Kleingartenleben gehörte zu meiner Kindheit in der Großstadt. Es war ein Familienrefugium, raus aus der Stadt, weg vom Geschäftstrubel (Familienbetrieb). Und genau so sollte es noch heute gesehen werden, als Oase und Verbindung zur rudimentären Natur.
Klar, wo Verein (es soll ja günstig sein), da Statuten. Anders geht ein einvernehmliches Miteinander auf begrenztem Raum/Gelände nicht. Selbst bei anderem Pachtgelände, die in Richtung Wochenendgrundstück/ Datsche gehen, kann nicht jeder machen was er will. Bestimmte Verhaltensregeln gelten überall zum Schutze anderer, auch auf dem Dorf, im Mietshaus, Sportverein uvm.
Wie die Freizeit im Kleingarten gestaltet wird, ist jedem selbst überlassen solange der Geist von Dr. Schreber noch ansatzweise verfolgt wird. So und so viel Freizeitfläche, so und soviel Nutzfläche (Gemüse und Obst).
Was früher als spießig bezeichnet wurde, weil akkurat und ggf. mit Gartenzwergen verziert, wird heutzutage eher als Geschmackssache angesehen. Oftmals steht auch ein wenig Neid dahinter, weil man selber so einen Garten nicht bewerkstelligen kann oder will.
Vor vielen Jahren bin ein Dorfmensch mit eigenem Grundstück geworden. So ein Grundstück ist halt meist größer als ein Kleingarten oder Neusiedlungsgrundstück. Im Garten mit Wohnhaus ganzjährig leben, mit "Schöngarten", Nutzgarten und Tierhaltung, muss man mögen. Es macht Arbeit, wie jeder andere Garten auch. Doch es ist mehr Bereicherung als Last.
Wer es als spießig bezeichnet, wenn man eine Scholle im gegebenem Rahmen nutzt und noch davon durch frisches Obst und Gemüse profitiert, hat ganz andere Probleme.