Wie äußerst sich ein Epileptischer Anfall?

6 Antworten

Tragisch, was die Menschen, dir hier schreiben.

Epilepsie ist nicht ausschließlich eine angeborene Krankheit. Keine Ahnung, wieso sich der Glaube daran so hartnäckig hält. Die Veranlagung zur Epielepsie kann vererbt werden. Doch das heißt nicht, dass du sie zwangszweise bekommen müsstest. Davon mal ab, werden genetische Epilepsien auf eine Häufigkeit von gerade mal 5 % geschätzt. Was ist mit den anderen 95 % ? Epilepsie bekommt man meist durch eine Hirnentzündung, Schlag auf dem Kopf, Unfall, Tumore, ein Trauma soll das auch schaffen habe ich mal gehört. Also, dass das dann irgendwie plötzlich Anfälle auslöst. Aber ob da was dran ist?

Epileptische Anfälle sind unglaublich vielfältig. Das kann ein Blinzeln sein, aber auch das typische Krampfen am Boden. Wichtig hierbei sind die verschiedenen Regionen:

Fokale Anfälle:

Die Anfälle betreffen eine oder mehrere Region(en) einer Seite im Gehirn. Hierbei kommen Auren oder es krampft nur eine Körperhälfte. ABER du kriegst alles live mit. Sind sie fokal, ist dein Bewusstsein noch da und du kriegst alles ab. In meinem Fall ist das Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Hallus, laut hören, visuelle Blitze, mit Hand und Bein Krampfen usw.

Komplex-fokale-Anfälle:

Das Bewusstsein ist nur noch halb da. sind die Anfälle symtomatisch, strampelt und stampft man mit den Füßen, klatscht in die Hände, schreit, sabbert... Sind sie psychosomatisch stellt man ganz seltsame Dinge an wie nackt aus dem Haus rennen, ohne Hunger Nudeln kochen, urplötzlich streiten anfangen etc. Die Leute sind bei den psychosomatischen Anfällen meist handlungsfähig und noch irgendwo bei Bewusstsein, aber halt doch nur so halb und niemand weiß mehr später, was er denn getan hat.

Generalisierte Anfälle:

Das sind die klassischen Anfälle, die die Gesellschaft im Kopf hat. Umkippen, krampfen, Bewusstslos sein. Hier sind beide Gehirnhälften betroffen. Wenn du selbst keine Anfälle hast, musst du dir keine Sorgen machen. Ganz so schnell kriegt man die auch nicht. Bzw. eine Erkältung ist häufiger.

https://www.epilepsie-selbsthilfegruppe-hamburg.de/anfallsarten_g.htm

Kann angeboren sein, muss nicht angeboren sein. Ich habe meine z.B. erst als Erwachsene bekommen. Ursache unbekannt.

Anfallsformen gibt es viele, darunter der bekannte Grand Mal mit Bewusstlosigkeit und Zuckungen. Aber auch viele andere, die man so gar nicht als Anfälle erkenne würde. Ich hatte zuletzt (seit mehreren Jahren anfallsfrei) z.B. nur noch Anfälle in denen ich ganz kurz abwesend war...aber nicht gekrampft habe. Bei anderen Anfällen ist mir nur kurz übel geworden...ich war aber bei vollem Bewusstsein und konnte alles ganz normal machen . 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ex. Physiotherapeutin und im Medizincontrolling eines KH

HoneycreamLP 
Beitragsersteller
 21.07.2020, 13:43

Danke für die Antwort^^

Epilepsie kann angeboren sein muss aber nicht, es gibt wie immer gewisse Krankheiten die es begünstigen können.

Wenn man einen epileptischen Anfall hat weiß man davon nichts und merkt davon nichts, bis man wieder aufwacht, es ist wie ein moment im Koma.

Aber der Körper bewegt sich einfach.

und deshalb ja kannst du dadurch sterben, einmal falsch mitn Kopf aufgekommen und du bist hin.

und nein im Normalfall muss man da keine Sorge haben.

Wenn du dir Sorgen machst google doch einfach Ursache Epilepsie.


xadi123  21.07.2020, 04:56

Oh ja ich bin im Krankenwagen aufgewacht und hab die Welt nicht mehr verstanden 😂

HoneycreamLP 
Beitragsersteller
 21.07.2020, 04:54

Danke^^

HoneycreamLP 
Beitragsersteller
 21.07.2020, 04:56
@ewigsuzu

Noch eine Frage. Also wäre ein Epileptischer Anfall im Bett gar nicht so schlimm? Hab mal gelesen das eine Person daran im Bett gestorben sein soll.

ewigsuzu  21.07.2020, 05:00
@HoneycreamLP

wenn dein körper sich mit dem kopf nach unten legt und du plötzlich nicht mehr atmen kannst erstickst du halt, wenn du mit dem kopf an die kante kommst auf den boden fällst oder sonstwie aufkommst natürlich kannst du dadurch sterben google mal den darwin arward, hat nichts mit epilepsie zu tun aber um dir mal zu verdeutlichen wie leicht manche menschen sterben können.

Erfahrung eines Epileptikers
Ich hatte eine sogenannte „Jugendepilepsie“, so wurde es mir vom Arzt beschrieben. Ich hatte im Alter zwischen 9 bis 16 Jahren fünf mal einen epileptischen Anfall. Man sagte mir das so etwas öfter vorkommt bei Jugendlichen wenn sich der Körper umstellt. In der Regel vergeht das mit der Pubertät, kann aber auch chronisch werden.

Meine Epilepsie hat mein Sehzentrum im Gehirn betroffen, alle Anfälle liefen gleichermaßen ab.

Phase1 - Lichtblitze
Ich habe in meinem Sehfeld flackernde bunte Lichter gesehen, meist in der oberen rechten Ecke meines Sehfeldes. Das war meist 2-3 min. vor dem Anfall.

Phase2 - Flaues Gefühl
Kurz auf die Lichtblitze folgte ein flaues Gefühl im Magen, es war wie Schmetterlinge im Bauch, also wirklich wie so ein verliebt sein Gefühl.

Phase3 - Halluzinationen
Auf dieses flaue Gefühl folgten dann Halluzinationen. Da mein Sehzentrum betroffen war, ist das anscheinend keine Seltenheit sagte man. Ich habe immer dasselbe gesehen: Geometrische Figuren wie Würfel, Quader, Kegel usw. in allen möglichen Farben. Alles schwirrte vor mir im Sehfeld.

Phase4 - Paralysiert
Dann kam meist Hand in Hand, oder etwas verzögert, die Starre. Ich wollte mich bewegen, konnte es aber nicht mehr. Sprechen war nicht möglich, mein Gehör war weg, also alles war leise und in meinem Ohr war nur noch ein rauschen zuhören.

Phase5 - Der Krampf
In der Regel habe ich meist 20-60 Sekunden gekrampft. Davon weis ich nichts mehr. Während man krampft ist das Gehirn quasi in einem absoluten Ausnahmezustand und versucht sich wieder in die Spur zu kriegen.

Phase6 - Bewusstlosigkeit
Wenn der Krampf vorüber war, war ich meist noch 3-5 Minuten bewusstlos und kam wieder sehr benebelt zu mir. Einmal riefen meine Eltern den Notarzt weil ich fast 2 Minuten gekrampft habe. Der legte mir eine Infusion. Als ich wach wurde auf dem Sofe habe ich mir die einfach rausgerissen, so benebelt war ich.

Mit 16 war dann der ganze Spuk vorbei! Im Krankenhaus bei diversen stationären Aufenthalten, lernte ich viele Gleichgesinnte kennen. Da waren Kinder die hatten eine chronische Epilepsie, z.B. ein dreijähriges Kind mit bis zu 8 Anfällen am Tag. Selbst Säuglinge, die von Geburt an betroffen waren gab es.

So kann Epilepsie auch laufen, also genetisch bedingt ist man dann einfach betroffen. So eine Epilepsie kann auch immer auftreten, in jedem Alter und jeden treffen. Eine gängige Art ist z.B. die fotosensitive Epilepsie, wo Blitzlicht und sogar schnelle Schnitte in Filmen eine solche Reizüberflutung darstellen, das es einen Anfall auslösen kann. Deswegen gibt es oft auf Konsolen oder Computerspielen Epilepsie Warnungen.

Aber auch Stress, Schlafmangel oder Krankheiten wie Tumore oder Entzündungen können Anfälle auslösen. Es ist ein breites Thema, hoffe ich konnte dir als ehemals betroffene Person einen kleinen Einblick geben. Angst jedenfalls, musst du keine haben. Wenn es kommt dann kommt es, verhindern kannst du es sowieso noch wenn’s soweit ist.

Ich weiß erst seit 2 1/2 paar Jahren, dass ich Epilepsie habe, nehme Tabletten und gehe regelmäßig zum Neurologen.Bei mir kündigen sich die Anfälle mit Bauchkrämpfen an. Ich werde bewusstlos, kippe um und atme wohl auch kurz nicht mehr. Weder Zucken noch anderes mach ich, wurde mir gesagt. Danach bin ich ich auch wieder da und kann weitermachen wie bisher... Warum und woher es kommt, keine Ahnung!!


CriCatio  05.11.2020, 22:36

kann auch sein das die muskel krämpfen und versteifen ohne Zuckungen...in beiden Fälle bekommt starke muskelkater.

verreisterNutzer  21.07.2020, 19:13

Einen Anfall hatte ich seit ich die Medikamente nehme nicht mehr, Gott sei Dank!! Als aber die Dosis verringert werden sollte, habe ich wieder öfter Bauschmerzen gehabt. Ganz niegrig geht eben doch (noch) nicht

HoneycreamLP 
Beitragsersteller
 21.07.2020, 19:08

Danke für die Antwort!:)