Motive: Hoffnung, Erlösung und Sehnsucht in den Romanen: Die Verwandlung, Tauben im Gras, Hiob und Faust?

1 Antwort

Okay, ich versuche mal dir etwas Hilfreiches dazu zu schreiben (: Im Voraus muss ich sagen, dass ich nur zwei der Werke gelesen habe (Die Verwandlung und Faust), aber vielleicht hilft es dir ja trotzdem.

Die Verwandlung:

Hoffnung: Gregor hofft vermutlich zunächst, dass er sein Leben irgendwann weiterführen kann. Auch seine Verwandten hoffen erst, dass vielleicht noch etwas von Gregor in dem "Ungeziefer". Der Leser hingegen hofft, dass das Ganze nur ein Traum oder eine Halluzination ist.

Erlösung: Es gibt Deutungsansätze, die besagen, dass die Verwandlung für Gregor eine Art Erlösung war, da er so davon befreit ist, für seine gesamte Familie sorgen zu müssen. Auch sein Tod am Ende der Erzählung kann als Erlösung von seinem Dasein gesehen werden. Man könnte sogar so weit gehen zu sagen, dass die Familie durch Gregors Verwandlung erlöst wurde, da sie dadurch dazu gezwungen waren wieder für sich selbst die Verantwortung zu übernehmen und nicht mehr abhängig waren. 

Sehnsucht: Gregor sehnt sich erst danach wieder zum Menschen zu werden, dann sehnt er sich nur noch nach Ruhe und Akzeptanz seiner Familie. Diese sehnt sich zum ende des Buches nur noch danach ihn loszuwerden. Diese Sehnsucht wird erfüllt.

Faust: 

Hoffnung: Ich würde sagen, dass Faust keine besonders hoffnungsvolle Figur ist, da eine solche Vermutlich keinen Pakt mit dem Teufel eingehen würde. Allerdings könnte man natürlich argumentieren, dass er hofft so seine Ziele zu erreichen. Gretchen würde ich in dem Drama wohl am meisten mit Hoffnung in Verbindung bringen, schon allein weil sie die gläubigste Figur ist und Glaube und Hoffnung ja doch sehr verknüpft. Außerdem wird auch Gretes Hoffnung und Glaube am Ende des Stückes belohnt, da sie in den Himmel aufgenommen wird.

Erlösung: Damit wäre auch die Erlösung schon angedeutet. Grete wird am Ende von "Faust I" erlöst, ihr werden ihre Sünden vergeben und sie wird in den Himmel aufgenommen. Faust selbst erfährt die Erlösung erst zu Ende von "Faust II", da er durch verschiedene Vorkommnisse zu einem besseren Menschen geworden ist, der nicht nur sein eigenes Wohl im Blick hat. Als er stirbt, da er die Formel ausspricht, die er einmal mit Mephisto im Vertrag festgelegt hat "Zum Augenblicke dürft’ ich sagen: Verweile doch, du bist so schön!", sorgen die Engel mit einem Trick dafür, dass auch faust seine Sünden vergeben werden und er in den Himmel aufgenommen wird. 

Sehnsucht: Die auffälligste Verwendung der Sehnsucht im "Faust" ist Fausts Sehnsucht nach Allwissenheit und dem ewigen Leben, das er durch den Pakt mit Mephisto zu erreichen versucht. Zu erwähnen ist allerdings, dass diese Darstellung der Sehnsucht nicht unbedingt positiv ist, eher überheblich dargestellt wird. Auch Sehnsucht in einem vielleicht eher sexuellen Sinne ist mit Grete und Faust vertreten. Auch dies endet natürlich mit Gretes Tod nach dem Kindsmord nicht positiv.

Ich hoffe damit konnte ich vielleicht etwas helfen (:


nichosparkslove  16.09.2017, 11:33

mir hast du damit grade sehr geholfen!

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