Müssen unseren Hund weggeben. Tut es dem Hund auch weh das er weg muss?

18 Antworten

Hallo, zwar wundere ich mich über deine Auswahl der hilfreichsten Frage, aber ich gebe trotzdem meinen Senf dazu. Grundsätzlich halte ich es für eine arge Vermenschlichung, wenn man glaubt, dass der Hund 'leidet'. Meine frühere Hundetrainerin hat mal treffend formuliert: Hunde sind Opportunisten. Wenn es dem Hund in der neuen Umgebung besser geht als bei euch - und das dürfte nicht schwer sein - dann hat er euch binnen Sekunden vergessen. Als wir unseren Großen abgeholt haben aus einer Familie, wo er sogar Hundeanschluß hatte (er hat sein erstes Lebensjahr mit zwei Westies verbracht), wo man aber nicht in der Lage war, diesen damals schon 30 kg schweren, total übermütigen und bewegungshungrigen Jungspund 'unter Kontrolle zu halten' (Stachler dran und fertig!!! Permanent an der Leine, Auslauf ca. 3/4 Stunden pro Tag!!!), da ist er zu uns ins Wohnmobil gesprungen und war happy. Zu Hause hat er fröhlich alles erkundet, sich sattgefressen, seinen Schlafplatz ausgesucht und war 'angekommen'. Er hat keine Sekunde getrauert. Was anderes mag es sein, wenn ein Hund jahrelang gut in einem Mensch-Hund-Team gelebt hat und dort dann durch Krankheit/Tod oder andere widrige Umstände rausgerissen wird. Aber das ist bei euch nicht der Fall. Also tut euch allen den Gefallen, gebt den Hund zu Leuten, bei denen er wirklich gut aufgehoben ist. Eure Entscheidung, euch unter den gegebenen Umständen überhaupt einen Hund anzuschaffen, war unüberlegt und verantwortungslos, aber es spricht für euch, dass ihr den Fehler einseht und korrigiert. Laßt euch nicht von schlechtem Gewissen plagen, dass er leiden könnte. Das schlechte Gewissen könnt ihr maximal haben, weil er bei euch gelitten hat. Gruß, Kerstin


jennyblomma  07.10.2011, 15:00

Es stimmt absolut nicht, dass Hunde nicht trauern oder Heimweh nach ihrer alten Umgebung und ihrer Familie haben. Das stimmt ganz und gar nicht!

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Man kann morgens ausgiebig gehen, evtl jemand fragen, der mittags den Hund mal eben rausnimmt. Dann ausgiebig Gassi nachmittags und abends auch ausgiebig. 10-15 min ist zu wenig, wenn Ihr ab 15 Uhr zu hause seit, dann müßt Ihr länger gehen und das schafft Ihr auch.

Am Wochenende dann richtiges Hundeprogramm.

Wenn man will, ist das zu schaffen, wenn nicht, scheint Ihr es entschieden zu haben, schade für das Tier! Natürlich wird er unter der Trennung leiden. Wenn er in eine gute Familie kommt, die sich intensiv um ihn kümmern kann, dann wird er aber schnell darüber hinwegkommen.

Kann ich gar nicht nachvollziehen, sorry! Wo soll denn der Hund hin? Eine nette Hartz4 Familie, die den ganzen Tag zu Hause ist? Oder eine sympatische Rentnerin, die allerdings dem Hund nicht genügend Auslauf bieten kann, morgen evt. ins Krankenhaus kommt?! Wenn Ihr um 15:00 Uhr zu Hause seit, ist das schon früher als der Durchschnitt. Die meisten haben ja viel später Schluss. Wenn dann das Hundeprogramm gestartet wird, ist das ein guter Kompromiss. Ich habe erst kürzlich meinen Hund auf tragische Weise verloren und kann es nicht verstehen, wie sich jemand von seinem Tier freiwillig trennen kann. Wenn der Hund Euch mag, dann wird er natürlich leiden, was für eine Frage. Ihr seid nun schon 3 Jahre sein Rudel und nun soll er einfach weg....Hoffentlich denken seine neuen Besitzer nicht genauso wie Ihr nach einer gewissen Zeit. Vielleicht finden sie den Winter überraschend und auch, daß ein Hund bei Regen Gassi gehen sollte...Diese Geschichte kann sich im schlimmsten Fall endlos fortsetzen und heraus kommt ein völlig verstörtes Tier, was dann zum Schluss eingeschläfert wird. (vielleicht ein wenig überzogen) Also denkt noch einmal darüber nach!


bignose  20.09.2011, 23:30

Was hast du nun davon, wenn du hier auf Tränendrüse drückst und den Leuten ein schlechtes Gewissen einredest? Manchmal ist es für den Hund das beste, aus den für ihn suboptimalen Bedingungen rauszukommen. Und mein Gott, nein er leidet dann nicht. Er würde viel mehr leiden, wenn er auf Dauer unter so artungerechten Bedingungen weiter vegetieren müßte. Manchmal ist es wirklich besser, den Vermenschlichungsdrang zurückzuhalten und nicht so rumzubarmen. Ich kann sowas echt nicht lesen, ohne dass sich mir die Fußnägel kräuseln.

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MaxundWilli  21.09.2011, 07:39
@bignose

Da bin ich nicht Deiner Meinung. Meine Hündin leidet, seit dem mein Rüde nicht mehr ist. Sie ist sehr viel ruhiger geworden und frisst nicht gut. Sie hängt sehr an meinem Mitbewohner und als der beim Bund war, ging es ihr genauso. Das hat nicht mit Vermenschlichung zu tun. Das ist einfach das Resultat meiner Beobachtungen. Wie man optimale Bedingungen für das Halten eines Hundes in einer 3 Zi. Wohnung schaffen soll, musst Du mir mal vormachen, denn davon gehe ich in diesem Fall auch aus. Ein Hund, der oft den Besitzer wechselt, kann starke Verhaltensauffälligkeiten entwickeln, wird im schlimmsten Fall zum Beißer.....

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bignose  21.09.2011, 07:53
@MaxundWilli

Hallo, ich denke, das ist nicht vergleichbar. Wenn aus einem gut funktionierenden Rudel, wie es bei euch offenbar der Fall ist, ein Mitglied rausfällt, dann kann durchaus auch ein Hund trauern. Bei der Fragestellerin gibt es aber so eine harmonische Konstellation nicht, der Hund ist dort vereinsamt. Daher hat er auch keine großartige Bindung. Es geht hier ja auch nicht um häufigen Besitzerwechsel. Was ein solcher anrichten kann, weiß ich. Unsere Kleine kam mit 16 Monaten zu uns, wir sind (und bleiben, das haben wir ihr 'geschworen') ihre 6. Besitzer! Was da mit einem Hund passiert, sind Traumata; sie hätte Trennungsangst, würde aber nicht trauern. Gruß, Kerstin

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MaxundWilli  21.09.2011, 08:14
@bignose

Vielleicht ist "Trauer" wirklich das falsche Wort....aber leicht verständlich für alle. Meine Hündin hatte ein ähnliches Schicksal. Sie kam mit einem 3/4 Jahr zu mir und wir waren die 5. Besitzer. Sie vom ersten Besi an einer Parkbank angebunden ausgesetzt. Sie war nicht sauber und wurde offensichtlich auch geschlagen.....

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Karin1987  21.09.2011, 08:20
@bignose

@MaxundWilli:

Ist doch jetzt nicht wirklich wahr das Leute Ihre Hunde den ganzen Tag allein lassen oder? Also von Morgens 7 Uhr 10 Minuten Gassi bis Nachmittags nach 15 Uhr 10 Minuten gassi und abends nochmal 10 Min Gassi?

Das wäre in meinen Augen wahre Tierquälerei. Bei mir hätte ein Hund ähnliche bedingungen vorgefunden, es wäre nicht sichergestellt das immer jeden Tag Mittags einer mit ihm raus könnte. Deshalb haben wir uns noch gegen einen Hund entschieden.

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MaxundWilli  21.09.2011, 08:34
@Karin1987

Ich bin in Berlin geboren, habe dort den Großteil meines Lebens dort verbracht und kenne fast nur solche Fälle. Hunde gehen morgens Gassi, bevor die Leute zur Arbeit müssen und dann nach der Arbeit eine kleine Runde. Du siehst sie noch einmal nach dem 20:15 Uhr Film....Im besten Fall fahren sie am Wochenende in den Wald und lassen die Vierbeiner eine Runde laufen. Da muss jedoch auch das Wetter entsprechend sein....Ich denke, alle Großstädter haben die gleichen Beobachtungen gemacht. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel!!!

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Karin1987  21.09.2011, 15:43
@MaxundWilli

OMG!

Gut das ich aus einem kleinen Kaff mit deutlich weniger als 20.000 Einwohnern komme. Solche Fälle gibt es hier zwar auch, aber bei einigen der Fälle kennt man den Hintergrund. Z.B. ist der Hund 13, vohrer Besitzer Verheiratet, Haus mit Garten, Frau zuhause, dann Kinder, dann scheidung, dann Mietwohnung, als alleinerziehnde Mutter ganztags arbeiten. Ein Jammer das die Kinder auch nur 5 Minuten gassi gehen.

Habe die mal drauf angesprochen, danach sind die länger gegangen, der Hund hat Promt etwas vom Übergewicht verloren, dann ist es wieder eingeschlafen, Teilweise wird der Hund zum Verrichten des Geschäftes nur auf den Balkon geschickt, Eimer Wasser drüber fertig.

Traurige Tierquälerrei

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Er wird euch ganz sicher vermissen und anfangs einen "traurigen" Eindruck machen. Ob traurig der richtige Begriff ist, weiß ich nicht, aber die Trennung wird für ihn auch schwer sein.

Am besten könnt ihr ihm helfen, wenn ihr ihm eine richtig tolle neue Familie sucht, die ihn ein wenig ablenkt. Damit fühlt ihr euch auch besser.

Gerade beagle mit ihrer offenen fröhlichen Art finden ganz schnell wieder Anschluss.

Ich musste meinen (naja, unseren Familien-) Beagle abgeben, nachdem sich meine eltern getrennt haben und ich mit dem Studium angefangen habe. Wir haben eine wirklich tolle Familie für ihn gefunden, mit der wir auch noch einige male kontakt hatten. Die haben erzählt, der hund war in der ersten Woche sehr ruhig und saß immer wieder jaulend an der Tür. Aber er ließ sich mit Spielen ablenken.

Ich finde eure Entscheidung wirklich mutig und gut. Wenn ihr das Gefühl habt, dem hund nicht genug Zeit widmen zu können, ist es vielleicht für alle am besten so.

Alles gute.

der hund wird froh sein, wenn er zu leuten kommt, die besser wissen was ein hund und ein beaglchen braucht... ihr habt diesem lebhaften hund ein minimum an auslauf gegoennt -da waeren 2-3 stunden draussen angemessen...

er wird sich an euch erinnern -aber unter besserer betreuung und aufmerksamkeit aufbluehen...

(also wenn der hund eure abwesenheit bis nachmittags aushaelt, kann man ihm als ausgleich fuer das lange alleinsein viel mehr an langen ausfuehrlichen spaziergangen und spielezeit goennen -schade dass ihr das nicht wolltet oder konntet....)