Mountainbike in Rennrad umbauen?

5 Antworten

Den Lenker bekommst du auch tiefer, in dem du dir einen anderen Vorbau besorgst. Das bringt schon etwas, weniger Luftwiderstand und du kannst besser am Lenker ziehen. Einen Rennlenker würde ich nicht montieren. Für den brauchtest du neue Schaltbremshebel und am Ende sieht es trotzdem aus wie gewollt aber nicht gekonnt.

Die Reifen sind schon Straßenreifen mehr oder weniger. Du müsstest schon etwas Geld ausgeben für bessere, damit du den Unterschied merkst. Die Conti GP 5000 z. B. gibt es in ziemlich breit.


KondrianoCos 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 12:56

Alles klar danke für die Antwort, dann lasse ich mein Fahrrad erstmal so wie es ist !

Es wurde als eine Mischung zwischen Mountainbike und Gravelrad verkauft.

Immer wieder spannend, was für Zeug Verkäufer so labern xD Für mich ist das einfach ein Trekkingrad.

Ich hatte schon überlegt ob es Sinn machen würde die Reifen zu ändern oder den Griff wie bei Rennrädern so zu ändern, dass ich mehr liegen würde.

Jaein.

Bei den Reifen mag was gehen. Aber nicht unbedingt schmalere Reifen... dass ein Reifen breit ist, erhöht nicht automatisch den Rollwiderstand. Was den Rollwiderstand erhöht, ist z.B. die Wandstärke von Reifen und Schlauch, denn der Reifen walkt ja und mehr mehr Gummi gewalkt werden muss, desto mehr Energie frisst das. Dieses Walken ist für den Rollwiderstand tatsächlich entscheidender als das Profil des Reifens! Es gibt MTB-Stollenreifen, die spürbar besser rollen als Trekkingrad-Semisklicks, welche aber dicke Pannenschutzeinlagen (im Grunde einfach mehr Gummi) haben.

Ich erkenne jetzt nicht, was das für Reifen sind und was für Schläuche drin sind, aber wenn beides jetzt eher günstiges, schlecht rollendes Material ist kannst du mit einem ultraleichtschlauch und einem dünnwandigen Reifen noch spürbar weniger Rollwiderstand bekommen. Und das praktischerweise ganz ohne dich auf Asphalt festzulegen.

Einen Rennradlenker anzubauen, würde theoretisch nen spürbaren Unterschied machen. Zwar ist bei niedrigen Geschwindigkeiten der Luftwiderstand eh noch nicht besonders hoch, sodass man mit einer Verbesserung der Aerodynamik so viel rausholt. Aber 2 km/h wären wohl drin. Jemand, der mit geradem Lenker schon regelmäßig 30 km/h fährt, freut sich mit Rennradlenker dass er recht konstant eine 35 auf dem Tacho stehen hat.

Aber man baut an so ein Fahrrad nicht mal eben einen Rennradlenker! Dieser bringt die Griffe deutlich weiter nach vorne und unten - Fahrräder, die für die Verwendung eines Rennradlenkers konzipiert sind, haben von vornherein einen deutlich kürzeren Rahmen, damit sich das von der Sitzposition her ausgeht. Bei einem langen Rahmen für gerade Lenker einen Rennradlenter zu montieren, wird dich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit in eine überstreckte Sitzposition bringen. Davon abgesehen sind sowohl die Bremsen als auch die Schaltung i.d.R. nicht zwischen MTB-Hebeln und Rennrad-Hebeln kreuzkompatibel, sodass ein solcher Umbau wahrscheinlich auch eine komplett neue Schaltung und neue Bremsen umfasst. Das wird teurer, als dieses Fahrrad im Laden gekostet hat... Deshalb ist so ein Umbau schlichtweg nicht praktikabel, von einigen Ausnahmen mal abgesehen.

wollte aber fragen ob es Dinge gibt, die ich an dem Fahrrad konkret ändern kann um schneller zu werden

Ich würde zunächst den Vorbau umdrehen. Also einfach, dass er im Bezug zum Gabelschaft nicht nach oben geneigt ist, sondern nach unten (hier ein krasses Beispiel).

Mein nächster Rat wäre, mir einfach mal z.B. Schwalbe Ultraleicht-Schläuche zu bestellen und wenn die da sind, die jetzigen Schläuche demontieren und einen Gewichtsvergleich machen. Nicht, weil das Gewicht nen Unterschied macht, sondern weil wie gesagt weniger Gummi auch weniger Rollwiderstand bedeutet. Wenn du schon dabei bist: Reifen auch auf die Waage legen und wenn die mehr als 800 g das Stück haben und du Geld ausgeben möchtest, im Onlineshop auf die Suche nach was mit 600 g gehen. 2x 200 g spürt man.

Und danach wäre ich bei Klickpedalen und entsprechenden Schuhen. Nicht, weil man damit auch die Pedale hinten hochziehen kann, sondern einmal weil man damit den Fuß in der Optimalposition (die man natürlich ermitteln muss) auf dem Pedal fixiert hat und nicht mal so und mal so auf dem Pedal steht... und weil Klickschuhe mit ihren steifen Sohlen die Beinkraft besser vom Sprunggelenk nach vorne auf den Fußballen übertragen. Der Umgang mit Klickpedalen erfordert allerdings am Anfang einige Übung und laufen willst du mit den Schuhen wirklich keinen Meter weiter als unbedingt notwendig. Da bist du dann also schon klar nicht mehr beim Alltags-Verkehrsmittel, sondern nutzt das Fahrrad als reines Sportgerät.

abgesehen von Reifen aufpumpen+ Muskeln aufpumpen

Fun fact 1: Sobald der Boden nicht mehr eben ist, sorgt ein höherer Luftdruck für einen höheren Luftwiderstand, nicht für einen geringeren. Einfach mal überlegen, ob es anstrengender ist wenn das ganze Rad über jeden Stein drüber holpern muss, oder wenn sich Steine einfach in den Reifen reindrücken können.

Fun fact 2: Als Ausdauersportler sind dicke Muskeln kontraproduktiv. Die fressen auf Dauer zu viel Energie und ihre höhere Maximalkraft ruft man eh nicht ab, sondern eher eine mittelhohe Dauerleistung die auch kleinere Muskeln leisten können.

Zitat KondrianoCos:

Ich habe jetzt nur gemerkt, dass ich bei meinen täglichen 25km hin zur Arbeit und zurück den "Gravel" Teil ganz umgehen kann also ausschließlich auf Asphalt fahren kann.

Dann lass Dein MTB-Gravel-Mix so wie es ist.

Mit beiden kann man auf Asphalt super fahren, also auch mit Deinem Mix. Dazu pumpst Du die Reifen auf den maximalen Druck und gut isset.

Mit meinem MTB - ungünstigere Reifen wie Deine - fahre ich locker über 25 km/h auf Asphalt.

Bei einem Umweg ohne Asphalt hast Du auch ein geeignetes Rad.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Radsport - Rennrad Marathon - MTB für Schmuddelwetter

KondrianoCos 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 12:57

Super danke ,dann hoffe ich mal dass ich in nach ein paar Wochen auf eine ähnliche Geschwindigkeit komme ^^

Mischung zwischen Mountainbike und Gravelrad

Ich würde das Ding eher "Treckingrad" nennen.

Reifen aufpumpen, Antrieb reinigen und ölen und das wars eigentlich auch schon. 🙂👍

Lenkerwechsel lohnt nicht, da dann auch andere Brems- bzw Schalthebel benötigt werden.

Evtl würde ein Triathlonaufsatz passen, aber damit würde ich nicht am Berufsverkehr teilnehmen wollen.

Die Reifen sind soweit in Ordnung. Deine Semislicks haben schon einen recht guten Rollwiderstand.

Ein Durchschnitt von 20 km/h auf 25 km ist im Berufsverkehr schon anständig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

KondrianoCos 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 12:59

Danke, dass sind zum Glück kostengünstige Tipps, ich schaue zu hause mal wie viel Luft da noch rein geht/ darf.

Die Reifen sind nicht schlecht und bieten auch bei Nässe noch genügend Gripp, wenn du die jetzt dünner machen würdest, kannst du eventuell ein km/h generieren. einen Rennlenker würde ich nicht empfehlen, dann passt die gesamte Geometrie nicht.

Ich habe ein altes Rennrad mit 2x9 Campa Chorus, das ist weniger komfortabel zu fahren und tatsächlich langsamer und kraftraubender als mein Cube Touring. Das Rennrad ist bergab und in der Ebene zwar schneller aber durch die Rennschaltung verliere ich alles wieder am Berg.


KondrianoCos 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 12:58

Ah ok , dachte nur dass man mit Rennradteilen was reißen könnte weil die meisten Leute die mich überholen sind entweder Rennradfahrer oder E-Bikes

Hafnafir  25.09.2024, 13:07
@KondrianoCos

Nein, mit einem Rennrad selber eventuell, aber auch da musst du trainieren um schnell zu sein.