Mentale Krankheiten?

2 Antworten

Hey,

Selbsttests wie bei der Depression sind wenig aussagekräftigt.

Borderline wird vor dem 18ten Lebensjahr meist nicht Diagnostiziert, und viele sind auch der meinung das dies vor dem 25ten Lebensjahr auch nicht passieren sollte.

Welche Symptome hast du denn dann das du es auch irgendwie denkst? Die Selbsttests sind ziemlich ungenau, und es kommt hier oft zu blöden ergebnissen.

Ja man kann mehrere Diagnosen haben nennt sich "Komorbidität"

Edit:

Als Info ich selber leide an einer Kombinierten Persönlichkeitsstörung, eine davon ist die Borderline Persönlichkeitsstörung. Deine Symptome können auch durchaus durch eine Depression kommen, SVV, Selbsthass, Traurigkeit sowie Müdigkeit, und das gefühl von Irrealität, könnte eine Dissoziation sein welche auch bei Angststörungen vorkommen können.

Bei der BPS gibt es 9 Diagnose Kriterien, 5 davon müssen erfüllt sein um die Diagnose zu bekommen. Aber sie haben große Überlappungen mit der Pubertät, deswegen wird es auch erst im Erwachsenenalter Diagnostiziert.

Selbst Therapeuten sagen das sie während des Studiums auch jede Krankheiten hatten, da sie noch nicht wussten worum es da geht. Das deine Mutter Borderline mit dem Ritzen (SVV) verbindet ist ein häufiger Trugschluss. Ja es steht in den Kriterien drinnen aber muss auch gar nicht vorkommen.

Jetzt kann ich mal die Symptome nochmal beschreiben (kommt von eigener Erfahrung). Alle Symptome kann man sich in Extremen vorstellen, egal was ist dann nur in Extrem.

Die Borderline Persönlichkeitsstörung (emotional Instabile Persönlichkeitsstörung: Borderline Typ) ist eine Persönlichkeitsstörung die durch Instabilität von Stimmungen und Emotionen, der Identität und im zwischenmenschlichen, dazu gibt es eine starke Impulsivität.

F60.3 Emotional Instabiele Persönlichkeitsstörung

F60.30 Impulsiver Typ: Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle

F60.31 Borderline Typ: und ein Borderline- Typus, zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch ein chronisches Gefühl von Leere, durch intensive, aber unbeständige Beziehungen und eine Neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen. Hier zu sind untenmal die Diagnose Kriterien. https://www.icd-code.de/icd/code/F60.-.html

  1. Verzweifelte Bemühungen zu vermeiden verlassen zu werden (tatsächliche oder vermeintliche): Hier kann nur ein kleiner gedanke ausreichen. Und wenn andere komisch reagieren führt dies zu einem Gefühl von Ablehnung, was zu starken reaktionen aufgrund von Verlustangst führt. Bei Personen mit einer BPS führt diese Angst zu starken reaktionen und bringt sie in eine schwere Depression. Außerdem berichten viele Betroffene davon das diese Angst sie auch Psychosomatisch beeinträchtigt. Diese Angst führt bei mir, auch zu starken Dissoziativen Symptomen (nicht mehr ansprechbar, nehme nichts mehr war, und reagiere fasst auf nichts). In Beziehungen zeigt sich dies durch übermäßige Angst vor dem Verlassenwerden, die zu extremem Verhalten führen kann, wie etwa klammerndem Verhalten oder drastischen Maßnahmen, um die Beziehung aufrechtzuerhalten. Betroffene könnten übermäßig viel Aufmerksamkeit oder Bestätigung suchen und überreagieren, wenn sie sich vernachlässigt fühlen. Wenn meine Partnerin mir nicht Antwortet und die Angstauslöst wird, kann man mit mir nichts mehr anfangen
  2. Instabile, intensive Beziehungen, die zwischen Idealisierung und Abwertung der anderen Person wechseln: Hier ist die Spaltung gemeint, ein Frühkindlicher Abwehrmechanismus, hierbei Spaltet die Person deren Umwelt und sich selbst. Ähnlich wie ein Kind was zum beispiel: Die Mutter nach einem Eis fragt und die Mutter gibt dem Kind ein Eis, das Kind Idealisiert die Mutter (du bist die Beste/Ich Liebe dich). Eine Stunde später will dieses Kind wieder ein Eis, nur dieses mal verneint die Mutter, dann wird die Mutter Entwertet, da das Kind es komplett aus dem Kopf streicht, dass es schon ein Eis bekommen hat (du bist scheiße/ ich hasse dich). Früh ist dies Normal, aber wenn das Kind Älter wird lernt es das jemand Gut und auch Schlechte eigentschaften haben kann. Bei einer Traumatisierenden Kindheit ist dies meistens nicht der Fall. Hierbei liebt er seinen Partner und kann in schnellen abständen zum Hassen wechseln. Dies kann für jede Person äußerst schwer sein, da man von einem Lieblingsmensch schnell zur Hassfigur wechseln kann. In Beziehungen zeigt sich dies durch häufig wechselnde Ansichten über den Partner, bei denen der Betroffene ihn abwechselnd als perfekt oder völlig enttäuschend sieht. Solche extremen Schwankungen können zu ständigen Konflikten und Unsicherheit führen
  3. Ein instabiles Selbstbild oder Selbstwertgefühl: Hiermit meint man, dass die Person keine Ahnung von sich selbst hat (wer bin ich, was mag ich, wer will ich sein, was sind meine Interessen?) dieses wechselt, meist Situationsbasiert. Das Ich wird hier meist nicht normal wahrgenommen sondern als Vorübergehende Eigendschaft, zum beispiel kann ein Borderliner sich sehr schlau fühlen nach einem Guten IQ-Test, macht er aber einen Fehler oder sieht einen schlaueren, Empfindet sich die Person wieder als Dumm
  4. Impulsivität in ≥ 2 Bereichen, die ihnen schaden könnte (z. B. ungeschützter Sex, Binge-eating, rücksichtsloses Fahren): Bei Anspannung kommt es meist zu Selbstzerstörerischen Verhalten, was auf lange Zeit schädigt. Zum beispiel kann ein Betroffener bei einem Streit mit dem Partner auf dem Rückweg nach Hause auf der Autobahn Rasen was zu Potenziel gefährlichen Situation kommen kann. (Beispiel bei mir: ich Streite mich mit meiner Partnerin, Trinke daraufhin viel Alkohol und mische den Hohen Konsum noch mit großen Mengen an Schlaftabletten, was gerne dazu führt das man mich nicht Wachbekommt.) Dazu sieht man bei betroffenen häufiger eine Promiskuität, heißt häufig wechselnde Partner oder Sexuelle Kontakte was oft mit Ungeschützten Sex einhergeht, aufgrund der Impulsivität kann es auch zu Fremdgehen kommen
  5. Wiederholtes suizidales Verhalten und/oder Handlungen oder Drohungen oder Selbstverstümmelung: Hierzu zählen wiederholte Suizidversuche, Suizidandrohungen "Wenn du mich verlässt dann bring ich mich um", Suizidandeutungen und Selbstverletzung. Selbstverletzung steht oft in Verbindung mit der BPS (ABER nicht jeder der sich selbstverletzt ist Borderliner, und nicht jeder Borderliner Verletzt sich selbst). Dazu kommt es oft zu einem Hilferuf, wenn ich mit meiner Therapeutin über eine Situation redete wo es dazu kam, meinte sie "dein Ich bring mich um ist eher nicht wie ein "ICH BRING MICH UM" zu verstehen sondern wie ein "BITTE HILF MIR" ". Aber durch die Impulsivität kann es schnell zur umsetzung kommen. In Beziehungen zeigt sich dies durch häufige Andeutungen oder Drohungen, sich selbst zu verletzen, oder tatsächliche selbstschädigende Handlungen, besonders in emotional belastenden Situationen
  6. Schnelle Veränderungen in der Stimmung, dauern in der Regel nur wenige Stunden und nur selten mehr als ein paar Tage: Hier wechselt die Person schnell zwischen Wut, Angst, Leere, Freude und anderen Emotionen. Diese sind äußerst reaktive von der Umwelt, somit können einen kleinigkeiten zu starken Stimmungswechseln führen, z.B Von Freude zu Wut, oder Umgekehrt. In Beziehungen zeigt sich dies durch plötzliche und intensive Stimmungsschwankungen, die oft auf geringfügige Auslöser folgen. Betroffene können schnell zwischen extremer Freude, Wut, Traurigkeit oder Angst wechseln
  7. Anhaltendes Gefühl der Leere: Dieses Symptom wird oft als Quälend beschrieben. Obwohl hier jeder das Gefühl anders wahrnimmt. Hierbei werden auch die meisten Suizidversuche gemacht. Man bringt die Leere mit fehlenden Bezugspersonen in Verbindung, da der Betroffene ohne eine Person die er mag, sich oft nicht Existent fühlt (Aufgrund des Fehlenden Ichs). In Beziehungen kann sich dies durch anhaltende Langeweile, Gefühl innerer Leere und das Bedürfnis nach ständiger Bestätigung oder Ablenkung zeigen. Betroffene könnten sich oft emotional distanziert oder unerfüllt fühlen, trotz der Nähe zum Partner
  8. Unpassend intensiver Ärger oder Probleme, die Wut zu steuern: Ist glaube selbsterklärend, die Person kann Stunden oder Tagelang extreme Wut aufweisen. Dazu kommt es oft zu Verbalen ausbrüchen sowie, wiederholten Körperlichen auseinandersetzungen. In Beziehungen zeigt sich dies durch häufige, heftige Wutausbrüche auf kleine Auslöser, ständige Gereiztheit und aggressive Reaktionen. Betroffene können unverhältnismäßig stark auf scheinbare Kritik oder Zurückweisung reagieren
  9. Temporäre paranoide Gedanken oder schwere dissoziative Symptome, ausgelöst durch Stress ausgelöst: Hier kommt es unter Extremen Stess, zu einer sogannten mini-Psychose, wo es zu Paranoiden Vorstellungen kommt. Zum beispiel kann man denken Leute schauen einen an und wollen einen was antuen. Dazu kommt es zu Misstrauen zu manchen Personen (ich hatte Stress mit meiner Partnerin bin ihr gegenüber Paranoid geworden, aber auch gegenüber Ihrer Schwester, Mutter, und jeglichen Freunden). Dazu kann es auch zu Halluzinationen kommen, wie Schatten Gestalten usw. In Beziehungen kann sich dies durch extremes Misstrauen, unbegründete Verdächtigungen und die Fehlinterpretation von Handlungen des Partners äußern. Betroffene könnten ständige Fragen zur Loyalität stellen oder das Gefühl haben, dass die Umgebung unwirklich ist

Es ist zusammengestellt aus Recherche und eigener Erfahrung also muss es nicht immer so sein.

Ich wurde immer so beschrieben "du kannst richtig cool und Nett sein, aber dann aus dem nichts bis du der größte H*****ohn"

Aber selbst mit einer beschreibung erkennen sich Personen wieder die gar nicht dran leiden, deswegen braucht man dafür einen Facharzt.

Dazu hat Borderline auch eine Neurologische Herkunft:

Bei Borderlinern ist die Amygdala verkleinert und Hyperaktiv:

"Die Amygdala ist an der Entstehung von emotionalen Reaktionen, vor allem motorischen Abläufen, sowie der Speicherung von Gedächtnisinhalten beteiligt."

Quelle: https://www.kenhub.com/de/library/anatomie/amygdala

Hier werden Traumatische Erfahrungen Verarbeitet, und bei einem Borderliner ist diese bei Ablehnung (was zu Angst vor dem Verlassenwerden führt) Hyperaktiv. Dies konnte man auch bei einem Scan von Kopf messen.

"Zudem wurde belegt, dass bei Borderline-Patienten – ebenso wie bei Patienten mit anderen Persönlichkeitsstörungen – die Aktivität des serotonergen Systems vermindert ist, das cholinerge System sowie die hypothalamisch-hypophysiäre Stressachse empfindlicher reagiert."

Quelle: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/borderline-stoerung/ursachen/

Ich hoffe es hat dir irgendwie geholfen.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe seit Jahren mit diversen Psychischen erkrankungen

Inkognito-Nutzer   21.07.2024, 20:31

Danke für deine Antwort. Ein paar Symptome sind bei z.b. Selbsthass, wie schon gesagt das Selbstverletzten, Traurigkeit müdigkeit und das ich oft das Gefühl habe nicht in der Realität zu leben sondern in einer Art Fantasie, wenn das Sinn macht. Ich stell mir immer eine andere Welt vor die es erträglicher macht

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Inkognito-Nutzer   21.07.2024, 21:04
@JoeMamaGF

Dankeschön

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Versuch zunächst, die Ursache dafür zu finden, weshalb es dir mental nicht gut geht, denn die Gründe für einen Leidensdruck sind bei Depressionen und Borderline sehr unterschiedlich.
Typisch für Depressionen sind unter anderem Antriebslosigkeit, eine gedrückte Stimmung und Verlust von Freude, wohingegen der Borderline-Störung ein komplexes Zusammenwirken von instabilen Emotionen bis hin zu Impulsivität, einem instabilen Selbstbild und wechselhaften Beziehungen zugrunde liegt. Selbstschädigendes Verhalten ist ein Mittel, das Betroffene dazu nutzen, um z. B. mit unwillkürlichen Emotionsausbrüchen umzugehen.

Komorbiditäten sind im Kontext von Persönlichkeitsstörungen absolut nicht unwahrscheinlich - im Gegenteil: man geht sogar davon aus, dass 80% der Borderline-Patienten an einer Depression erkrankt sind. Beide Erkrankungen kennzeichnen sich in der Regel durch eine innere Leere und Schamgefühle und häufig bedingen sie sich gegenseitig.

Bei einer professionellen Diagnosestellung würde man dich vermutlich zuerst auf eine Persönlichkeitsstörung testen, da diese angeboren oder in der frühen Kindheit entwickelt wird, während Depressionen eher als Resultat dieser Störung auftreten.