MFT Objektiv für Architektur-/Innenaufnahmen?

4 Antworten

Hallo 

Marktübersicht Autofocusoptiken; 

Lumix/Leica 8-16/2.8-4 

Lumix 7-14/4 

Lumix/Leica 10-25/1.7 

Lumix/Leica 12/1.4 

Olympus Pro 7-14/2.8 

Olympus 9-18/4-5.6 

Olympus 12/2  

Alle Zoom Optiken haben "Restfehler" die Kamerainteren korregiert werden aber zb das Lumix 7-14/4 ist an Olympus bei JPEG OoC unterhalb von 10mm deutlich schlechter korregiert als an Lumix Kameras. Olympus Pro und Leica Optiken sind immer so sauber korregiert dass es auch ohne internes Bildprozessing noch brauchbare Bilder ergibt. 

Bildprozessing funktioniert nicht bei Video. In FHD ist das noch unauffällig aber bei 4K/UHD wird das oft massiv sichtbar. Und Bildprozessing frisst Auflösung bzw Detailtreue vor allem zum Randbereich. Bildprozessing kostet auch Rechenzeit also Bildfolgegeschwindigkeit.

Das Olympus 9-18 und auch das Lumix 7-14/4 sind "superleicht" und "superkompakt" für die Bildwinkelklasse und in der Bildqualität vergleichbar "mittelklassig" was ja nicht unbedingt heisst die Optiken sind schlecht deren Auflösungsleistung ist "Preisklassenüblich". Das Olympus vrzeichnet heftiger aber homogen das Lumix hat komplexe Verzeichungen das heisst Linien werden zum Rand immer wellenförmiger. 

Wenn man denn Masstab des Noct ansetzt muss man im Prinzip zum 12mm Summilux greifen, ab Blende 2.8 hat man an einer GX8 um, bzw deutlich über 1600LP/BH am extremen Rand, dass liefert zb auch ein Zeiss 25/2 Batis an einer Sony a7 bei Blende 2.8 ab oder auch das Fuji XF 16/1,4 kommt an 24MP bei Blende 2.8 auf ähnliche Werte. Bei Canon muss man schon eine 5DIV mit dem 24/1.4L auffahren um an vergleichbare Werte zu kommen. Wenn demnächst die mFT 8K Sensoren kommen wird interesannt ob die Leica/Lumix und Olympus Pro Optiken auch die Werte von a7R, D810E oder 5DS erreichen. 

Mit Olympus Pixelshift HR Modus in 64MP/RAW kommt zb das Oly 12/2 bei Blende 4 auf fast 2000LP/BH am extremen Rand und 2300LP/BH im Zentrum gemessen auf Messtargets mit Siemensternen, das sind um 50% Mehrauflösung. In der Praxis ist Pixelshift abseits von Testmustern nicht ohne Tücken und Probleme aber Grundsätzlich ist man damit schon in der 36MP Liga von Kleinbild.

Das Oly 7-14/2.8 Pro hat im Architekturbereich viele Fans auch wenn es bei Offenblende unter 10mm Richtung 7mm immer mehr Bildfeldwölbungsprobleme hat und bei 7mm erst ab Blende 5.6 komplett durchschärft. Viele greifen für Architektur bevorzugt zum alten Olympus ED 7-14/4 mit einem FT>MFT Adapter. 

Die "Kristallkugel" ist wohl immer noch die bestkorrigierte 105° Horizontal UWW Zoomoptik aller Zeiten, übertrifft zb das Nikkor 14-28 oder die Canon 14mm Festbrennweite. Aber die Optik ist fast so gross/schwer wie das Nikkor. Auch das Olympus ED 11-22 wird gerne auf mFT adaptiert weil optisch recht gut aber noch recht leicht/kompakt. Problem der FT Optiken ist deren langsamer Autofocus an Standard mFT Kameras

Das Panaleica 8-16 Vario Elmarit ist zz das beste UWW Zoom bei mFT wenn auch nicht ganz perfekt es kommt nicht an das Zeiss 16-35 ran aber übertrifft in der Auflösung zb das Canon 16-35 IS oder auch das 16-35/2.8L II.

Wie sich das kommende 10-25/1.7 qualitativ in der Abbildungsleistung einordnet bleibt abzuwarten, es ist primär als Cine-Zoom für 4K und kommende 8K Sensortechnik ausgelegt und dürfte wohl die Benchmarkzoomoptik der mFT Klasse werden.

Ohne Autofocus gibt es auch noch ein Dutzend brauchbare Optiken und wenn man die möglichen Tilt, Tilt-Rotator, Shift und Tilt-Shift Adapter mit denn verfügbaren Optiken durcharbeitet wird das endlos auch weil man wegen dem Sensorschachtdesign in etwa soviel/sowenig wie bei DSLR sinnvoll shiften kann und man mit Olympus Sensorshift und externen Shift Software Systemen zu ähnlichen Ergebnissen kommt. Auch die Schärfentiefensteuerung ist per Software machbar zwar ist es optisch sauberer und schneller erzeugbar aber das ist nur ein Thema für Profis.

Es gab wohl schon mFT/FT T/S Objektiv Entwicklungen von Olympus und Schneider-Kreuznach zudem könnte man zb aus den Samyang 12/2 und 10/2.8 UMC gute T/S für mFT bauen. Der Markt bewegt sich wenn Profis vermehrt im mFT Arbeiten wird es auch einen Markt für T/S Optiken geben zumindest wenn man damit die Leistungen der bisherigen Adapterlösungen deutlich übertrifft.

Welche Brennweite du möchtest, musst du schon selbst wissen. Ich finde Fotos mit einem Bildwinkel von über 84 Grad bei Innenraumaufnahmen grenzwertig. Das wäre bei mft ein 12mm Objektiv. So was würde ich auch nehmen. Vernünftige Innenraumfotos macht man sinnvollerweise mit Stativ und da spielt die Lichtstärke nicht die große Rolle. Größere Bildwinkel bewältigt man mit Panoramen/Stitching.

Objektive findest du bei Sigma, Olympus und natürlich Panasonic.

Festbrennweite machen meistens weniger Probleme bei Verzeichnung und Gegenlicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fotografiere seit fast 40 Jahren, auch nebenberuflich

Für Architektur würde ich immer Tilt-and-Shift-Objektive verwenden, um stürzende Linien zu vermeiden.

Google meint, daß es für Leica nur ein 120mm T+S gibt, nichts im Weitwinkelbereich. 120mm sind für Innenaufnahmen echt zu viel. Sieht so aus, als würdest du mit einem normalen Weitwinkel-Objektiv auskommen müssen.

Die Antwort von IXXIac zeigt alle guten Optionen auf, jetzt muss du entscheiden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR