Meinung Physiotherapie?

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Hallo,

finde den Beruf wichtig, abwechslungsreich und die Tätigkeit ergibt Sinn, das spricht dafür. Für mich spricht dagegen, dass die Tätigkeit in der Regel schlecht entlohnt wird, bei vergleichbar langen Arbeitszeiten und hoher Verantwortung. Was dazu kommt ist die Taktung, also auch das Tempo der Arbeit an sich ist mit Druck verbunden. Du wirst keine Probleme haben, eine Stelle zu finden, aber davon finanziell gut zu leben ist nicht leicht, da hat man es im Büro in der Regel leichter. Wünsche Dir gutes Gelingen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Physiotherapeuten sind in einer alternden Gesellschaft, die gleichzeitig mit zu wenig Bewegung und daraus folgernden Problemen konfrontiert ist, nicht wegzudenken. Gleichzeitig gehören sie zu den Berufen mit dem größten Mangel an Arbeitskräften, als Physio muss man sich also auch keine Sorgen machen. Schulgeld ist meines Wissens auch weitestgehend abgeschafft, die (finanziellen) Hürden werden entsprechend gesenkt. Trotzdem ist der Verdienst definitiv ausbaufähig, wenn man ihren Nutzen bedenkt.

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Dazu müsste ich dich persönlich kennen.

1989 habe ich als med. Masseur begonnen, war mein Hobby neben dem u.a. Germanistikstudium. Weil ich ABI habe und Menschen helfen WILL, bemerkte ich als angestellter Masseur sofort(!), dass massenhaft Patienten zu mir wollten. Der Kampf gegen massenhaft KollegenInnen begann. Nach nur einem Monat in einer Praxis (war zu langweilig) ging ich in meine erste REHA-Klinik (Sportmedizin, Rheuma), nach kurzer Zeit Lernen in meine zweite (Psychosomatik), nach einem Jahr Lernen in meine dritte (intern., onkolog., geriatrisch), eine Luxusklinik, nach einem Jahr in eine vierte (intern., orthop., onkolog.), nach drei Jahren wurde ich dort Abteilungsleiter für die Masseure, Physiotherapeuten usw.. Der Geschäftsführer modernisierte fachlich mit mir die Abteilung, ich wollte und durfte 20 Jahre Chef bleiben, dann kündigte ich wie geplant und wurde Physiolehrer für ca. 150 Schüler. Dann kündigte ich, weil von denen maximal 25 für diese Berufe geeignet waren, aber fast alle das Examen erhalten mussten. Privatschule!

Die anderen 125 gehören zu denen, die mir jahrzehntelang erzählten, sie würden im 20-Min-Takt angestellt arbeiten müssen und viel zu wenig verdienen. Da helfe nur in der 40-Std-Woche noch nebenbei in Hausbesuchen, betont Massagen, schwarz zu arbeiten. Und wenn ich sagte, das habe ich auch zusätzlich getan, aber nicht schwarz, Patienten als Hausbesuche und in Luxushotels Gäste, samstags, sonntags, feiertags. Der Beruf war beinahe mein Urlaub, meine Zeit der Freiheit! Mit 53 Jahren hatte ich finanziell ausgesorgt, heute bin ich 63, therapiere nur noch als Selbstständiger als Hausbesuche die Personen, die mich möchten UND die ich möchte. Und natürlich schreibe/schrieb ich als Germanist u.a. schon immer nebenbei Lyrik, Kurzgeschichten und Romane, auch einen ausführlich über diesen Beruf und meinen Berufsweg, aber den lesen nur sehr wenig Betroffene, weil er ihnen zu dick sei, ca. 750 Seiten. So faul sind sie.

Also - auch die physiotherapeutische Berufstätigkeit wird weiterhin gebraucht werden, aber nur diejenigen, zu denen die Patienten unbedingt kommen wollen, weil sie mitmenschlich UND fachlich herausragend arbeiten, verdienen leicht (!) Geld und können ihre Arbeitsbedingungen sogar steuern.

Viel Arbeit und viel Erfolg!

Hallo Anonym80173!

Physiotherapeuten genießen bei allen Patienten ein hohes Ansehen. Ob mehr oder weniger, kann jeder Mesch anders sehen.

Die Physiotherapie ist ein anerkannter Gesundheitsberuf, der sich ständig weiterentwickelt. Technologische Fortschritte wie der Einsatz digitaler Medien und Teletherapie haben neue Möglichkeiten für die Behandlung und Rehabilitation eröffnet. Zudem wird evidenzbasierte Praxis immer wichtiger, um die Wirksamkeit von Therapien nachzuweisen.

Insgesamt hat sich die Physiotherapie von einfachen, traditionellen Heilmethoden zu einer komplexen, wissenschaftlich fundierten Disziplin entwickelt, die eine wichtige Rolle in der Gesundheitsversorgung spielt.

Sie bietet eine Vielzahl von "Dienstleistungen" an, die darauf abzielen, die körperliche Funktion und Mobilität zu verbessern und Schmerzen zu lindern.

Krankengymnastik > Individuelle Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft und Koordination.

Massagetherapie > Entspannungs- und Behandlungsmassagen zur Linderung von Verspannungen und Schmerzen.

Manuelle Therapie > Techniken zur Mobilisation und Manipulation von Gelenken und Gewebe.

Elektrotherapie > Einsatz von elektrischen Strömen zur Schmerzlinderung und Muskelstimulation.

Wärme- und Kältetherapie > Anwendung von Wärme oder Kälte zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.

Atemtherapie > Techniken zur Verbesserung der Atemfunktion, oft bei Atemwegserkrankungen.

Rehabilitation > Unterstützung bei der Wiederherstellung der Funktion nach Verletzungen oder Operationen.

Es besteht auch die Möglichkeit, sich durch Fort- und Weiterbildungen in speziellen Bereichen der Physiotherapie zu spezialisieren.

Sie werden unter anderem in folgenden Bereichen durchgeführt:

Orthopädie > Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Neurologie > Therapie von Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Parkinson.

Pädiatrie > Physiotherapie für Kinder und Jugendliche.

Geriatrie > Behandlung älterer Menschen, oft mit dem Fokus auf Mobilität und Lebensqualität.

Sportphysiotherapie > Spezialisierung auf die Behandlung von Sportverletzungen und die Rehabilitation von Sportlern.

Kardiopulmonale Physiotherapie > Behandlung von Patienten mit Herz- und Lungenerkrankungen.

Manuelle Therapie > Spezielle Techniken zur Behandlung von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Diese Spezialisierungen ermöglichen es Physiotherapeuten, gezielt auf die Bedürfnisse ihrer Patienten einzugehen und ihre Fähigkeiten in bestimmten Bereichen zu vertiefen.

Wem das noch nicht reicht, der kann sich zum Fachphysiotherapeuten weiterbilden.

Als Physiotherapeut hast du die meiste "sportliche" Bewegung. Du arbeitest vor allem mit und am Patienten und weniger am Computer.

Die Arbeitsmarktsituation ist in vielen Regionen positiv. Aufgrund des demografischen Wandels und der steigenden Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen besteht ein erhöhter Bedarf an qualifizierten Physiotherapeuten. Viele Einrichtungen wie Krankenhäuser, Rehabilitationszentren und Praxen suchen Fachkräfte, was die Chancen auf eine Anstellung erhöht.

Darüber hinaus gibt es in einigen Ländern Initiativen zur Anerkennung der Physiotherapie als wichtigen Gesundheitsberuf, was die Attraktivität des Berufsfeldes steigert. Regionale Unterschiede können jedoch bestehen und es ist ratsam, sich über die spezifische Situation in der eigenen Region zu informieren.

Wichtig ist aber, dass man als Physiotherapeut immer aus Berufung arbeitet.

Die Freizeit ist genauso wichtig wie die Arbeit. Wenn möglich, sollte ein gesundes Gleichgewicht zwischen An- und Entspannung bestehen.

Wahrscheinlich hast du schon einmal von Yin und Yang gehört. Sie stehen für die Gegensätze, auf denen nach der chinesischen Philosophie alles in der Welt beruht: Ruhe und Bewegung sind zum Beispiel Yin-Yang-Paare. Die Lehre von Yin und Yang bildet die Grundlage der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Geld sollte natürlich auch eine Rolle spielen. Aber ein Haufen Geld kann zweitrangig werden, wenn man seine Gesundheit verloren hat. Und mit Geld kann man Gesundheit nicht zurückkaufen.

Gesundheit kann subjektiv als Zustand der Beschwerdefreiheit beschrieben werden.

Die WHO-Definition von Gesundheit beschreibt einen rein theoretischen Zustand, der auf Dauer kaum erreichbar ist. Daher würde die Forderung nach vollständigem körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefinden bereits jede Form von Infektion, Konflikt oder alltagsbedingter Befindlichkeitsstörung als nicht gesund bzw. krank im Sinne dieser Definition erscheinen lassen.

Schon der Philosoph Friedrich Nietzsche sagte, dass Gesundheit kein hundertprozentiger Zustand ist, sondern Einschränkungen unterliegen kann und daher Kompromissbereitschaft erfordert.

Ich hoffe, ich konnte dir einen "bescheidenen Einblick" in den Beruf des Physiotherapeuten geben.

LG Sarkasie

Jobchancen stehen sehr gut. Absoluter Fachkräftemangel.

Über das Gehalt lässt sich streiten. War vor Jahren aber deutlich schlechter.

Ich habe den Eindruck, dass viele Leute mit falschen Vorstellungen in den Beruf gehen. Daher empfiehlt es sich auf jeden Fall vorher ein Praktikum zu machen

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Physiotherapeutin - MT, Schroth, MLD, u.a.