Mit dementen Opa schwimmen gehen?


04.09.2024, 13:36

Entschuldigung für die ganzen Rechtschreibfehler, da war wohl Autokorrektur am Werk

6 Antworten

Vor allem bei dementen Menschen ist Förderung essentiell. Allerdings sind Menschen mit dieser Erkrankung auch oft unberechenbar, plötzlich verwirrt oder verlaufen sich. Panik- und Angstattacken sind ein nicht unwichtiger Bestandteil bei vielen. Das wäre im und am Wasser mehr als nur fahrlässig. Es reicht eine Sekunde Unachtsamkeit oder eine blöde Wetter Begebenheit/Umstände, dann endet das blöd. Aber spazieren gehen, Eis essen, Kopfspiele, Botanische Gärten oder ähnliches, sind eine tolle Aktivität. Und wenn er Lust auf Sport hat, kann man auch kleine Dinge gemeinsam unternehmen, wie gesagt joggen und laufen ist cool, wenn er das körperlich schafft. Wenn er seit Jahren keinen Sport gemacht hat, sollte man sich sowieso erstmal langsam heran tasten. Um etwas zu erleben muss es nicht sofort Sport sein!

Grundsätzlich finde ich die Idee, mit dem Opa was zu unternehmen, gut. Ob Schwimmen das richtige ist, kommt wirklich auf den Zustand des Opas an und darauf, dass du dir bewusst sein musst, ihn wirklich nicht 1 Sekunde aus den Augen zu lassen, eben wie ein Kind, auf das man aufpasst.

Wenn er ein guter Schwimmer war, kann es natürlich sein, dass du ihm einen riesigen Gefallen tust. Das weckt vllt. positive Erinnerungen. Es kann aber auch sein, dass er einfach vergessen hat, wie schwimmen geht. Du solltest auf alles gefasst sein und auf jeden Fall ein Becken aussuchen, wo er noch stehen kann.
Auch solltest du vorher abschätzen, dass in dem Bad, das du aussuchst, nicht zu viel Action ist, damit es ihm nicht zu viel wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Jetzt wollt euch mit ihm schwimmen gehen, damit er auch mal wieder was erlebt

schwimmen wird etwas zu viel sein. einen Thermenbesuch und in warme Becken rein gehen wo er stehen kann - das geht sicher noch.

Die Frage ist nur: Will er das überhaupt? Oder ist es überhaupt eine gute Idee? Je nachdem wie weit die Demenz fortgeschritten ist, sind Ortwechsel nicht mehr zu empfehlen.

Ein Beispiel: mein Opa hat am Ende seines Lebens ein riesen Theater gemacht - er will nicht mehr im Krankenhaus sein. er will nach Hause. Er saß im Wohnzimmer zu Hause und wusste nicht mehr dass es sein Wohnzimmer war. Wir haben versucht ihm zu erklären dass es doch keinen Esstisch und keine Couch in einem Krankenhaus gibt. und schau du kannst auch direkt auf die Terasse und den Garten gehen. Das geht doch von einem Krankenhauszimmer auch nicht etc. Aber Argumente bringen da nichts. Er wurde noch wütender - wir veräppeln ihn ja nur.

Das war ZU HAUSE. Rate mal wie er durchdrehen würde wenn er wirklich woanders wäre? Er würde von der Liege aufstehen aufs WC gehen und dann nie wieder zurück finden.

Nur manchmal bringt er eben Dinge durcheinander, verläuft sich und ist eben vergesslich.

kann er sein Leben noch alleine ohne großartige Hilfe bestreiten? Ist er noch nie von zu Hause abehauen und hat nicht mehr heim gefunden? wenn ja dann könnte man ihn fragen ob er vielleicht mal in eine Therme mitkommen möchte.

Ich würde auf gar keinen Fall mit ihm an den Badesee oder an ein anderes Freigewässer.

Wenn er aber sein ganzes Leben viel geschwommen ist, dann müsste er die Bewegungen so intuitiv drin haben, dass er dir zumindest nicht untergehen sollte. Gerade wenn die Demenz erst "leicht" ausgebildet ist, kann ihm Förderung wie Schwimmen vielleicht sogar helfen. Also vielleicht mal mit gutbewachtem Freibad in Bauchtiefe starten.

Wenn du, MeeresZwerg, mit deinem Opa so ins Gespräch kommst, dass er entscheidet, ob er schwimmen gehen will oder nicht, dann solltest du dich nach ihm richten.

Wenn so ein Gespräch nicht mehr möglich ist, dann wäre es gut, wenn du ihn an Ort und Stelle entscheiden lasse könntest, ob er schwimmen gehen möchte oder nicht.