Messerwerfen, Bogenschießen,...

4 Antworten

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Zum Messerwerfen kann ich dir leider nicht viel sagen, aber zum Bogenschießen etwas...

Hattest du schon mal einen Bogen in der Hand? Wenn nein, nimm erst mal an einem Bogenseminar teil.

Hier gibt es zwei Ansätze. Leistungsorientierte Vereine geben dir beim Probetraining und in den ersten Stunden erst mal garkeinen Bogen in die Hand, sondern lassen dich die Bewegungen des Bogenschießens erst mal an einem Theraband oder anderen Vorrichtungen üben. Spaßorientierte Anbieter für intuitives und traditionelles Bogenschießen machen erst mal mit der Gruppe ein paar Aufwärmübungen, die mit Bogenschießen dem ersten Augenschein nach nicht viel mit Bogenschießen zu tun haben, aber die Aufmerksamkeit steigern, was beim Bogenschießen von enormen Vorteil sein kann. Danach bekommst du gezeigt, wie man einen Bogen hält, vernünftig steht und wie man schießt und was man nie tun sollte (z.B. Leerschuss kann den Bogen beschädigen!)

Überlege dir hier erst mal, wie und was du schießen willst, die Unterschiede sind himmelweit. Es gibt traditionelle Bögen wie Langbögen (möglicherweise sogar ohne Pfeilauflage/Schussfenster über Handrücken geschossen), was die Königsdisziplin des intuitiven/traditionellen Schießenst ist oder traditionelle Recurves (machen mir persönlich am meisten Spaß, sind einfacher in der Handhabung als Langbögen wodurch man sich mehr auf das Wesentliche konzentrieren kann, sind aber halt eben traditionell), es gibt Yumi (japanische Bögen speziell für die Sportart Kyudo), es gibt Sport-Recurves, die man sowohl blank (bis auf die Hightech-Materialien und die Möglichkeit, was anzubauen, nicht großartig anders als ein traditioneller Jagd-Recurve) oder mit allen möglichen Zielhilfen, Stabilisatoren, ... schießen kann, und es gibt die Compound-Bögen, die man zwar auch intuitiv/blank schießen kann (ist dann aber schon ziemlich abgefahren), wo aber im Normallfall die Abschusstechnik mit Bogenschlinge und Release schon eine ganz Andere ist.

Such dir erst mal die Disziplin, die dir liegt.

Wenn du nicht vereinsmäßig schießen willst, Bogen schießen darfst du auch im freien Feld, solange du sicherstellst, dass du niemanden gefährdest. Allerdings brauchst du hier ganz schön was an Ausrüstung. Neben dem Bogen selbst, auf jeden Fall noch einen Checker um ab und zu mal die Standhöhe zu überprüfen und einzustellen sowie eine Spannschnur zum Auf- und Abspannen der Sehne (muss bei allem außer Compound immer gemacht werden - recurves können nur mit Spannschnur auf- und abgespannt werden, bei Langbögen gibt's Kniffe, wie man das auch ohne kann, wobei man hier auch besser eine Spannschnur benutzt), selbstredens genug passende(!) Pfeile (genug, um Verlust oder Beschädigung abfangen zu können - ein paar Ersatzspitzen samt Kleber schadet auch nicht), eine Zielscheibe samt Zielscheibenständer und, falls das Stroh nicht schon eingefärbt ist, Zielscheibenauflage, Schießhandschuhe, Armschutz - das ist so die Basisausstattung!

Wenn du nun anfängst, dir das ganze Zeugs zusammenzukaufen, wird's mit dem Ausprobieren und Zurückschicken schon schwierig. Außer es kommt alles absolut zeitgleich an, dann kannst du ausprobieren und zurückschicken, Einzelteile und Sets. Das Fernabsatzgesetz erlaubt das Zurückschicken innerhalb von 14 Tagen. Kratzspuren oder sonstige Gebrauchsspuren und Beschädigungen an der Ausrüstung, wie z.B. auch aufgerissene Verpackungen, kann dir der Anbieter allerdings als Wertminderung abziehen. Wenn du die Möglichkeit hast, irgendwo zu schießen (in einem Verein oder mit einem Freund, der eine Zielscheibe hat), Bogen und passende Pfeile bestellen und bei Nichtgefallen zurückschicken geht natürlich - wie gesagt evtl. gibt's Abzüge wegen leichter Gebrauchsspuren, der Anbieter kann das ja nicht mehr als neu verkaufen. Bei einer ganzen Ausrüstung (alles oben genannte kaufen, testen, Bogenschießen doch doof finden, wieder zurückschicken) musst du halt sehen, dass du alles gleichzeitig bekommst, da macht das Ausprobieren im Verein oder bei einem Anbieter mehr sinn.

Traditionelle Bögen sind recht zahm, was die Anpassung angeht. Anbieter wie Sportgeschäfte vor Ort (bei mir z.B. der Blackfoot in Köln oder der Verein Bogenlust im Raum Köln und Eifel) oder Internetversender (ich bestelle gerne bei Bogensportwelt) beraten dich gerne vor Ort oder per Mail was die richtige Größe für dich ist. Compounds hingegen sind sehr diffizil und müssen vom Fachmann auf den Schützen angepasst werden. Das Einzige, was bei traditionellen Bögen wirklich kritisch ist, ist die Auszuglänge (kann jeder Fachhändler ausrechnen anhand deiner Armlänge) und das Zuggewicht (das musst du durch Ausprobieren schon selbst bestimmen, außerdem steigt mit der Zeit deine Fähigkeit, stärkere Bögen zu ziehen, weshalb ein Leihbogen im Verein oder bei Kauf ein Takedown mit austauschbaren Wurfarmen Sinn macht)


volker79  09.02.2014, 11:15

Da mir langsam die Zeichen ausgegangen sind, muss ich noch per Kommentar einen draufsetzen, nämlich das Übliche:

Wenn du noch nie geschossen hast, besuche auf jeden Fall vorher einen Verein oder einen Seminaranbieter. Hier kannst du erstmal das für dich passende Zuggewicht am Leihbogen ermitteln und danach einen sinnvollen Erstbogen für dich kaufen, wenn du unbedingt einen eigenen haben willst.

Zudem kommt es beim Bogenschießen stark auf die Körperhaltung an, damit du nicht die Pfeile unkontrolliert durch die Gegend schleuderst oder dich selbst verletzt, weil dauernd die Sehne an deinem Arm anschlägt (tut selbst mit Armschutz auf Dauer ganz schön weh, aber ohne gibt das richtig anständige blaue Flecken und Schürfwunden).

Außerdem ist es wichtig, etwas über die Physik des Bogenschießens zu wissen und was man tun sollte und was man besser sein lässt. Man kann es nicht oft genug sagen: Nach einem Leerschuss ist der Bogen hinüber.

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Nicolas276492 
Beitragsersteller
 10.02.2014, 08:37

Danke für deine ausführliche Antwort.

Es gibt nur eines was ich dazu anmerken möchte.

Für einen Recurve Bogen benötigt man keine Spannschnur.

Das geht ohne viel leichter.

LG Nicolas

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changlebob  10.02.2014, 14:02
@Nicolas276492

Klar kann man einen Recurve-Bogen auch ohne Schnur spannen, aber das Verwenden einer Spannschnur ist besser für die Wurfarme, da dies so gleichmäßig belastet werden.

Auch finde ich es persönlich einfacher einen Bogen mit Spannschnur aufzuspannen. Meine 56 lbs Black Widow zickt mit der "Durchsteig-Methode" ganz schön rum und verlangt verdammt viel Kraft.

Mal abgesehen davon, dass der Bogenköcher im Weg ist.

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Hallo,

bei allen Internetgeschäften greift das Fernabsatzgesetz und du hast 14 Tage Widerrufsrecht und kannst die Ware zurückschicken.

Wenn du allerdings ernsthaft mit dem Gedanken spielst auch längerfristig Bogen zu schießen, solltest du nicht irgendein Mistding im Internet bestellen, sondern dich vorher ausgiebig von einem Händler / Verein beraten lassen.

Inzwischen gibt es seit rund 13 Jahren in Europa den
länderübergreifenden Verband der "Eurothrowers" mit zahlreichen Aktiven,
die sportliches Messer- und Axtwerfen nach festem Regelwerk betreiben.
Ich bin selbst beinahe seit der Gründerzeit Mitglied des Verbandes
(inzwischen Weltmeister Axtwerfen 2015 WM Nottingham/England, WM-Bronze mit dem Messer und sechs europäische Titel). Mein Trainingsbuch "Messerwerfen wie ein Profi", Wieland-Verlag Bad Aibling, kommt Ende Juni 2017 auf den Markt, dort findest du den sportlichen Aufbau eines Messer- und Axtwerfers in kleinen Schritten detailliert beschrieben.

 - (Sport, kaufen, Messer)

Ich habe letzte Woche mit Messerwerfen angefangen. Probier die Dinger einfach aus, würd ich sagen und schau, was du zu Stande bringst. Die, die ich benutze sind recht schwer (Cold Steel Pro Flight Thrower), aber ich konnte nach ner halben stunde Übung schon 3 hintereinander zum stecken bringen (die Dinger haben dann mein Brett gespalten und ich musste aufhören....), also hau einfach rein. Aber mach das unbedingt draußen mit genug Platz zum verfehlen, die Dinger kommen hart.