Mit Auseinanderziehen die Beziehung/Familie retten?
Ich (w,26) und er (m,30) sind seit 2 Jahren zusammen und wohnen seit etwa 1,5 Jahren gemeinsam in „meiner“ Wohnung. Ich habe ein Kind aus einer vorherigen Beziehung mitgebracht und ein gemeinsames kam Anfang des Jahres dazu. Er ist für beide „Papa“ und auch eigentlich kein schlechter. Zusammengezogen sind wir so schnell, da ich schwanger wurde und es sich finanziell einfacher gestaltete; wahrscheinlich war der Schritt aber zu zeitig. Nun ist es allerdings so, dass er seit der Geburt unseres Sohnes zu bequem geworden ist, gar nichts mehr im Haushalt macht, zu keinen Wegen und Unternehmungen mit den Kindern oder mir mehr mitkommt und sich auch sonst zu Familienfeiern direkt ausplant und dann genervt ist, wenn er doch mit muss. Er war davor nicht überall dabei, doch wenigstens ab und an mal. So genervt war er vorher auch nicht. Sprich: ich steh mit allem allein da während er vorm PC sitzt und zockt oder auf der Couch liegt und irgendwelche Serien in Akkord schaut. Bitte ich ihn um etwas, dann bin ich für ihn gleich wieder anstrengend oder nerve ihn. Klar, dass ich nun keinesfalls glücklich bin; das weiß er aber auch. Alle Versuche bisher darüber zu reden arten in sinnlosen Diskussionen aus und treffe ich mit einer Aussage den richtigen Nerv, dann wird er kurz lauter und ich bin wieder so „anstrengend“ und er damit noch genervter.
Da wir Kinder haben würde ich diese Beziehung ungern einfach an den Nagel hängen, sondern vorher gerne alle Möglichkeiten nutzen, die unsere Familie vielleicht doch noch retten können. Nun kam mir die Idee, dass er sich eine kleine Wohnung nehmen könnte, damit wir blöd gesagt etwas „Ruhe“ haben. So kann er sich dann entscheiden, ob er lieber vorm PC/TV sitzt oder doch lieber Zeit mit seiner Familie verbringen möchte. Ich weiß nur nicht, ob die Überlegung sinnvoll wäre oder nicht. Vorgeschlagen habe ich es noch nicht.
Was sagt ihr dazu? Kann das klappen? Hat diesen Weg vielleicht auch jemand schon durch oder ähnliches?
11 Antworten
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Sorry, aber für mich hört sich das ehrlich gesagt danach an, als wärst Du für ihn nicht mehr seine Herzallerliebste, sondern quasi nur noch eine "perfekte Haushälterin mit Sonderleistungen".
Wer eine Beziehung führt, muss selbst auch immer wieder deutlich Eigeninitiative zeigen, also ohne dass man ihn erst dazu drängen muss. Wenn er nur selten oder nur auf wiederholte Aufforderung und dann auch nur scheinbar widerwillig etwas macht, das eigentlich selbstverständlich ist, hat er offenbar innerlich schon längst die einstige Liebe in nur noch eine "nützliche Kumpelfreundschaft" umgewandelt. Das zeigt sich auch deutlich im Verlauf der von Dir bereits veranlassten Rettungsversuche (also die kurze räumliche Trennung und die Gespräche mit Euren Eltern).
Ich weiß zwar, dass Du das schon zu gerne verhindern möchtest, aber ich denke hier wären wirklich getrennte Wohnungen das Mindeste. Wenn er sich dann immer noch nicht ganz besonders und vor allem permanent um Dich als sein Schatz und dem süßen Nachwuchs bemüht, sondern stattdessen nur wieder seine eigene neue Unterkunft verwahrlosen lässt und Dich eigentlich nur bezirzt bzw. um Dich bettelt, weil er offenbar in Wirklichkeit nur den bisherigen Komfort vermisst, dann wäre eine dauerhafte Trennung - auch als Mutti mit zwei Kindern - ehrlich gesagt wohl das Beste für alle - auch wenn es weh tut!
Aber wie heißt es so passend: "Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende."
Viel Erfolg!
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Gute Idee, dann muss er sich mal selber um alles kümmern..
natürlich kann das nach hinten losgehen. Aber für die Kinder ist es auch nicht schön, wenn du ständig genervt bist und er nur am zocken ist..
ein harmonisches Familienleben lernen sie in dieser Situation nicht kennen
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Hallo
Erstmal finde ich das unterste Schublade von deinem Freund, dich mit allem alleinzulassen.
Ob das wirklich was bringt, wenn er sich eine kleine Wohnung nimmt, wage ich zu bezweifeln. Und du wärst ja dann immer noch allein, die sich um alles kümmern muss.
Hast du keine Möglichkeit, für eine Zeit zu deinen Eltern zu gehen? Mit den Kindern natürlich.
Dann sieht er mal, wie es ist, allein zu sein und sich um alles selbst kümmern zu müssen.
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Dann wird es wohl Zeit, SEINE Eltern ins Boot zu holen, die ihm mal die Ohren lang ziehen. Das kann doch kein Dauerzustand werden.
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Du wirst lachen... das habe ich auch schon gemacht. „Wenn’s nicht geht, wirf ihn halt raus!“ sagte sein Vater zu mir.
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Dann solltest du das vielleicht mal tun. Denn, wenn ihn wirklich was an seiner Familie liegt, wird er um euch kämpfen.
Und du machst doch sowieso schon alles alleine. Da wirst du keinen grossen Unterschied bemerken.
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In den allermeisten Fällen ist so ein auseinanderziehen, oder eine Beziehungspause der Anfang vom Ende.
Mach nicht die Kinder zum Ankerpunkt Eurer Beziehung.
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Ich bezweifle, dass er dazu bereit ist. Aber wenn, dann wäre das durchaus eine mögliche Option. Distanz, auchräumliche Distanz kann zur Entspannung beigetragen. Zwar auch zur Entfremdung. Aber das ist ja kein Zustand.
Das hatte ich schon probiert. Als ich nach 5 Tagen wieder kam sah die Wohnung katastrophal aus... Problem ist auch, dass meine Eltern sozusagen direkt in der Nachbarschaft wohnen. Wirklich „weg“ waren wir so also auch nicht.