Monatliche Kosten Absetzer Pferd?

Burritone  28.10.2024, 17:58
Er würde privat stehen und heu wird selbst geerntet.

Was verstehst du unter privat stehen? Beim Bauern?Im eigenen Stall am Haus.?Oder einfach irgendwo auf der Wiese?

Haseline123 
Beitragsersteller
 28.10.2024, 18:18

Eigener Stall am Haus :)

7 Antworten

Ich habe mir vor einigen Jahren einen Absetzer gekauft und in einem normalen Stall eingestellt gehabt.

Hier fielen die Stallmiete an, jedoch reduziert, weil er einfach weniger Mist gemacht und weniger Heu verbraucht hat. Es waren damals ca. 200€ (noch vor Coronazeiten).
Koppelnutzung und Wasser und Co. waren da mit inbegriffen, ausgewachsene Pferde haben damals an diesem Stall 300-350€ gekostet, je nach Größe.
Ich hatte natürlich Zusatzkosten für die Hufpflege, den Tierarzt und Ausrüstung (Halfter, Hufkratzer, Führstricke, Aufzuchtfutter, etc.).

Ich hätte ihn auch auf eine Aufzuchtskoppel stellen können für 100-150€ im Monat, aber das wollte ich nicht, denn ich bin kein Fan davon, das Pferd für 3 Jahre auf eine Wiese zu stellen und quasi gar keine Erziehung durch den Menschen genießen zu lassen, aber dann zu erwarten, dass Tier könne sich benehmen. Zudem war mein Kleiner als Fohlen leider sehr krank und es war wichtig, jeden Tag ein Auge auf ihn zu haben, was mein Stallbetreiber wirklich wundervoll damals gemacht hat.


FunnyFanny  30.10.2024, 08:08

Das ist aber keine vernünftige Aufzucht!

Gut, wenn das Tier krank ist, kann man es halt erst später in eine Herde integrieren.

Und ... man kann es ja auch Ende 2jährig in den Stall nehmen und langsam anfangen.

ShadowHunter666  30.10.2024, 09:08
@FunnyFanny

Ist in meinen Augen keine geeignete Aufzucht, längst überholtes Konzept. Normaler Herdenverband, mit älteren und jüngeren Tieren ist viel näher an der Natur.
Ich habe einige Zeit in den USA auf einer Ranch gearbeitet, dort habe ich souverände, solide sozialisierte Jungpferde erlebt, eben WEIL sie im normalen Herdenverband aufgewachsen sind und nicht in einer Gruppe Halbstarker mit einem Haufen von vollidiotischen Jungpferdeideen, ohne entsprechende Erziehungsberechtigte.

FunnyFanny  30.10.2024, 09:28
@ShadowHunter666

Zeig mir bitte den "normalen Stall" in dem der von Dir genannte "normale Herdenverband" auf wirklich großen Weideflächen vorhanden ist.

Ich habe gar nix gegen altersgemischte Herden, wenn denn auch mehrere ha Platz vorhanden sind und auch am idealsten 24-Stunden-Weidehaltung betrieben wird.
Und DAS gibt es m.E. in kaum einem "normalen Stall":

ShadowHunter666  30.10.2024, 09:31
@FunnyFanny

Wenn es nicht vorhanden gewesen wäre, hätte ich mein Pferd da nicht einstellen können...

Normaler Offenstall, Weidezeiten waren von ca. 7 Uhr bis 21 Uhr im Sommer, Nachts Koppeln zu, da keine Überwachungskameras dort positioniert werden konnten und die Koppeln zu einer Seite zum Wald hin gingen. Zugang zum großen Paddock immer vorhanden, 24/7 Heu.
Ich weiß ja nicht in was für einer Gegend du dein Pferd hältst, aber bei uns ist das die überwiegende Haltungsform...

FunnyFanny  30.10.2024, 09:46
@ShadowHunter666

Ich muss mal insistieren, wie groß sind denn die Herden/Weiden bei Euch?
Und wo gibt es solche Pferdeparadiese? :-)

In NRW kenne ich keine Pensions-Pferdehaltungen, die so etwas annähernd bieten können.
Offenstall ja, mehrere Pferde draussen ja, aber nix, was für eine gute Aufzucht geeignet wäre.

ShadowHunter666  30.10.2024, 10:00
@FunnyFanny

Tja, Bayern :)

Musste innerhalb Bayerns umziehen, da musste PonPon eben mit, auch jetzt hat er eine ähnliche Haltung, grob zusammengefasst:
24/7 Offenstall mit ebenso 24/7 Heu und Wasser aus überdachten Raufen, mehrere Unterstände mit mehreren Ein- und Ausgängen, gegen Stress und Streit.
Sommerkoppeln je Wetter ab meist Mai bis aktuell noch November, Lecksteinbar, stabile Herde mit aktuell 17 Tieren, Paddocks jederzeit betretbar für die Pferde...

Ist ehrlich gesagt die übliche Haltung, die mir begegnet ist. Anders kenne ich es kaum, bin erstaunt, dass dir das nicht so geläufig ist o.O

FunnyFanny  30.10.2024, 10:06
@ShadowHunter666

Nein, sowas gibt es hier definitiv nicht (Pensionsställe mit so großen stabilen Herden) und dann auch die notwendige Weidefläche dazu.
Dazu ist zum einen der Wechsel in den Pensionsställen zu schnell und auch keine entsprechenden Weideflächen vorhanden.

ShadowHunter666  30.10.2024, 10:16
@FunnyFanny

Wahnsinn, ich kenne es echt nicht anders als hier. Dafür kriegt man hier halt auch nur schwer einen Stallplatz^^

Shettylove554  22.01.2025, 22:09
@FunnyFanny

Man könnte es doch zwischen drin immer mal wieder von der Wiese holen und erziehen, oder geht das nicht so einfach? Ich kenne mich in Sachen Fohlen und Junge Pferde nicht so aus ;)

FunnyFanny  23.01.2025, 08:05
@Shettylove554

Lies doch bitte den Verlauf ... vermutlich wolltest Du aber an ShasowHunter666 schreiben ... ?

Shettylove554  23.01.2025, 20:07
@FunnyFanny

Ich bin aus euren Kommentaren nicht schlau geworden, sonst würde ich ja nicht schreiben

Genauso viel wie ein erwachsenes Pferd. Gut, eine Reitanlage musst nicht dafür unterhalten, aber beim Rest ist ein Absetzer genauso ein Pferd wie jedes andere. Frisst, säuft, kotet, ...

Dass Heu selbst zu machen nichts kosten soll, irritiert mich. Mein Stallbetreiber macht sein Heu auch selbst. Dafür muss er diverse Maschinen kaufen, instandhalten, betanken, muss die Wiesen je nach Nährstoffgehalt kalken, mulchen oder wie auch immer pflegen, nachsäen, sitzt auf den Maschinen und kann in dieser Zeit nicht anderweitig Geld verdienen, ... Ist ja super, wenn das alles nichts kostet. Dann könnte ich mir auch vom Nachbarn ein paar so ohne Kosten selbst gemachte Ballen schenken lassen.

würde privat stehen

Beschissene Idee.

Wenn aus dem Absetzer in 3 Jahren ein brauchbares Reitpferd werden soll, dann muss das Tier altersgerecht leben können und dazu braucht es eine Herde mit Altersgenossen.

Plätze in Aufzuchtsherden kosten grob über den Daumen ca. 50% von den üblichen Einstellgebühren in der gleichen Gegend - sofern die Tiere mindestens 8 Monate im Jahr irgendwo auf einer Alm oder dergleichen stehen können.

Aber ganz ehrlich... kauf dir ein Pferd das alt genug zum anreiten wäre und gib dem dann noch ein bis zwei Jahre bei dir in denen ihr an der Basis vom Boden aus arbeitest. Dann bekommst du ein Tier das wirklich ausgewachsen ist und dessen Gebäude du nicht mit zu früher Gewichtsbelastung ruinierst und von dem du dann 25 weitere Jahre lang was positives hast!

Ein Absetzer gehört in eine Aufzuchtherde! Der braucht vor allem Platz zum Spielen, Toben, Rennen und seinesgleichen zur gesunden Sozialisierung, zur Kräftigung des Bandapparates, der Gelenke, der Sehnen,... Fachpersonal, die sich auf die richtige Fütterung (Fohlen brauchen zB spezielle Mineralien) und Betreuung verstehen. Die Kosten dafür variieren je nach Gegend und Angebot, so ab 250/300€ je Monat, + Impfungen + Ausrüstung + Versicherungen...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Dass sich Dein Wunsch-Pferd in den nächsten 3 - 4 Jahren extremst verändern kann bzw. sogar wird, hast Du auch bedacht?

Und dass die Kosten der Aufzucht für die nächsten 3 Jahre dann von den Ausbildungskosten noch um ein Vielfaches übertroffen werden, ist auch bewußt?

Ehrliche Meinung:
Wer nicht die Möglichkeiten hat, so einen Youngster selbst artgerecht aufzuziehen und auch auszubilden, ist immer besser mit einem "fertigen" Pferd bedient.
Und sollte schnell die Herzchen aus den Augen löschen und das "wir wachsen/lernen zusammen" ins Reich der Fantasie verbannen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970