögling und Ehemann von Kaufleuten selber nicht lesen und schreiben konnte, denn für die Führung der Bücher war das doch unabdingbar!

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed#Fr%C3%BChe_Lebensjahre

Islamische Quellen berichten zudem ausdrücklich, dass Mohammed lesen und schreiben konnte. So soll er mehrere Briefe geschrieben und sogar seinen eigenen Ehevertrag aufgesetzt haben.

Quelle: https://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/texte/is02_mohammed_konnte_lesen_und_schreiben.html

Woher ich das weiß:Recherche

Ich zitiere mal einen User hier:

HalaMadrid1435 06.06.24, 19:11:41

Kalif Uthman stellte fest, dass viele Leute Notizen und andere Dinge neben ihren Quran geschrieben hatten, was zu Verwirrung führte. Also rief Kalif Uthman ein Komitee zusammen, das aus den engen Gefährten des Propheten bestand, einschließlich des persönlichen Schreibers des Propheten, Zayd ibn Thabit. Sie trugen alle Informationen zusammen und erstellten eine korrekte Abschrift des Korans. Dann verbrannte Uthman die anderen Korane, die die Menschen benutzt hatten, damit die falschen Korane die Menschen nicht verwirrten. 

Das Problem mit dem Uthmanischen Koran ist, dass er keine diakritischen Zeichen hatte. Diese Zeichen helfen Menschen, die der arabischen Sprache nicht mächtig sind, die Wörter richtig auszusprechen. 

Deshalb wurde 1924 an der Universität Kairo ein Koran mit diakritischen Zeichen entwickelt, damit auch Nicht-Araber ihn rezitieren können. Der Uthmanische Koran wird rasm genannt. Natürlich machen die diakritischen Zeichen einen Unterschied.

Die Logik für Muslime folgt einer emotionalen Leitlinie, keiner streng-wissenschaftlich-logischen. Man muss als Außenstehender mehrere Dinge verstehen, wenn man sich auf Diskussionen über "Logik" einlässt:

  1. Muslime nehmen widersprüchliche Aussagen, was den Koran oder ihren Propheten betrifft, einfach hin, oder haben Erklärungen dafür, die zwar einer genaueren Überprüfung nicht standhalten, aber das können sie ausblenden.
  2. Es wird wenig bis nicht darüber nachgedacht, weil ein "Abklopfen" und "analyse" dieser Details eben der erste Weg zu Zweifeln sind. Ich höre oft ein "Frag einen Tafsir (d.h. Religionslehrer) der erklärt dir, was du wie zu verstehen hast.

Die Tatsache, dass der Prohphet selbst nicht lesen und schreiben konnte, wird gerne z.B damnit erklärt, dass er es "irgendwem" diktiert hat. Das lässt natürlich jetzt wieder die Fragte zu, wie ein einfacher, literarisch unkundiger Wüstennomade sich ein gesamtes Buch - in dieser Klarheit und eloquenz hat merken können und auch, wie er sicherstellen konnte, dass der Schreiber alles korrekt notiert hat - er konnte es ja nicht überprüfen und war hier zwangsläufig auf eine dritte Person angewiesen.

Und ob der Koran "perfekt" ist, ist eine ganz andere Frage. Er war für seine Zeit und Ort und Gesellschaft hilfreich - aber seine strenge befolgung zeigt doch aktuell selbst einem Laien, dass jede engere Bindung an den Koran zu keiner prosperierenden, friedlichen Gesellschaft führen kann.


DICKERKLOPS 
Beitragsersteller
 08.06.2024, 11:02

^ sehr gutes Antwort

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profanity  08.06.2024, 11:02

Es gibt da auch die Abrogation, d. h. wenn eine Sure einer anderen widerspricht, ist automatisch die jüngeren Datums die richtige.

Der Haken an der Sache: der Koran soll von Allah direkt diktiert worden sein. Allah wird als allmächtig, allwissend und absolut unfehlbar gesehen. Wie kann sich dann ein Gott selbst widersprechen? 😉

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musso  08.06.2024, 11:41
@profanity

Hilfreich ist dann auch, den zeitlichen Ablauf im Kontext zu sehen. Mohammed war eben kein Wanderprediger, sondern auch Führer und Feldherr seiner Gemeinde. Was für den Krieg gilt, gilt nicht auch in Friedenszeiten.

Da die Suren nicht kontinuierlich, sondern nach Länge geordnet im Koran stehen, braucht man schon profunde Kenntnisse, um sie jeweils in den richtigen Kontext zu stellen.

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Er soll während seiner epileptischen Anfälle in einer Höhle gewesen sein, umringt von mehreren Schriftgelehrten, die aufschrieben, was er in seinen Fieberträumen von sich gab.

Ob und inwiefern die aufgeschriebenen Worte wirklich aus dem Munde Mohammeds kamen, darüber streiten sich bis heute die Gelehrten.

Muslime behaupten das den Qur‘an echt sein muss, weil Mohammed (SWT) nicht schreiben konnte und den Qur‘an trotzdem so perfekt geschrieben ist?

Dann belegt das ja gar nichts, denn der Koran wurde ja erst nach Mohammeds Tod zusammengestellt - und die konnten sehrwohl lesen und schreiben.

Hätte Mohammed ihn selbst geschrieben, obwohl er weder lesen und schreiben konnte (was laut Sunna übrigens strittig ist) dann hätte man viel mehr aus diesem Argument rausholen können.

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Nach DottorePsycho (Ex-Muslim mit arabischer Muttersprache) sind ältere Verse noch blumig und poetisch, während spätere strikt (fast wie Befehle) und schmucklos. Der Koran ist was das betrifft inkonsistent.

Da der Koran aber nicht nach Offenbarungsdatum sortiert ist, muß man sich erst externe Quellen nehmen die man ja auch benötigt, wenn man die Abrogation nutzt, da der Koran nicht chronologisch sortiert ist.

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Oder Widersprüche. Da steht z.B. im Koran was Allah sagte, bevor er Iblis verbannte. Laut einem Vers sagte er "Ich werde einen Menschen aus Lehm erschaffen" bevor die Engel sich verneigten und er Iblis vebannte. Laut einem anderen Vers sagte er aber etwas anderes: "Ich werde einen Menschen aus Lehm UND SCHWARZEN SCHLAMM erschaffen" bevor die Engel sich verneigten und er Iblis verbannte. Laut dem anderen Zitat erwähnte er die Worte "schwarzer Schlamm" aber nicht. Wenn ähnliche Widersprüche in der Bibel stehen, springen Muslime jedesmal vor Freude im Dreieck, denn das belege ja daß die Bibel falsch ist. Beim Koran jedoch wird sowas ausgeblendet oder zurechtgeredet. Dazu verfassen Muslime dann Texte, die 10x so lang sind wie der Koranvers selbst, um ihn umzudeuten - während sie dergleichen Texte zum Zurechtreden bei Widersprüchen in der Bibel nicht akzeptieren und immer wieder auf dieselben Fehler in der Bibel beharren.