Was bedeutet Ethik, Moral, Werte, Normen und Gewissen?
Hallo miteinander
Ich habe morgen eine mündliche Prüfung zum Thema Ethik.
Ich verzweifle aber an diesen Grundbegriffen. Kann mir jemand helfen und noch einzelne wichtige Inputs geben zum Thema Ethik? Ich danke euch schon von ganzem Herzen!
2 Antworten
Die Wörter »Moral« und »Ethik« werden teilweise gleich verwendet. Wenn unterschieden wird, ist Moral die Praxis, Ethik die Theorie. Moral kann von Erziehung, Gewohnheit und in einer Gesellschaft vorherrschenden Verhaltens- oder Äußerungsmustern geprägt sein.
Zum Teil, besonders im alltäglichen Sprachgebrauch, werden die Begriffe Moral und Ethik als Synonyme unterschiedslos verwendet (beides eine Sittlichkeitslehre oder die Summe der geltenden Verhaltensnormen).
Die sprachliche Wurzel ist ähnlich. Moral kommt von den lateinischen Wörtern moralis (auf die Sitten bezogen) und mos (Sitte, Brauch, Gewohnheit, Charakter). Ethik kommt von den griechischen Wörtern ἠθική (auf die Sitten bezogen) und ἤθος (Ethos, Sitte, Denk- und Sinnesart, Brauch, Gewohnheit, Charakter).
Die Begriffe werden aber auch inhaltlich unterschieden:
Moral ist die Gesamtheit der in einer Gruppe geltenden bzw. von einer Person verinnerlichten Verhaltensregeln. Deskriptiv (beschreibend) gibt sie an, welche Verhaltensweisen gelebt werden und welche Erwartungen über ein gutes Handeln vorhanden sind. Moral umfasst die vorhandenen Einstellungen, wie etwas sein soll. Normativ (vorschreibend, bewertend) besteht sie aus Vorschriften, wie gehandelt werden soll. Moral billigt etwas (das, was als gut anerkannt wird) oder mißbilligt es und fordert dann eine Verhaltensänderung. Moral ist dabei eine Praxis des Sollens.
Ethik ist dagegen eine Theorie der Moral. Sie bietet also eine wissenschaftliche Betrachtung und ist ein Teilbereich der Philosophie. Ethik enthält ein Nachdenken über das gute Leben und das sittlich richtige Handeln. Sie systematisiert, sucht nach Begründungen und entwickelt Kriterien.
Ethik ist nicht einfach auf das ausgerichtet, was ist, sondern auf das, was sein soll (Immanuel Kant fomuliert als ihre Fragestellung; „Was soll ich tun?“). In der Ethik geht es beispielsweise um Glück und andere Lebensziele, um das Gute, um Werte und Tugenden, um Normen des Verhaltens, um Verantwortung und richtige Entscheidungen, um die Begründung von ethischen Grundsätzen.
Norm
Definition: Eine Norm (lateinisch norma = Winkelmaß, Richtschnur, Maßstab, Regel) ist eine Richtschnur/ein Maßstab des Handelns und Urteilens. Eine Norm stellt ein Maß, einen Beurteilungsmaßstab bzw. ein Kriterium des Richtigen und Falschen, des Angemessenen und Unangemessenen auf.
Es gibt beim näheren Inhalt verschiedene Begriffsverwendungen, zum Teil auf bestimmte Bereiche bezogen:
1) mittels Erfahrung ermittelter Durchschnittswert (»das Normale«)
2) rechtliche Vorschriften (allgemeinverbindliche regelnde Rechtssätze)
3) soziale Konventionen (gesellschaftliche Übereinkommen/Vereinbarungen; in einem engen Sinn: festgelegte Handlungsregeln; in einem weiten Sinn auch: vermittelte Verhaltenserwartungen)
4) technische Maßstäbe, Regeln und Vorschriften
5) Ethik: Beurteilungsmaßstab für richtiges oder falsches Handeln bzw. Aufforderung, sein Handeln an einer Regel zu orientieren (zu solchen Handlungsorientierungen gehören Tugenden, sittliche Motive und Pflichten, Werte)
Normen umfassen sowohl bestimmte Grundsätze als auch allgemein anerkannte, moralisch verbindliche Werte, die einzelnen Zielsetzungen und Handlungen zugrunde liegen (sollen).
Gewissen
Das Gewissen ist ein Selbstbezug einer Person, bei dem sich eine Person sich auf die eigenen, verinnerlichten grundlegenden moralischen Überzeugungen bezieht, die für diese Person gültig und verbindlich sind. Eine innere Stimme ist von diesen Normen und Werten geleitet und enthält Urteile.
Ein grundsätzlicher Unterschied besteht darin, ob jemand die verinnerlichten moralischen Überzeugungen, Maßstäbe, Werte und Normen selbst zu überprüfen bereit ist bzw. dies getan hat und eigenständige Urteile zugrundeliegen (autonomes Gewissen) oder moralischen Überzeugungen, Maßstäbe, Werte und Normen anderer als Autoritäten folgt, deren Urteil für das Gewissen zweifellose Geltung als richtig hat (heteronomes/autoritäres Gewissen).
Wenn die Überzeugungen des Gewissens von einem äußeren Umfeld übernommen wurden, so ist es besonders wichtig, sie zu überprüfen und sich nicht von einer fremden Autorität zu falschen Entscheidungen steuern zu lassen. Die eigene Vernunft sollte gebraucht werden. Gibt es eine schlüssige Begründung für die Richtigkeit der moralischen Grundsätze, sind sie einleuchtend?
Das Gewissen sagt uns, was nach unseren verinnerlichten moralischen Überzeugungen moralisch richtig und falsch ist. Dies ist allerdings nur eine subjektive Gültigkeit.
Irrtum ist möglich. In Bezug auf das, was objektiv richtig und falsch, gut und schlecht, lebensfördernd und abträglich/schädlich ist, ist das Gewissen nicht untrüglich. Was das Gewissen sagt, beruht auf menschlichen Erkenntnisversuchen, Urteilen und Bewertungen. Die Irrtumsanfälligkeit kann einerseits die moralischen Grundsätze, die Normen und Werte betreffen, andererseits ihre Anwendung, indem in Bezug auf Tatsachen, die für eine Beurteilung durch das Gewissen von Belang sind, Fehleinschätzungen vorliegen. Außerdem gibt es Gewissenszweifel hinsichtlich der Beurteilung einer Situation.
gute Seite mit video-hilft dir sicher weiter
https://praxistipps.focus.de/was-ist-der-unterschied-zwischen-ethik-und-moral-einfach-erklaert_97765
es gibt eine Ethikkommission der deutschen Regierung - da kannst du auf Google auch mal was nachlesen
die von Dir genannten Begriffe Ethische Grundsatzentscheidungen- daraus folgt die Moral, darauf basieren Normen (was ist "normal") und die gesellschaftlich akzeptierten Werte ..... usw.
stell es dir wie eine Pyramide vor,