Mein Hund bellt meinen Bruder immer an. Was kann ich tun?

4 Antworten

Hund an die Leine legen, Bruder läuft in solch einem weitem Abstand vorbei das der Hund Deinen Bruder wahrnimmt aber nicht die unerwünschte Reaktion zeigt, das heißt ihr arbeitet über der Reizschwelle aber und das ist wichtig UNTER der Reaktionsschwelle! 

Du hast vorher ein Markerwort auftrainiert, dass genauso wie ein Clicker trainiert wird. Wie das geht weisst Du? 

Dann nachdem das Markerwort auftrainiert und der Abstand ausgetestet worden sind, wird trainiert. 

Also Hund ist an der Leine bei Dir, Dein Bruder läuft an Euch vorbei in dem zuvor gewählten Abstand, der Hund ist ruhig nimmt aber wie oben schon erläutert Deinen Bruder wahr, somit kommt das Markerwort zum Einsatz und es folgt eine positive Konsequenz, nämlich ein Leckerchen. 

Je nachdem wie der Abstand ist, kann das Leckerchen auch von Deinem Bruder kommen aber eben nur, wenn er nah genug dran ist. Ansonsten erst so arbeiten das das Leckerchen von Dir kommt und man so den Abstand Schritt für Schritt verkleinert. 

Dein Bruder spricht den Hund nicht an, er sieht ihn nicht an, sondern läuft einfach nur an dem Hund vorbei. Wie oben schon erwähnt verkleinert man so Schritt für Schritt den Abstand und kann hinterher die Leckerchengabe von Deinem Bruder einführen. 

Fällt der Hund während des Trainings in altes unerwünschtes Verhalten zurück, so wird im Training einen Schritt nach hinten gegangen. Kein schimpfen, kein ins Ohr kneifen und auch kein bellen (solch einen Unfug hab ich selten gehört)! 

Positive Bestrafungen weder psychischer noch physischer Natur gehören in ein geeignetes Hundetraining. Dazu gehören auch Rüttlerdosen und anderweitige Dinge die dem Hund nicht die Möglichkeit bieten stressfrei umzulernen. 

Auch sollte man bei jeglichem Training IMMER bedenken, dass es ein Lernvorgang ist und je nachdem wie ausgeprägt ein Verhalten gezeigt wird dauert auch der Lernvorgang um dem Verhalten entgegenzuwirken. 

Wir Menschen legen "Angewohnheiten" auch nicht innert einer Stunde wieder ab, wenn wir sie schon jahrelang praktizieren und da der Lernvorgang vom Hund dem des menschlichen lernens gleich ist, sollte man das eben auch immer im Hinterstübchen behalten. 

Des weiteren kommt Dein Hund aus dem Ausland und ist ein ehemaliger Strassenhund. Dazu sollte man bedenken, wenn er dort mit einer Person die Ähnlichkeiten mit dem äußeren Erscheinungsbild Deines Bruders aufweist schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann ist das Verhalten jetzt komplett natürliches hündisches Verhalten und somit sei noch einmal mehr erwähnt, das dann erst Recht keinerlei Gewalt ins Training gehört. 


Patriziazi 
Beitragsersteller
 30.10.2017, 11:30

Danke. Das oben beschriebene Training habe ich schon versucht. Das meinte ich mit Abstand (in der Beschreibung), leider ist mein Bruder nicht sehr gewillt mitzuarbeiten und wenn dann eher nur ohne Lust. Ich kenne diese Art von Training, da ich ja dadurch ihr das Autoproblem abgewöhnt habe. Von Gewalt bin ich kein Fan und würde ihr das auch nie an tun. Anbellen finde ich komisch und richtig schimpfen mach ich wirklich nur wenns nicht anders geht. Ohr kneifen finde ich keine Gewalt, da ich sie lediglich berühre und nicht zwicke, beiße oder ähnliches und es auch nicht alltäglich sondern alle halbe jahre wenn sie gerade mal wieder meint mich zu unterwerfen. 

Das mit den Ähnlichkeiten zu meinem Bruder kam mir auch schon, aber kann ja schlecht das Äußere von meinem Bruder ändern.. Und ich nehme ihr das Verhalten auch nicht übel, weil sie dafür einfach nichts kann, aber es ist auf Dauer einfach nur Stress für jeden Beteiligten. Ich kann natürlich das mit Abstand (sofern mein Bruder mitspielt) noch einmal probieren, aber obs klappt ist die zweite Sache.. 

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Elocin2910  30.10.2017, 13:26
@Patriziazi

Natürlich kannst Du nicht die Optik Deines Bruders ändern, aber Du kannst an der Emotionslage Deines Hundes etwas ändern. 
Ist Dein Hund schon in einer schlechten Emotionslage wenn Dein Bruder sich bewegt bzw. aufsteht und Du noch etwas negatives hinzufügst, festigst Du damit ihre negative Emotion. 
Fügst Du dem ganzen etwas positives hinzu führst Du eine Gegenkonditionierung durch und die ehemals negative Emotion verwandelt sich in eine positive. 

Wenn das Training nicht funktioniert hat, dann habt ihr da Trainingsfehler drin, dessen bin ich mir sicher. Ich sehe nicht wie ihr trainiert und somit ist es da schwierig eine Einschätzung abzugeben. 

Man könnte auch das aufstehen einzeln trainieren ähnlich wie der obig genannte Vorgang. Fakt ist, wenn ihr das nicht richtig trainiert und irgendwo ein Denkfehler ist, kann es nicht funktionieren... 

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sobald er aufsteht dreht sie ab

für solche Problemhunde gibt es Hundepsychologen.


Patriziazi 
Beitragsersteller
 29.10.2017, 17:06

Sie ist kein Problemhund. Da sie sich super gefangen hat. Auch wenn ich nicht weiß was passiert ist, aber scheinbar muss sie ein Mann mal getreten oder geschlagen haben und ein Auto vielleicht mal angefahren oder vielleicht mal rausgeworfen worden sein. Aber sie läuft auch normal an Männer vorbei beim Gassi. Sie dürfen nur nicht direkt auf sie zukommen (Außer eben Familie bis auf mein Bruder)...

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Das Problem hast Du erkannt. Dein Bruder ist kein Hundefan, was die Dame längst gecheckt hat.

Bruder bemüht sich ohne Herzenswärme trotzdem, Hund lehnt ihn ab, duldet nur wegen momentanen Vorteilen. 

Auf dem Sofa Hund und Bruder ist Beschwichtigungsverhalten seitens des Hundes, keine gegenseitige Liebe.

Instruiere Deinen Bruder, den Hund völlig zu ignorieren. Lasse vorerst keine nähere Kontakte beider zu. 

Kommt Bruder, bestichst Du den Hund mit auserwählten Leckerlies. 

Ziel: Bruder wird positiv verknüpft, weil es nur in seinem Beisein die extra Verwöhnung von Dir gibt. Bruder schließt nach sich nach paar Tagen an und gibt auch die extrafeinen Leckerlies, ohne weitere Kontakte (auch Blickkontakt meiden) und Kommentare.

Es ist toll, wenn der Hund mehr Auslauf durch Joggingrunden des Bruders hat. Aber die bringen dem Hund nicht wirklich was. Ein Jogger will joggen. Ein Hund will seine Umgebung erfahren, PMails lesen, sich auf hundige Art bewegen, sein Tempo bestimmen. Er wird lediglich wie beim Radfahren nebenher monoton bewegt. 

Also ist es in Zukunft Deine Aufgabe, die ausgedehnten Spaziergänge interessant und abwechslungsreich zu gestalten. 

Dem Terrierblut gerecht zu werden, liegt nicht in Förderung der Ausdauer- der braucht Aktion, viel Kopfarbeit, Aufgaben.

Für jeden Hund und Halter ist konsequente Arbeit am Grundgehorsam ein Gewinn. D.h. Kommandos kleinschrittig einüben, stets wiederholen, ausbauen. = sinnvolle Übung und festigt die Bindung. Bei unerwünschten Situationen lässt sich ein Hund somit besser abrufen und es führt zur Entspannung bei. 

Ich verstehe den Wunsch, dass ein Hund ideales Familienmitglied sein soll und sich allseits anzupassen hat. Aber (!) ein Hund hat einige andere Bedürfnisse als seine Menschen. Nicht einfach dem gerecht zu werden. Mit Einsicht, Gefühl und Disziplin, der Betrachtung von Hundeseite aus, ist viel machbar. 


Patriziazi 
Beitragsersteller
 30.10.2017, 11:46

Ja, das mit der  Zuneigung beiderseits hatte ich mir schon gedacht. Und das mit dem Beschwichtigungsverhalten klingt auch sinnvoll. Da wir das noch nicht probiert haben, werde ich es gerne einmal testen :-) Danke. 

Nun gut, aber mein Hund ist um einiges ausgelasteter, wenn sie schon etwas gerannt ist. Ich sollte dazu sagen, dass meine Hündin nicht wirklich das Brain ist oder mega die Lust auf Lernen hat. Ich hab schon zig Tricks probiert (Pfötchen mag sie nicht weil sie sich ungern die Pfoten anfassen lässt, Rolle oder Tot stellen mag sie auch nicht weil sie etwas Angst/Panik (so kann man es fast nicht sagen, sie mag es eben nicht) beim auf dem Rücken liegen) oder auch schon verschiedene Hundespielzeuge (Ball mit Leckerli, Becher bei denen unten drunter Leckerli sind etc.) interessieren sie nicht auch wenn ich das beste und ihre aller Liebsten Leckerli rein tue. Sie schnüffelt auch nicht viel oder hat Interesse an Tricks. Würde ihr gerne solche Dinge beibringen habs auch wirklich seeeeehr langsam und in minischritten gemacht, aber sie hat keine lust darauf. Sie rennt auch lieber mit Hunden als mit den Bällen von anderen Hunden zu spielen. Sie liebt das rennen und deshalb gehen wir auch regelmäßig Joggen mit kleinen Sprints (wie kleine Wettkämpfe zwischen uns) Recht viel Terrier ist also nicht in ihr. Sie jagt auch nur sehr selten anderen Tieren nach.. 

Ich verstehe auch, dass sie nicht perfekt ist oder perfekt sein wird (das will ich auch gar nicht) sie muss auch meinen Bruder nicht "mögen" sie sollten ihn lediglich nicht anbellen und ihn tolerieren. Ich verstehe ihre Verhaltensweisen und nehme ihr sie auch in keinster Weise übel

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Elocin2910  01.11.2017, 15:27
@Patriziazi

Dann trainierst Du einfach falsch! Das hatte ich schon oben erwähnt und nun schreibst Du hier eigentlich nur das was ich oben schon vermutet habe. 

Solche Aussagen wie sie mag nicht lernen oder mag keine Tricks, wenn man das ganze richtig angeht, mag es JEDER Hund. Da gibts keine Unterschiede und es liegt nicht am Hund sondern am Lehrer. 

Wenn der eine Weg nicht funktioniert, dann geht man einen anderen oder aber man informiert sich einfach mal über das Lernverhalten von Hunden.

Das was ich bei Dir hier lese ist immer nur, sie hat keine Lust, sie kann nicht oder sie will nicht. Doch sie hat Lust, sie kann und sie will, nur Du bringst es ihr nicht richtig bei. 

In die Erziehung von Hunden gehört kein strafen, auch kein Nein sagen oder ähnliches, gerade bei unsicheren/ängstlichen Hunden sollte nämlich genau das unterlassen werden und wenn man das unterlässt und mit dem Hund dem Lernverhalten und den lerntheoretischen Grundlagen angepasst trainiert, dann lernt der Hund auch. Es sei denn er hätte Deprivationsschäden und selbst die sind z.T. bedingt der Neuroplastizität verbesserbar. 

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Mal ein paar Folgen von der "Hundeflüsterer" schauen.


Patriziazi 
Beitragsersteller
 29.10.2017, 16:52

Die waren bisher leider weniger hilfreich..

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LukaUndShiba  29.10.2017, 16:56

Bloß nicht!

CM ist ein Tierquäler!

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Frooopy  29.10.2017, 16:57
@LukaUndShiba

Echt? Habe nicht den Eindruck. Er vermittelt nur das Hunde eben keine Menschen sind und nicht denken sondern auf Impulse reagieren die man konditionieren kann. Und damit liegt er eigendlich richtig bis das Gegenteil bewiesen ist.

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Frooopy  29.10.2017, 17:01
@dogmama

Das ist auch nur eine Meinung die man haben kann oder auch nicht.

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Elocin2910  30.10.2017, 01:25
@Frooopy

Froopy mal was davon gehört, das Menschen auch konditionierbar sind und das Menschen ähnlich wie die von CM kaputt gemachten Hunde dann auch austillen würden? 

Das Lernverhalten von Hund und Mensch ist gleich, weil beides Säuger und CM verwendet nicht nur Methodiken sondern er wendet Tierquälerei an. 

Übrigens hat das nichts mit einer Meinung zu tun, sondern mit Fakten die nicht abstreitbar sind, das CM nichts als ein billiger Tierquäler ist und etliches an Hunden die bei ihm im "Training" waren, hinterher eingeschläfert oder aber ins TH geschoben wurden... So viel dazu, dass CM "helfen" kann... dann unterziehe ich meinen Hund nicht solch einer Tortour sondern gebe ihn lieber direkt ins TH... wenn ich mit dem Verhalten des Hundes nicht mehr weiter wüßte. 

Menschen reagieren im übrigen auch "nur" auf Impulse und Hunde haben das Denkvermögen von einem ca. 3 jährigem Kind. Das Gegenteil mit dem was also CM sagt ist schon seit 1990 bewiesen, nämlich das sich eine Rangordnung nur unter artgleichen ausbilden kann. 

Siehe Miklosi, Bradshaw, Mech, Radinger! 

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