Mit Kleinkind umziehen - Was macht es psychisch mit dem Kind?
Hallo. Erstmal geuandes neues Jahr euch allen. Unsere Familie ist mit unseren Sohn (knapp 2 Jahre) vor 1 Monat in eine völlig neue Umgebung gezogen. Wir brauchen alle noch Zeit, um anzukommen.
Wir haben vor, auf lange Sicht entweder hier im Ort oder Nachbarort ein Haus zu beziehen oder eine wenn es uns hier nicht gefallen sollte nochmal den Ort zu wechseln und in eine größere Wohnung zu ziehen. Wir machen es dem kleinen so angenehm wir möglich. Aber sicherlich macht es trotzdem auch was mit dem Kind psychisch.
Meint ihr, dass es sehr schlimm für ihn wäre, wenn er mit 4,5 Jahren nochmal umziehen müsste? Ist jemand unter euch, der sagen kann, wie man den kleinen gut begleitet während solcher Phasen?
7 Antworten
Eigentlich wurde alles schon geschrieben (dass sich auch Kinder gut an die neue Umgebung anpassen können, wenn sie gut von den Eltern begleitet werden), ich möchte nur eine eigene Erfahrung zu dem Thema mit einbringen:
Im Kindergarten bekamen wir ein Kind, das sich mit der Lösung von der Mutter deutlich schwerer tat, als normal. Im Gespräch mit den Eltern wollte ich herausfinden, woran das liegen könne. Etwas ratlos erwähnten die den Umzug von Amerika nach Deutschland, bei dem der Junge aber noch zu klein gewesen sei, um ihn bewusst mitzuerleben. In der Schilderung beschrieben die dann, dass sie nach und nach die Möbel verkauften und die Wohnung immer leerer wurde. Als die Couch plötzlich weg war, reagierte das Kind auch irritiert.
Ich denke den Eltern fehlte damals das Bewusstsein, wie viel das Kind mitbekommt und hatten den Umzug so gestaltet, dass das Kind eine große Unsicherheit erfuhr.
Wenn dagegen der Ortswechsel zügig von statten geht und viel Einrichtung mitgenommen wird, hat das Kind viele wichtige Elemente der vertrauten Umgebung dabei. Dazu kommt noch, dass man bei einem 2jährigen Kind den Umzug auch sprachlich gut begleiten kann.
das größte Problem sind immer die Freunde der Kinder
mit 4,5 Jahren haben sie Kindergartenfreunde und die möchten sie natürlich nicht unbedingt wieder verlieren
es wäre schon gut, möglichst im Umkreis zu bleiben, damit sich Kinder nicht immer wieder an neue Freunde gewöhnen müssen, gerade kurz vor der Schule ist das dann blöd, weil in den neuen Klassen meist viele Kinder aus früheren Kindergartengruppen zusammen sind
allgemein sollte in neuen Wohnräumen auch das Alte mit einziehen, um einen Wiedererkennungseffekt zu haben, sprich, nicht immer auch neu einrichten
und es hilft, mit Kindern viel die Umgebung zu erkunden, um schnell Anschluss zu finden
Kinder sind sehr anpassungsfähig - oftmals mehr als wir Erwachsenen. Gerade mit 2 wird er sich schnell an die neue Umgebung gewöhnen. Je älter die Kinder werden desto schwieriger wird ein Umzug, wenn z.B. evtl. Freunde zurückgelassen werden müssen.
Meine Tochter ist aktuell 7 aber ich würde es im Moment nicht übers Herz bringen sie aus ihrer gewohnten Umgebung herauszureißen, sofern das nicht unbedingt nötig wird, obwohl sie sich sicher auch gut an die veränderte Situation anpassen können würde.
Nichts macht das psychisch mit dem Kind, solang es daheim von euch Eltern Sicherheit, Geborgenheit und Liebe erfährt. Klar, eine gewisse Umstellungszeit erfordert jedes neue Umfeld. Aber von Umzügen bekommen Menschen in egal welchem Alter keinen psychischen Knacks.
Ich bin in meiner Kindheit und Jugend 6 mal umgezogen. Der einzig "traumatische" Umzug war der mit 16. Allerdings spielte hier der Tod meines Vaters sicherlich eine wesentlich größere Rolle bei der "Traumatisierung"...
Die Umzüge, die ich bewusst miterlebt habe, sehe ich eher als vorteilhafte Erfahrungen für mein Leben! Ich habe dadurch die wertvolle Erfahrung gemacht, dass man sich an jedem neuen Wohnort einleben, neue Freunde finden und dadurch das eigene Leben wunderbar leben und genießen kann. Dadurch ist es für mich absolut kein Problem, jetzt, als Erwachsene, im Zweifel umzuziehen, wenn sich für mich dadurch zum Beispiel bessere berufliche Möglichkeiten bieten. Ein enormer Vorteil gegenüber denen, die arbeitslos oder in echt miesen Jobs festhängen, weil sie sich nicht trauen, den Ort, wo sie ihr ganzes Leben verbracht haben, für bessere Aussichten zu verlassen...
Das Kind wird die geringsten Probleme haben. Das scheint eher etwas mit dir zu machen. Nach einem Monat sollte dir doch wohl klar sein, ob es dir dort gefällt. Mir ist das schon klar bevor ich irgendwo hin ziehe. Wir ziehen z.B. in ein paar Wochen von Neumünster nach Kiel. Wir wissen jetzt schon, das es uns dort sehr gefallen wird. Sonst hätten wir das Haus nicht gekauft.