Wie schwierig ist es in deinem Bereich mit psychischen Erkrankungen Fuß zu fassen?
Wurdest du während des Bewerbungsverfahrens gezielt nach dem Vorliegen von Vorerkrankungen aus dem psychischen Bereich gefragt?
Wenn du deine Stelle wechseln wollen würdest oder müsstest: glaubst du, du hättest Probleme erneut eine vergleichbare Stelle zu finden?
Was mich besonders interessieren würde: Psychische Erkrankungen im Allgemeinen sind ja grundsätzlich erstmal kein Ausschlusskriterkum für einen solchen Job. Offensichtlich, schließlich arbeitest du ja bereits in dem Bereich. Aber denkst du, dass man mit ALLEN psychischen Krankheiten in dem Bereich arbeiten kann (ganz allgemein, unabhängig von der individuellen Schwere der Erkrankung!), oder gibt es psychische Krankheiten mit denen man für diesen Job grundsätzlich untauglich ist? (Oder überhaupt keine Chance bekommen würde).
Kann beispielsweise jemand mit einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis ein guter Erzieher sein? Bekäme so eine Person überhaupt eine CHANCE dazu?
Ist bei der Entscheidungsfindung während des Bewerbungsverfahren der konkrete Einzellfall immer maßgeblich (z.B. Schwere der jeweiligen Erkrankung, Verlauf [ob man zum Beispiel jahrelang stabil oder beschwerdefrei ist], etc.) , oder ist das eine "Grundsatzfrage"?
Viele Fragen, ja, aber das ist eine spannende Sache finde ich.
Sevven
1 Antwort
Huhu,
nein, ich wurde nicht gefragt. Aber ich habe mich entschieden, meine Lücke im Lebenslauf ehrlich zu beantworten: "Ich leide an psychischen Erkrankungen und brauchte Zeit, um mich wieder zu stabilisieren und arbeitsfähig zu werden".
Bisher hat mir noch nie jemand abgesagt, weil ich psychisch krank bin. Es gab auch keine Zweifel oder Sorgen, ob ich das hinkriegen würde. Im Gespräch haben manche nach Diagnosen gefragt, die meisten aber nicht. Ich denke, das kommt auch total drauf an, wie man sich selber gibt und wie der Arbeitgeber tickt. Es gibt mehr psychisch Kranke im sozialen Beteich als man denkt....
Ob jeder geeignet ist, das kann ich nicht beantworten. Ich kann da nur sagen, was ich mir da denke: Ich denke, Shizophrenieerkrankte, akut Suchtkranke, noch nicht therapierte multiple Persönlichkeitsstörungen, Psychosen und Autismuserkrankte (je nach Form) haben es schwerer, in dem Beruf klarzukommen. Sicher gibt es auch da Ausnahmen, denn die gibt es immer. Mit meinen Diagnosen bin ich auch eine Ausnahme. Aber ich denke, dass Menschen mit den Erkrankungen eher keine Erzieher werden, sind, oder bleiben.