Mit Epilepsie ohne Anfälle Fahrverbot?
Hallo, meine Tochter 22 hat schon länger ab und zu mal ein leichtes und sehr kurzes Muskelzucken, manchmal im Bein oder im Arm, immer nur in Liegen.
Sie dachte sich nichts dabei und nahm Magnesium. Derzeit ist sie aufgrund von Depressionen in einer psychiatrischen Tagesklinik. Dort wurde u.a. nun auch ein EEG gemacht. Hierbei wurde heute eine leichte Epilepsie festgestellt und von der behandelden Ärztin ein sofortiges Fahrverbot für 6 bis 8 Monate ausgesprochen und ein Epilepsie Medikament verordnet.
Meine Tochter hatte noch nie einen Anfall, andere Symptome oder ähnliches, nur ab und an dieses leichte Muskelzucken. Dies trat noch nie im Sitzen oder gar beim Autofahren auf. Ich habe versucht mich zu belesen und dachte ein Fahrverbot wird nur ausgesprochen, wenn man schon einmal einen Anfall hatte? Sie fährt seit sie 18 ist sicher und konzentriert. Es gab noch nie ein Problem. Ich verstehe das nicht wirklich. Mit der Ärztin kann ich frühestens Ende nächster Woche sprechen. Kann mir jemand Auskunft geben bezüglich des Fahrverbotes ohne Anfälle. Lieben Dank schon mal.
4 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Mugua/1521995579907_nmmslarge__22_62_576_576_93debb5442f14d63b425e7ac1880ce2b.jpg?v=1521995580000)
Das Zucken SIND Anfälle.
Und das Gesetz (BASt) ist da ziemlich klar:
Wird die Diagnose einer Epilepsie gestellt. ist eine mindestens 1-jährige Anfallsfreiheit die Voraussetzung für das Erlangen der Kraftfahreignung.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Haonn/1719586172152_nmmslarge__0_204_1079_1079_44334d068b35325763e2ace24688a0b5.jpg?v=1719586172000)
So ein Zucken ist ein Anfall.
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Ja, das habe ich mir fast gedacht. Allerdings hat Epilepsie tausend Gesichter und Anfälle zeigen sich ganz ganz unterschiedlich
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/10_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Stell dir vor, deine Tochter fährt Auto und hat währenddessen "ein starkes Zucken" im Bein. Dadurch wird das Gaspedal runter gedrückt, weil sie es nicht kontrollieren kann. Das Auto schießt daraufhin wie eine Kanonenkugel durch die Straße. Die mögliche Folge wäre ein schwerer Unfall. Dabei könnte deine Tochter ums Leben kommen und auch andere Personen. Und das versucht der Arzt mit dem Fahrverbot zu verhindern.
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Fakt ist, es wurde bei deiner Tochter festgestellt und das Fahrverbot ist ein normales Prozedere an dem sie sich zu halten hat.
Als kompletter Laie wirst du dich in dem Bereich mit Sicherheit nicht besser auskennen als der behandelnde Arzt selbst, der hat das Verbot nicht aus Jux und dollerei ausgesprochen.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/8_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Ich finde deine Antwort nicht sehr empathisch. Ich habe nicht behauptet mich besser auszukennen als der Arzt... ich wollte das nur verstehen. Dass sie sich daran hält, ist selbstverständlich!
Danke Haonn, als Laie der Neurologie kennt man ja nur die klassischen Anfälle mit starkem Krampfen, Bewusstlosigkeit etc. Ich wusste das nicht.