moral ethik sitte normen Zusammenhang?

2 Antworten

Moral und Sitte ist im Prinzip das gleiche. Du hast bestimmt schon mal gehört: "...und die Moral von der Geschicht tue dies und jenes nicht." ;-)

Es beschreibt Handlungsmuster in einer bestimmten Gruppe, eine Sitte in dieser Gruppe. Jede Gruppe hat ihre eigenen Werte, Ansichten etc. und handelt nach diesen. Es entsteht immer ein Aktion - Reaktionsverhältnis. Je nach dem wie ich mich verhalte reagiert die Gruppe positiv (eine moralisch korrekte Handlung die ich mache) oder negativ (eine unmoralische Handlung).

Ethik ist eine Disziplin der Philosophie, die moralische Prinzipien, Werte etc. untersucht, formuliert und begründet.

Die Wörter haben zum Teil mehrere Bedeutungen und es handelt sich um vielschichtige und verwickelte Begriffe. Was unter den Begriffen inhaltlich genauer verstanden wird, hängt zum Teil von vertretenen philosophischen Auffassungen ab. Auch grobe Erklärungen können nicht ganz kurz sein, außer wenn wichtige Gesichtspunkte weggelassen werden.

Die Begriffe stehen in Verbindung miteinander. Sie sind alle Begriffe der praktischen Philosophie und es geht um eine Regelung von Verhalten.

Moral und Sitte enthalten bestimmte Arten von Normen. Ethik bezieht sich auf die Frage, was gut ist und schließt ein Nachdenken über Werte und Normen ein, die in Moral und Sitte vorkommen.

Norm

Definition: Eine Norm (lateinisch norma = Winkelmaß, Richtschnur, Maßstab, Regel) ist eine Richtschnur/ein Maßstab des Handelns und Urteilens. Eine Norm stellt ein Maß, einen Beurteilungsmaßstab bzw. ein Kriterium des Richtigen und Falschen, des Angemessenen und Unangemessenen auf.

Es gibt beim näheren Inhalt verschiedene Begriffsverwendungen, zum Teil auf bestimmte Bereiche bezogen:

1) mittels Erfahrung ermittelter Durchschnittswert (»das Normale«)

2) rechtliche Vorschriften (allgemeinverbindliche regelnde Rechtssätze)

3) soziale Konventionen (gesellschaftliche Übereinkommen/Vereinbarungen; in einem engen Sinn: festgelegte Handlungsregeln; in einem weiten Sinn auch: vermittelte Verhaltenserwartungen)

4) technische Maßstäbe, Regeln und Vorschriften

5) Ethik: Beurteilungsmaßstab für richtiges oder falsches Handeln bzw. Aufforderung, sein Handeln an einer Regel zu orientieren (zu solchen Handlungsorientierungen gehören Tugenden, sittliche Motive und Pflichten, Werte)

Normen umfassen sowohl bestimmte Grundsätze als auch allgemein anerkannte, moralisch verbindliche Werte, die einzelnen Zielsetzungen und Handlungen zugrunde liegen (sollen).

Moral und Ethik

Die Wörter werden teilweise gleich verwendet. Wenn unterschieden wird, ist Moral die Praxis, Ethik die Theorie. Moral kann von Erziehung, Gewohnheit und in einer Gesellschaft vorherrschenden Verhaltens- oder Äußerungsmustern geprägt sein.

Zum Teil, besonders im alltäglichen Sprachgebrauch, werden die Begriffe Moral und Ethik als Synonyme unterschiedslos verwendet (beides eine Sittlichkeitslehre oder die Summe der geltenden Verhaltensnormen).

Die sprachliche Wurzel ist ähnlich. Moral kommt von den lateinischen Wörtern moralis (auf die Sitten bezogen) und mos (Sitte, Brauch, Gewohnheit, Charakter). Ethik kommt von den griechischen Wörtern ἠθική (auf die Sitten bezogen) und ἤθος (Ethos, Sitte, Denk- und Sinnesart, Brauch, Gewohnheit, Charakter).

Die Begriffe werden aber auch inhaltlich unterschieden:

Moral ist die Gesamtheit der in einer Gruppe geltenden bzw. von einer Person verinnerlichten Verhaltensregeln. Deskriptiv (beschreibend) gibt sie an, welche Verhaltensweisen gelebt werden und welche Erwartungen über ein gutes Handeln vorhanden sind. Moral umfasst die vorhandenen Einstellungen, wie etwas sein soll. Normativ (vorschreibend, bewertend) besteht sie aus Vorschriften, wie gehandelt werden soll. Moral billigt etwas (das, was als gut anerkannt wird) oder mißbilligt es und fordert dann eine Verhaltensänderung. Moral ist dabei eine Praxis des Sollens.

Ethik ist dagegen die Theorie der Moral. Sie bietet also eine wissenschaftliche Betrachtung und ist ein Teilbereich der Philosophie. Ethik enthält ein Nachdenken über das gute Leben und das sittlich richtige Handeln. Sie systematisiert, sucht nach Begründungen und entwickelt Kriterien.

Sitte

Der Begriff »Sitte« deckt sich dem Inhalt nach zu einem großen Teil mit dem, was zur Moral gehört.

Sitte ist etwas, das eine Lebensweise ist. Neben Verhaltensweisen , die Thema von Moral und Ethik sind, gehört dazu auch etwas, das nicht an sich gut oder schlecht ist, sondern bei dem es nur um Gewohnheiten/Üblichkeiten geht (z. B. an welchem Finger welcher Hand Eheringe getragen werden).

Sitte beruht auf Tradition und Gewohnheit und bildet eine Grundlage, auf die sich eine Gemeinschaft mehr oder weniger stark verständigt hat. Sie umfaßt Handlungs- und Beurteilungsgewohnheiten, Sichtwesen und Deutungsmuster.

Das Wort »Sitte« geht wie altgriechisch ἤθος und lateinisch consuetudo auf die indogermanische Wurzel sueth- zurück.

Ursprünglich meint Sitte den Zusammenhang zwischen Wohnort und der dort herrschenden Gewohnheit und Lebensweise.

Sitte beansprucht Verbindlichkeit, weil etwas nach Gewohnheit gilt und Anerkennung gefunden hat.


MaToRiXZzZ  18.11.2016, 06:55

Fu ck man, warum wird das nicht mit einem Stern ausgezeichnet, besser hätte ich es niemals erklären können!
Ach ja, danke noch einmal von mir, hatte genau die gleiche Problematik ^.^

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