Miouuuu- Main Coon- Wunderschön, aber bissig?

7 Antworten

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Die "Hund- Katze" Main Coon ist sehr menschenbezogen, weshalb sie diesen Beinamen hat. Am Umzug in fremdes Umfeld hat sie schwer zu "kauen". Sie braucht ganz viel Zeit, Wochen, Monate um sich neu zu orientieren. Da so auf Menschen fixiert und sich meist DEN Menschen aussucht, ist es ihr leichter mit Artgenossen bei Umstellung.

Die Main Coon kommt von selbst, dauert mitunter lang, aber sie kommt irgendwann. Je mehr man ihr Zeit lässt und sie nicht bedrängt, um so besser kann sie sich einstellen.

Eine meiner "gebrauchten" Coonie lebte gute 6 Wochen unter dem Bett. Futter in der Nähe, Klo weiter weg und Tür angelehnt. Geduld, nicht berühren.

Eingewöhnt, die unkompliziertesten, eigenständigsten, bewegungs- jagdfreudigsten, anhänglichsten  Katzen.

Hinter der Schönheit steckt ein sensibler Charakter. Einmal gewonnen, ist sie Dein Schatten, vergeigt ewig mißtrauisch. Meist eine Ein- Mann- Katze, deshalb sollte nur eine Person anfangs betreuen.

Habe mehrere Coonies seit vielen Jahren und hatte erfolgreich mit allem Drumherum gezüchtet. Erfahrungsaustausch mit anderen Cooniehaltern war mir wichtig. Einigkeit, sie sind bissel anders als andere Katzen im Bezug auf Menschen.

Meine sind immer um mich herum, gehen mit zum Hundespaziergang usw. , kommt Besuch, habe ich keine Katzen. Sie gehen Fremden aus dem Weg.

Ich meine, diese Eigenart solltest Du berücksichtigen und auch ihre Wehrhaftigkeit in prenzligen Situationen. 4 Wochen sind nichts. Auch wenns verlockend ist, fass ihn nicht an zu diesem Zeitpunkt. Gewinn das Vertrauen durch Zurückhaltung.


SuzyHo 
Beitragsersteller
 10.02.2017, 19:48

Liebe Douschka-...

Inzwischen hat sich der "Cooney" ( nach 2 1/2 Monaten) doch schon gut eingelebt; zumindest verzieht er sich nur noch selten unters Sofa. Er frisst gut, hat seine ersten festen Schlafplätze im ganzen Haus und sucht verhalten die Nähe zu Mensch und Tier, aber richtig gestreichelt werden, kann er noch nicht ertragen, oder genießen. Geschweige denn kämmen, oder bürsten. Leider hat sich jetzt ein Filzknoten neben seinem linken Vorderbein gebildet, den ich natürlich gern entfernen würde, aber er verfällt in alt bekannte Aggressionen und greift einen an, wenn man sich mit der Bürste auch nur nähert. Das macht mir Sorgen. Er hat ja sogar einen Furminator mitgebracht, aber den scheint er gar nicht zu mögen..letztens hab ich versucht, als er geschlafen hat, dem Filzknoten mit einer Filzschere entgegen zu wirken, aber er hat es sehr schnell mitbekommen und böse geknurrt..er lässt sich halt nicht so einfach überlisten, her je ;-) Was kann ich denn da nun tun? Der Filzknoten muss doch weg ...

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douschka  11.02.2017, 00:58
@SuzyHo

Erst einmal danke ich für den Stern.

Coonies brauchen nun mal viel Fellpflege. Normal 1-2 in der Woche gründlich kämmen, bei Fellwechsel ist täglich ein Muss.

Vergiß bitte den Furminator. Den mögen sie garnicht, zumal die Verletzungsgefahren zu groß bei Hautunebenheiten und Falten sind.

So fest schläft keine Katze um sie im Schlaf mit Fellpflege zu überraschen.

Gibt es irgendwelche Leckerlies welche er am allerliebsten mag? Dann folgendes: Einmal kurz und zart übern Rücken streichen, sofort ein kleines Leckerlie. Dann nimmst Du eine weiche Bürste (Holz, und Naturborste) mit der Du wie mit der Hand vorgehst - Bürstenstrich, danach Leckerlie. Sonst gibt es keinerlei Leckerlies!

Hand und Bürste sollen positiv mit Leckerlie verknüpft werden. Habt ihr das drauf (dauert paar Tage), nimm einen Stahlkamm (mit unterschiedlicher Zinkengröße, Kunststoff lädt sich unangenehm auf) und übe wie mit Bürste. Höre damit auf, bevor sich der Kater dafür entscheidet.

Eine Filzschere kenne ich nicht, ich nehme für kleine Filzknoten eine kleine spitze Nagelschere und schneide die Knoten sanft im 90 Gradwinkel zur Haut auf und kämme sie vorsichtig aus. Dabei wird am Haaransatz festgehalten damit es nicht ziept.  Niemals parallel mit einer Schere zur Haut schneiden!!!

Auch habe ich eine Minischermaschine mit Batterie. Die ist sehr leise und kann nicht verletzen, wenn man den Vorsatz drauf läßt.

Mit Gewalt zerstört man das Vertrauen zum Tier, deshalb frage auch mal beim TA an. Manchmal sind sind sie dort viel braver als daheim.

Wenn Katzen einmal Kämmen, Bürsten mit Schmerz in Verbindung bringen, dauert es verdammt lange um sie von der Angenehmen Seite zu überzeugen. Beim mitgebrachten Furminator hat er höchstwahrscheinlich schlechte Erfahrung gemacht.

Also alles auf Anfang und mit viel Geduld und Leckerlies "umprogrammieren". Viel Erfolg

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SuzyHo 
Beitragsersteller
 23.03.2017, 00:20
@douschka

Douschka..Hallo-was macht dein Sohn? Ich wollte dein Kompliment annehmen, aber ich weiß nicht; ich bin nicht so oft hier bei *Gute Frage*, obwohl ich auch viele Fragen habe...unser Main Coon hat sich inzwischen eingelebt, naja, richtig lieb wird er uns wohl nie haben, aber das ist wohl sein Wesen. Seine Filzknoten leckt er jedenfalls selber weg....dann liegen sie oft im Flur...und man kann sich nur wundern. Er kriegt von uns oft Anti-Hair-Fressen...Wir haben ihn lieb und stehen trotz allem fest zu ihm; immer öfter lässt er sich darauf ein...aber nicht immer. Stete Liebe zu Kind und Tier.Naja

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Ich würde mal vorsichtig Clickern vorschlagen und ggf. das Anbieten weiterer "Versteckmöglichkeiten", sowie das Sofa erst mal zu meiden, solange er nur diese Versteckmöglichkeit hat.

Clickertraining deshalb, weil man dadurch eine Beziehung zum Tier aufbauen kann, ohne dem Tier körperlich nahe kommen zu müssen oder es gar anfassen zu müssen und mit dem Targetstick (einem laaaangen Targetstick, würde ich vorschlagen ;-)) die Katze auch dirigieren kann, so dass man sie z.B. von Orten weg dirigieren kann, denen man sich nähern muss (bevor sie Angst oder Stress bekommt) und zu Orten hin, denen sie sich nähern soll (Futternapf etc.). Als Belohnung würde ich ihr Leckerlis hinwerfen oder falls es breiige Leckerlis sind, diese einige Tage lang wenn die anderen Katzen nicht im Raum sind kurze Zeit auf einen kleinen Teller etc. legen und rausgehen, bis sie recht zügig dort hin kommt, um die Leckerlis zu fressen.

Dann würde ich Handlungen immer mit den gleichen Worten ankündigen, in eurem Fall vor allem "Mensch kommt ins Zimmer", "Mensch nähert sich der Couch" oder "Mensch geht an der Couch vorbei". Nach einiger Zeit lernt sie so etwa, dass "Mensch geht an der Couch vorbei" ignoriert werden kann, weil dann nichts Schlimmes passiert. 

Man könnte sie gezielt clicken und belohnen, wenn sie nicht faucht etc. und so das aggressive Verhalten langsam reduzieren. Oder man beschäftigt sie so, dass sie keinen Grund zum Fauchen hat, weil sie eine Alternative hat (man kündigt sein Kommen an, bietet ihr dann den Targetstick etc. an und sie macht dann für die Belohnung etwas, das nicht mit ihrem vorherigen aggressiven Verhalten vereinbar ist). Über das Katzenclickern gibt es diverse Bücher, Webseiten und Videos mit Beschäftigungsideen.

Dann würde ich vermeiden, etwas Unerwartetes mit der Katze zu machen, also zu unerwarteten Zeiten oder mit vielen Menschen ins Zimmer zu kommen (wenn das vermieden werden kann) oder laute Geräusche etc. in ihrer Nähe zu machen - bis sie sich so weit entspannt/ eingelebt hat, dass das möglich ist.

Vielleicht könnt ihr ihr auch einen oder mehrere alternative Rückzugsorte bieten - Kartons oder Transportkorb mit Decke drin etc. Diese können anfangs in der Nähe des Sofas stehen und später so, dass sie sich hinlegen kann, euch sehen aber nicht ständig jemand an dem Aufenthaltsort vorbei laufen muss.

Außerdem würde ich mal testen, wann sie faucht (welche Situationen, welchen Abstand habt ihr dann zu ihr) und diese Situationen zunächst vermeiden und nur langsam mit "Ankündigungen" wieder einführen und üben. Also so weit weggehen, dass sie nicht faucht und belohnen, das mehrfach jeden Tag üben, dann mal probeweise ein kleines Stückchen weiter ran gehen und belohnen, wenn sie nicht faucht. Ebenso mit Situationen: Analysieren, was sie zum aggressiven Verhalten treibt, das erst mal einstellen und dann dosiert wieder einführen, aber so, dass sie noch entspannt ist, bis sie die Ursprungssituation auch entspannt aushält.

Außerdem würde ich ihr bis auf weiteres, falls möglich, Ruhestunden gönnen, also Tageszeiten, in denen garantiert keiner sich der Couch nähert, so dass sie entspannen kann (z.B. erst mittags ins Zimmer gehen oder abends nicht mehr ins Zimmer gehen etc.). Sobald sie mehr Vertrauen zeigt, kann man diese Zeiten nach und nach reduzieren, vorzugsweise dann, wenn sie alternative Rückzugsorte auch in anderen Zimmern hat.


BerethorOhorn  23.12.2016, 07:56

am besten noch ausziehen damit sich die katze gut einleben kann :D

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eggenberg1  24.12.2016, 20:35

sehr gut beschrieben ,aber man muß das klickern auch RICHTIG machen  darum sich  VORHER unbedingt  rat holen  oder  ein gutes buch lesen. leider wird  es  nicht einfach umzusetzen sein, wenn das tier sich das wohnzimmer als rückzugsort ausgesucht hat (  sofa )

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Eine drei Jahre alte Katze kann schon verdammt viel erlebt und dementsprechende (negative) Erfahrungen gesammelt haben.

Das Verhalten des Katers ist nicht zwangsläufig als aggressiv anzusehen, sondern kann durchaus auch aus Unsicherheit resultieren.

Er ist erst seit vier Wochen bei Euch - d. h. in einer neuen Umgebung, mit einer neuen Familie und einem weiteren Stubentiger. Das ist verdammt viel auf einmal, denn Katzen lieben und brauchen Routine.

Bis sich für den Kater eine neue Routine entwickelt hat, dürften sicher noch viele weitere Wochen vergehen.

Leider lebt er immer noch vorwiegend unter dem Sofa und wir lassen ihn auch.

Sofern ausgeschlossen werden kann, dass der Kater Schmerzen hat - denn dann reagieren Katzen auf Berührungen mitunter auch sehr aggressiv - ist das momentan das Einzige und Beste, was Ihr machen könnt.

Da er Artgenossen gegeüber offensichtlich freundlich reagiert, vermute ich, dass der arme Kerl wohl seine Gründe hat, warum er auf Menschen nicht so gut zu sprechen ist - vielleicht wurde er geschlagen o. ä.

Katzen sind ungeheuer nachtragend und brauchen oft sehr lange, bis sie (wieder) Vertrauen fassen - manchmal bleiben sie ihr Leben lang misstrauisch, je nach Schwere der Erfahrung...

Ich kann nur zur Geduld raten. Er frisst hoffentlich normal - d. h. er hat Appetit?

Zeigt der Kater sonst keine weiteren "ungewöhnlichen" Verhaltensweisen, benötigt er lediglich Zeit, um mit der neuen Situation klar zu kommen.

Alles Gute für die Fellnase!

 

Lasst den Kater noch in Ruhe, bietet ihm aber mehr Versteckmöglichkeiten an, z.B. Kartons oder sogar andere Räume, wo er hin flüchten kann, also offene Türen..

Redet viel und mit leiser Stimme mit dem Kater, nennt auch häufig seinen Namen, vor allem dann, wenn Ihr sein Futter serviert.

Ansonsten müsst Ihr sehr viel Geduld und Liebe aufbringen, denn Katzen brauchen, je nach Charakter, einige Tage, Wochen oder sogar Monate, bis sie sich an ihre neue Umgebung mit all den neuen Geräuschen und Gerüchen gewöhnt haben.

Fauchen ist in der Regel kein Zeichen von Aggressiivität oder Bosheit, sondern meist eher ein Anzeichen von Angst und Unsicherheit. Wer weiss, was dieser Kater schon alles erlebt hat..Hier hilft wirklich nur Geduld ohne Ende.

Bei mir im Hof leben 3 Strassenkatzen (Mutter und 2 Babies), die sich jetzt, nach 2 Jahren ins Haus getrauen, um da zu fressen. Die Babies kann ich schon lange streicheln und auch hochnehmen, aber die Katzenmutter lässt sich nur dann streicheln, wenn sie es lauthals fordert, was sie nur in bestimmten Sitationen macht. Wenn ich einfach so versuche, sie zu streicheln, schlägt sie auch nach mir und faucht mich an.

Die Mutter meiner anderen Katzen, auch ne Strassenkatze hat mir eher ihre Babies in die Hände gelegt, bevor sie sich selbst anfassen liess. Heute, 6 Jahre später ist sie die grösste Schmusekatze, die ich kenne und sie kann nicht genug bekommen, gekrault und geknuddelt zu werden.

Du siehst also, in manchen Fällen braucht man wirklich eine Engelsgeduld, bis eine Katze Vertrauen zu einem Menschen hat, aber dann geht es meist wirklich gut. 


faucehn heißt "angst, hilfe, panik, lasst mich in ruhe". wenn man ner fauchenden katze zu nahe kommt, bekommt man immer eines gewischt.

eine aggresive, böse katze würde knurren, wie ein hund.

das klingt, als wäre die bindung und das vertrauen zum menschen geschädigt. ich würde mit viel zeit und geduld vertrauen aufbauen.

hat er in jedem zimmer ein rückzugsgebiet? ein umgedrehter karton kann schon helfen.

geht er auf distanzspiele ein? zb eine spielangel.

holt er sich leckerchen?

reagiert er immer aggressiv oder sind das spezielle situationen?