Ich habe 1989 Abitur gemacht. Ich hatte damals nicht den Eindruck gehabt, dass das Schulsystem "schlecht" sei (mich haben nur manche Lehrer gestört, das war aber nicht dem "System" geschuldet, das waren rein individuelle Fehler). Ich habe bis heute den Eindruck, dass ich damals viel gelernt hatte.
Heute wird man schon fast seltsam angeschaut, wenn man NICHT mitmacht beim Satz "das Schulsystem ist sehr schlecht". Ich stimme zu, wenn man sagt, dass Schulgebäude in einem ordentlichen Zustand sein sollten oder wenn man sagt, man muss in sinnvoller Art und Weise digitalisieren.
Dennoch frage ich mich: was ist zwischen 1990 und 2020 passiert, dass das System als solches "schlecht" geworden ist? Der Föderalismus kann es nicht sein, den gab es zu meiner Zeit auch schon.
Ich verstehe ja auch, dass man keinen Overheadprojektor mehr braucht. Dennoch frage ich mich manchmal, was an den Inhalten (unabhängig von der Art der Präsentation) so schlimm geworden sein soll.