Mercedes Benz E 220d Laufleistung?

2 Antworten

Hallo Micha!

Leider ist Mercedes eindeutig nicht mehr das, was es mal gewesen ist. Die Autos sind inzwischen nur noch teuer, bieten aber nicht mehr die Zuverlässigkeit und hervorragende Qualität früherer Baujahre. Ich bin lang und gern Mercedes-Modelle gefahren, lang die C-Klasse und zuletzt einen E200 Kompressor, aber es ist einfach nicht mehr das, was es früher war. Die neuesten Modelle ab etwa Baujahr 2016 würde ich nicht mehr kaufen.

Die Motoren sind zumindest in der E-Klasse immer noch gut, aber die Elektronik haben sie bis heute nicht im Griff und die Verarbeitung im Innenraum entspricht nicht dem, was man bei Mercedes erwartet.

Ich würde dir eher zu einem Fünfer von BMW raten oder, wenn du keinen deutschen Premiumhersteller brauchst, einen Toyota Camry bzw. einen Lexus ins Auge fassen. Der Volvo S90 ist auch immer eine gute Lösung in der Klasse. Oder du wählst einen guten W212, am besten vor der Modellpflege, das war die letzte wirklich gute E-Klasse.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mh1997 
Beitragsersteller
 18.12.2024, 00:52

Hey,

danke schonmal für deine ausführliche Antwort.

Ich würde mir auch gerne ein Modell aus den vorherigen Baujahren holen, da finde ich die äußerliche Optik von Mercedes schon recht zeitlos. Man merkt die vergangenen Jahre dann aber schon im Interieur, bezüglich des Mediasysteme zum Beispiel. Bei anderen Herstellern wie BMW kenne ich mich gerade gar nicht so aus welche genauen Modelle langlebig sind, obwohl ein Kumpel stetig versucht mich an den Hersteller zu binden ;D

In wie fern haben denn die aktuellen E-Klassen Elektrik Probleme? Hab versucht nach Kinderkrankheiten Ausschau zu halten, aber bis auf die Klimaanlage nix groß gravierendes gefunden?

Mir geht´s in erster Linie eher um das Platzangebot und bei der Gelegenheit hat mich der Spritverbrauch doch irgendwo angelockt ;D Ich brauche da nicht viel Leistung, eher ein zuverlässiges Auto, was auch regelmäßig gewartet wird etc. Am besten für die nächsten paar Jahre. Soll jetzt nicht die Eierlegende Wollmilchsau sein ;D

rotesand  18.12.2024, 08:02
@Mh1997

Mercedes ist schon okay, aber die Vielzahl der Elektronik sorgt für viele Fehlerquellen, die kommen können (nicht müssen) und super-nervig sind, wenn sie da sind. Ich persönlich war mit meiner letzten E-Klasse zwar immer noch zufrieden, aber die Qualität war nicht mehr so gut wie früher (C-Klasse W202 usw., den hatte ich ewig, ein super Auto) und ich habe mich aufgeregt, weil ich solche Qualitätsmängel gerade von einem Mercedes nicht erwartet hätte. Viel war nicht, aber es war nervig und penetrant - und wenn man die Marke seit dem W123 erlebt hat und nie unzufrieden war, stört einen das eventuell mehr, als wie wenn man nur den W213 als Referenz hat und die alten Modelle gar nicht kennt. Das ist vielleicht auch Ansichtssache :-)

Ich bin mittlerweile bei BMW gelandet und ein zufriedener Siebener-Kunde - das ist die Qualität, die ich mir wünsche und die ich wirklich befürworte, wo ich sage, ich habe ein Top-Auto, das seinen (Gebraucht-)Preis wert ist und was Gescheites ist für viele Jahre.

Die "alte" E-Klasse W212 ist sicher im Ganzen das zeitlosere und bessere Auto als der W213, ein W211 ist immer ein Lotteriespiel wegen der Elektronik, aber konzeptionell auch ein sehr gutes Auto. Technisch sind die alle solide, nur fließt zu viel Elektronik durch die Autos, was bis zum W210 halt nicht der Fall war - der hat zwar gerostet wie noch was, dafür fuhr er tadellos auch mit 350.000 Kilometern.

Mh1997 
Beitragsersteller
 18.12.2024, 10:37
@rotesand

Ich höre da etwas raus, das BMW sich beim Thema Elektrik besser schlägt, auch bei aktuellen Baujahren, weil du sagst, dass du einen 7er fährst?

Bin ein gelernter Mechaniker, da kann ich noch so einiges wider in Gang bringen, bei Elektrik hört es bei mir aktuell aber leider auf ;D

Kann dich da aber auch verstehen, gerade wenn man eine Modellreihe schon seit Jahren kennt und fährt, schätzt man auch, wenn vorhanden, die Langlebigkeit. Die Übersicht hat mir aber schonmal einen guten Überblick gegeben, wobei ich sagen muss, das man heutzutage kaum noch, bis keine Autos findet, die keine Elektrik besitzen ;D

Der 2,1 Liter Dieselmotor Baumuster OM651 ist eigentlich ein recht fleißiger Geselle. ich hatte ihn in einer E-Klasse T-Modell Baujahr 2014 als 250 CDi 4matic, und zuletzt in einer C-Klasse von 2018 als 220 CDI. Der Motor wird im allgemeinen als Taximotor gelobt. Aber halt! Taximotoren werden fast niemals kalt, und, wie jeder weiß, sind Kaltstarts für einen Motor nicht sehr angenehm. Deshalb halten Motoren in Taxen auch 500.000 Kilometer und mehr. Dazu kommt eine viel engere Staffelung der Wartungen. Im Privatgebrauch kannst Du das weitetstgehend knicken, oder Du mußt sehr sorgsam mit dem Auto umgehen. Der Verbrauch lag beim 250 CDi 4matik bei 8,5 und bei der C-Klasse bei 6,5 Litern. Ab dem Baujahr 2018 gab es eine Änderung, es wurde fortan der neue OM654 verbaut, ein 2,0 Liter-Motor mit höherem Raildruck, weswegen der Motor auch lauter und knurriger ist.
Ein Motor und ein Auto ist immer nur so gut, wie es/er behandelt wird. Bei Fahrzeugen mit Laufleistungen um 150.000 Kilometern weiß man das nie so genau. Wenn man sicher gehen will, Auto vor dem Kauf zu einem Gutachter oder sehr guter Werkstatt bringen, und einen Gebrauchtwagencheck machen lassen. Aber keinen wie beim ADAC, TÜV oder ähnlichen. Sondern einen vernünftigen, mit Kompressionsdruckmessung, Druckverlusttest, Endoskopie aller Zylinder und einer Ölanalyse. Da weiß man zumindest schon mal wie es um den Motor bestellt ist. Das kostet zwar mehr wie die oberflächliche Durchsicht beim TÜV u.ä. aber das wird nie so teuer, als wenn man die Katze im Sack gekauft hat.


Mh1997 
Beitragsersteller
 18.12.2024, 10:46

Ja das kommt natürlich immer darauf an, wie der Vorbesitzer mit dem Fahrzeug umgegangen ist, da gebe ich dir auf jeden Fall Recht. Hatte da jetzt nur daran gedacht, nach einem gepflegten Checkheft zu schauen, dass dort alle Intervalle vernünftig eingehalten worden sind. Aber da steht natürlich auch nicht alles hinter.

Mir fällt online halt immer wider auf, das doch einige E 220d mit 300k+ KM angeboten werden, die äußerlich einen augenscheinlich guten Eindruck machen. Ob die Motoren ungeöffnet sind, wäre auch mal interessant zu wissen ^^

Wie ist das denn, wenn ich ein passables Auto finde und dann theoretisch eine Probefahrt machen würde, dann nimmt doch ein Gebrauchtwagencheck doch gut Zeit in Anspruch, was eine "normale" Probefahrt nicht abdeckt oder? Also ich meine, wie geht man da am besten vor? ;D