Möchte Schafe halten, habt ihr Erfahrung und Ratschläge?
Habe die Möglichkeit ab kommenden Jahr eventuell von Familiärer Seite mehr wie eineinhalb Hektar Wiese zu mieten.
Meine Überlegungen waren erst Kartoffeln das klappt aber nicht. Dachte nun an Schafe eventuell 4 Stück um Wolle zu vermarkten. Habt ihr hier Tipps?
7 Antworten
Wolle kostet nur und bringt nichts ein. Den Schafscherer musst Du bezahlen und die Wolle will keiner mehr haben. Wenn Du Schaffleisch erzeugen willst, nimm Haarschafe, die muss man wenigstens nicht scheren.
Wenn Du etwas Gewinnbringendes auf dem Land erzeugen willst, nimm Gänse! Die fressen auch Gras und düngen das Land und zu Martini und zu Weihnachten kannst Du die gut verkaufen! Allerdings ist es für dieses Jahr zu spät, Du musst im Frühjahr Gössel kaufen. Gut einzäunen und gegen Diebstahl schützen, Gänse sind begehrt!
Nein, Rohwolle ist nicht im Trend. Und eine anständige Schermaschine für 4 Schafe? Die Kosten kriegst Du nicht wieder herein, schließlich hast Du auch Klingenverbrauch. Und Du wirst als Anfänger Löcher in die Haut Deiner Schafe schneiden.
Ja, der Fuchs vergreift sich auch an Gänsen. Ist dir das entsprechende Kinderlied noch ein Begriff.
Das ist natürlich alles Risiko, mein Denken war an gebrauchte Sachen im kleinen Rahmen, wenn die Klingen aber dann auch zu teuer sind, lohnt sich das gar nicht, es gibt auch Schafe die nie geschoren werden müssen, aber das war eigentlich nicht angedacht.
Schafe, die nicht geschoren werden müssen, heißen Haarschafe, darauf hatte ich schon hingewiesen. Tierhaltung ist in jedem Fall immer erst mal teuer. In kleinem Rahmen lohnt sie sich fast nie.
Gut wäre halt wenn sich das zumindest tragen würde, das nicht viel rein kommt habe ich mir gedacht, es ist halt sehr intensive Arbeit. Das sollte sich lohnen.
Ja lasse es, wenn Dir die betriebswirtschaftliche Ahnung dazu fehlt!
Warum Sachen versuchen, die hinterher wirtschaftlich nicht aufgehen....
Geht halt darum Chancen zu nutzen, bin gerne draußen und arbeite gerne in der Natur und mit Tieren.
Naja aber ein einfaches Hausschaf Lieder pro Jahr gerade mal ca. 3-6 kg Wolle pro schur bzw. Im Jahr. Bei 4 Schafen kommst du also gerade mal max. 24 Kg raus, das ist nicht sonderlich viel.
Wieviele bräuchte man damit es sich lohnt?
Wolle lohnt sich heutzutage nie. Schaffleisch in Kombination mit Subventionen für Landschaftspflege schon eher.
Genau ich könnte die Schafe auf Flächen vollen um diese biologisch abgrasen zu lassen. So was in der Art hat man mir geraten.
Wenn das Privatflächen sind, gibt es dafür allerdings keine Subventionen. Die gibt es nur, wenn Wanderschäfer öffentliche Flächen in Naturparks etc. mit Tieren pflegen.
Du brauchst eine Ausbildung als Schäfer. Du brauchst Hütehunde, die Du korrekt führen kannst. Du brauchst eine größere Herde. Und Du bist das ganze Jahr über bei Wind und Wetter unterwegs, unterbrochen nur von wenigen Winterwochen in einer Winterunterkunft. Dann wird abgelammt, das ist ein 24-Stunden-Job bei den Mutterschafen.
Du meinst jetzt aber den großen Stil oder? Gibt es das noch so richtig?
Ja, ich kenne einen jungen Schäfer, der so mit seiner aus Schafen und Ziegen gemischten Herde seinen Lebensunterhalt bestreitet. Das freut mich ganz besonders, weil ich ihm damals, als er mit 15 seine ersten beiden Ziegen hatte, mit Rat und Tat zur Seite stand und ihm auch das Klauenschneiden beigebracht habe... ;-)
Nicht schlecht, und er zieht das hauptberuflich durch? Hat er das von unten aus aufgebaut?
Ja und ja. Hat mit 16 die Ausbildung zum Tierwirt , Schwerpunkt Schäferei, angefangen und durch alle Widrigkeiten durchgezogen. Aber er lebt auch wirklich für seine Tiere. Und hatte auch noch das Glück, eine Freundin zu finden, die sich voll auf seine Lebensweise einlässt und mitzieht, d.h. sie schlägt sich, trotz eigener Berufstätigkeit ebenfalls in der Lammzeit die Nächte um die Ohren. Ich bin ja weder verwandt noch sonstwas mit ihm, aber irgendwie dennoch stolz auf den Jungen. Hab ihm auch geholfen, als er einige Zeitlang seine eigenen drei, vier Zicken nicht in einem Ausbildungsbetrieb mitlaufen lassen konnte, die habe ich dann bei mir für die Zeit aufgenommen und mit meinen Tieren mitlaufen lassen.
Nicht schlecht wie viele hast du wenn ich fragen darf? Wie wohnt der dann eigentlich wenn der stetig umherzieht? Das hat aber einen Radius oder?
Ich habe selbst keine Tiere mehr (also ich habe einen Hund und zwei Katzen, aber keine Huftiere mehr), die Zeiten sind vorbei. War aber bei mir immer nur ein mehr oder weniger kostspieliges Hobby, das nur kostete und nichts einbrachte. Der Schäfer hat eine Herde von ca. 100 Tieren und bedient Flächen in zwei Naturparks in Brandenburg. Er wohnt zur Miete und ist natürlich motorisiert, er muss ja auch die Elektrozäune, Wasser etc. transportieren. Die Tiere werden aber zu den verschiedenen Weideflächen getrieben, meist sind diese aber voneinander nicht weiter als einen Tagesmarsch (25-40 km) entfernt.
Ok. 🙂🙂
Aber würdest du sagen das Hobby hat sich erfüllt ja oder? Ach so okay klar, dann wird alles vorbereitet die Zäune gestellt gesichert, dann kommt der Trieb. Das ist ordentlich.
Für den jungen Mann ist es die Erfüllung seines Traums, er hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Aber es ist ein bescheidenes Leben und sehr arbeitsreich. Anders als seine Alterskameraden ist nicht viel mit feiern gehen, er hat weder freie Tage noch Wochenenden. Aber er liebt es und das ist die Hauptsache. Wie lange er den Job körperlich durchhalten kann, steht dann wieder auf einem anderen Blatt, aber das liegt ja weit in der Zukunft.
Das ist das wichtigste das man damit zufrieden ist, wichtig ist halt das man abgesichert ist, ich sage immer was ist wenn man die Grippe bekommt? Das ist auch bei meinen Hühnern schon schwierig man muss nämlich schauen es muss sein.
Ja, das ist schwierig. Im Zweifelsfall muss man sich dann zumindest für die Notversorgung der Tiere nach draußen quälen, ging mir, als ich noch meinen Hobbybauernhof hatte, nicht anders. Und wenn es hart kommt, braucht man ein Netzwerk an Freunden, die mal aushelfen können, das ist allerdings nur bei kleinen Beständen wirklich möglich und wenn man halt Leute in der Nähe hat, die auch tierkundig sind.
Absolut, warum hast du aufgehört? Darf ich den Grund wissen?
Klar darfst Du. Meine Sehnsucht nach dem Mittelmeer wurde zu groß, so haben wir uns ein Häuschen in Griechenland zugelegt und pendeln hin und her. Und das ist schon mit Hund und Katzen eine logistische Herausforderung und geht nur mit Unterstützung von Freunden und Nachbarn. Farmtiere sind da komplett ausgeschlossen. Außerdem werde ich nicht jünger...
Das ist ja mal voll toll. 👍👍
Nicht schlecht. Ich möchte künftig Hobby mäßig etwas Gemüse anbauen und mehr Hühner halten als bisher.
Das ist auf jeden Fall sinnvoll. Ich habe auch jahrelang selbst Gemüse angebaut. Da ich kein großer Freund des Einkochens bin, hatte ich eine große Gefriertruhe und von der Ernte konnten wir uns das ganze Jahr preiswert und gesund ernähren. Dazu hielt ich noch Kaninchen, das war dann die hauptsächliche Fleischversorgung, zusätzlich habe ich auch noch Schlachtkörper verkauft, denn selbst mit einem einzigen Pärchen hatten wir dermaßen viel Nachwuchs, dass wir den unmöglich alleine wegfuttern konnten. Wir hatten eine kleine Rasse, da waren die Jungtiere in 15 Wochen schon schlachtreif.
Nicht schlecht, du hattest quasi einen Selbstversorgung Kreislauf dir aufgebaut, wusstest immer woher das Essen stammt was auf dem Tisch stand.
Ja, überwiegend jedenfalls. Eier kommen aus dem Dorf von Hühnerhaltern, deren Haltung ich vom Augenschein kenne. Schaffleisch auch vom Schäfer im Dorf. Wenn man auf dem Land lebt und fleißig ist, ist vieles möglich.
Übrigens mache ich auch mein Waschmittel selbst (sehr preiswert!) und mein Shampoo (nicht ganz so preiswert, aber dafür sehr gut). Rezepte stammen von der Seite smarticular.net
Du machst darüber deine Shampoo selbst? Ist das dann sicher natürlicher? Wenn ich die Seite sehe, dann erkenne ich auf den ersten Blick es geht um Konzepte wie man seine Lebensgrundlage natürlicher halten kann. Kräuter, frische Haltung usw. Machst du das in Griechenland auch noch?
Ja, allerdings habe ich mir das SLSA aus Deutschland mitgebracht. Weil ich es noch da hatte. Könnte ich aber auch in GR aus dem Internet bestellen. Sheabutter kriege ich in GR auch. SLSA ist das gebräuchlichste Tensid in fast allen Shampoos, Duschgels, Badeschaum etc. Sheabutter ist gut für die Haut. Und den ganzen anderen Schnulli, der in den üblichen Shampoos und Duschbädern enthalten ist, kann man sich so sparen. Und vor allem: Man spart enorm viele Plastikverpackungen.
Das mir dem Plastik absolut, gut für die Umwelt
Für Wolle bekommst Du praktisch nichts.
Finde ich echt komisch aber gut, sagen alles hier dachte das sei im kommen.
Was die Leute wollen, ist gereinigte, kardierte (gekämmte) Wolle, die dann versponnen werden kann. Die Rohwolle inklusive der verschmutzten Teile ist so gut wie nichts wert. Allenfalls noch zum Dämmen geeignet.
Schafhaltung ist nicht gerade günstig. Ein Schaf selbst kostet zwar nicht viel, doch die Unterhaltskosten (Einstreu, Futter usw.) können pro Tier auf 1000€ kommen.
Hinzu kommt die Zeit, die man investieren muss. Regelmäßige Kontrollen der Weiden und des Zauns, Verlegungen der Weiden (eine Wiese reicht nicht), misten, Wasser und Futter rankarren und die Schur, die zweimal jährlich anfällt sind nicht ohne. Schafschärer arbeiten nicht umsonst, können jedoch auch die Klauenpflege übernehmen.
Bevor du dir jedoch überhaupt Schafe anschaffst, solltest du entsprechende Kurse besucht haben, die dir das nötige Wissen in Klauenpflege, Schafschur, Ernährung, Unterbringung und andere Sachen, die zu einer artgerechten Haltung gehören, vermitteln. Hinzu kommen die rechtlichen Regelungen beim Bau des Schafstalls (Lagermöglichkeiten für Futter, Stroh Heu sind auch nötig) und und die Meldung beim Veterinäramt und der Tierseuchenkasse. Eine Tierhaftpflichtversicherung muss auch abgeschlossen werden.
Du benötigst außerdem Lieferanten für Heu. Die Preise dafür sind in den letzten Jahren gestiegen.
Bei nur 4 Schafen werden die Betriebskosten die Einnahmen bei weitem übersteigen.
Du musst jeden Morgen zu den Schafen, sie mit frischem Wasser versorgen und beobachten, um eventuelle Krankheiten ausschließen zu können (dazu brauchst du das nötige Wissen). Je nach Witterung muss die Tränke mittags nochmal gefüllt werden. Abends gehts nochmal hin, um Raufutter und frisches Wasser zu bringen.
Die 1,5ha werden für vier Schafe zu wenig sein, d.h. du benötigst noch eine zweite Weide.
Pro kg Wolle liegen die Preise momentan bei 50c, damit gibst du mehr für den Schafschärer aus, als du mit der Wolle einnehmen würdest.
Fazit: Auch die nächste Schnappsidee von dir ist zum scheitern verurteilt. Statt dich auf deine Lehre zu konzentrieren und endlich deine Schulden zu bezahlen, eröffnest du neue Baustellen, obwohl du mit deinen jetzigen eh schon überfordert bist.
Ein Unterstand ist die Sache, Schafe gibt es welche durch ihre wolle auch im Winter draußen sein können eine Zeit lang.
Das mit dem Veterinäramt weiß ich mit den Kursen hast du recht, meinst auch das lernen des Wolle schneiden oder?
Heu könnte ich eventuell selbst herstellen, das ist im Grunde trockenes Gras. Stroh ist oft Hafer das muss gekauft werden. Die Preise steigen leider stetig.
Weißt du was ein einfaches Schaf am Tag trinkt?
Mein Onkle hat noch eine Fläche, aber ich denke an Stadtflächen welche für Bauern nicht tragend sind, nicht in der Stadt aber drumherum.
Deine ganzen Tipps sind gut, am Ende kommst du wieder so daher, ich möchte weiter denken habe Pläne nicht alles kann man umsetzten aber ich muss schauen wohin meine reise geht, möchte eben etwas aufziehen. Im kleinen Rahmen versteht sich.
Du musst einen Stall haben, ohne steigt dir das Vetamt aufs Dach.
Schafe schären ist nicht einfach, das lernst du nicht mal eben in nem Kurs. Machst du es falsch, verletzt du die Tiere und beschädigst die Wolle.
Was ein Schaf täglich trinkt ist, wie all anderen Infos, die ich genannt habe, innerhalb von Sekunden im Netz nachzulesen.
Heu kann man nicht einfach so herstellen. Hast du viel Zeit, brauchst du eine Sense (mit der du auch umgehen können musst), Heureiter, Heuwagen und Zugmaschine. Da ist das Heu jedoch lose. Willst du es gebunden haben, benötigst du die entsprechenden Gerätschaften bzw. musst diese mieten. Wenn du die Schafe auf der Weide hast, benötigst du noch sehr viel andere Fläche, auf der du das Heu produzierst.
Deine Pläne sind realitätsfern. Anstatt erstmal deine Lehrer erfolgreich zu beenden, gefährdest du sie durch absolut unsinnige Pläne.
Schuster bleib bei deinen Leisten.
Du machst doch eine Ausbildung als Gärtner. Das naheliegendste ist doch die Wiese mit Pflanzen zu nutzen. Z.B. eine Streuobstwiese. Erst pflanzt du da unterschiedliche Obstbäume und veredelst du die. Die übrige Fläche kannst du für andere Pflanzen nutzen. Als Gärtner fällt dir bestimmt was ein.
Für Schafzucht brauchst du eine Nachfrage. Heutzutage möchte kaum jemand noch Wolle kaufen. Das Hammelfleisch ist in Deutschland nicht besonders begehrt.
Am einfachsten wäre für sich die Fläche als Selbstversorgen nutzen. So sammelst du wertvolle Erfahrungen und kannst später diese vielleicht sogar vermarkten.
Du hast recht, daran habe ich nicht gar nicht gedacht. Obstbaumwiese hat mein Chef bzw der Juniorchef auch.
Die Wolle scheint tatsächlich komischerweise niemand zu brauchen. Und Ziegen brauchen mehr Stall. Die Idee ist wirklich gut.
Weihnachtsgänse, werden die vom Fuchs auch so bedroht wie Hühner habe ein paar Hühner.
Aber ist Wolle nicht wieder Im Trend und selbst schneiden? Klar vorher einen Kurs besuchen.