Mein Hund beißt Besucher, was tun?

5 Antworten

Euer Hund braucht dringend eure Führung.

Grade wenn er Anfangs unsicher und ängstlich war braucht so ein Hund die Sicherheit, dass seine Menschen in stressigen Situationen die Führung übernehmen, sich kümmern und er sich entspannen kann. Dass er jetzt bellt und nach vorne geht bedeutet nicht, dass er "mutiger" ist sondern dass er nun andere Strategien ausprobiert um für ihn stressige Situationen zu klären. Wenn die Erfolg haben eskaliert das vollends.

Ihr könnt NICHT danebenstehen und gucken und sagen "ui, jetzt ist er ängstlich, Uiuiui, jetzt schnappt er!"

Hundeschule ist gut und schön, da lernt der Hund aber nur Situationsbezogen und ist an die Umgebung und Hunde gewöhnt. Das ersetzt nicht die Arbeit daheim. Ihr müsst den Hund jederzeit führen, nicht mal machen lassen und erst eingreifen wollen wenn es schon zu spät ist weil es euch dann stört. Vorausschauend Situationen erkennen in denen er Stress hat, rechtzeitig eingreifen oder gleich entschärfen. Wenn er lernt dass ihr ihn aus Situationen "rettet" muss er sich weniger selbst verteidigen. Auch ohne Stress kann man dem Hund ständig vermitteln dass es euch interessiert was er macht und ihr darauf Einfluss nehmen wollt.

Parallel dazu solltet ihr mit dem Hund ersthaft arbeiten (Apportieren, Mantrailing...) Nicht als reine Bespaßung wenn er grade Lust hat sondern auch um eine Arbeitsbasis mit dem Hund zu bekommen, damit er lernt draußen mit euch zusammen zu arbeiten und sich auf euch zu konzentrieren und Sicherheit zu gewinnen.

Um einzelne Situationen vor Ort anzuschauen sollte euch ein Trainer daheim begleiten.


Pudelcolada  05.05.2016, 13:02

Jepp, sehe ich genauso.
Der Hund ist nicht mutiger geworden, sondern mindestens genauso ängstlich und schüchtern wie früher.
Nur, dass er jetzt eine Strategie entwickelt, seine Angst durch offensives Verhalten zu kompensieren.
Bei wiederholtem Erfolg wird sich dieses Verhalten verfestigen, und der Hund wird zu einem Angstbeißer.

Wie Du schon schreibst: Das Tier braucht Sicherheit, damit es diese Last der Verantwortung wieder abgeben und danach Selbstvertrauen aufbauen kann.

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Zu Hause muss der Hund natürlich auch erzogen werden. Vielleicht noch strenger, als in der Hundeschule.

Frag mal in der Hundeschule nach, was die dir empfehlen.

Hi,leider habt ihr die Probleme eures Hundes nicht für voll genommen. Er ist nun nicht mutiger, sondern hat ein Weg gefunden seinen Leidensdruck loszuwerden.

Da er mit Sicherheit komplett sozialisiert und geprägt werden muss, dazu neu Vertrauen und eine Bindung aufbauen muss kann ich euch nur empfehlen zu einen Verhaltenstrainer zu gehen (nicht normale Hundeschule, sondern erstmal Einzeltraining, um den Hund nicht weiter zu verstören). Ihr habt da kein Problem mit der normalen Erziehung wie Sitz,Platz usw sondern habt eine Verhaltensstörung aufgrund mangelnder Sozialisierung und Vertrauen, da muss man alles von vorne angehen...

Lasst den Hundetrainer zu euch nach hause kommen und ihn da trainieren. Euer Hund hat überhaupt keinen Respekt.


Pudelcolada  05.05.2016, 13:04

Ich finde, Du liegst falsch.
Der Hund hat Angst und ist überfordert.
Um Respekt vor dem Halter geht es hier überhaupt nicht.

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Der hundetrainier muss sich das vor Ort anschauen..