Mein Fahrrad soll nach 4 Jahren und 4000 km Laufleistung schon kaputt sein. Will der Fahrradhändler mich über den Tisch ziehen?

10 Antworten

Wenn Du Dein Rad erst nach 4 Jahren zur Inspektion bringst, brauchst Du Dich nicht wundern... Wie jedes Maschine muss ein Fahrrad regelmäßig gewartet werden, um Verschleiß vorzubeugen.

Musste ich letztes Jahr schmerzlich feststellen, als eine alte, gelängte Kette Zahnkranz & Ritzel ruiniert hatte.

Dazu kommt noch, dass man heutzutage für 450,- ein bestenfalls mittelpreisiges Fahrrad bekommt, an dem nicht die besten Komponenten verbaut werden.

Eventuell versucht er, für Reparaturen die erst in einigen Jahren fällig wären jetzt schon zu kassieren.

Lass ihn vorerst nur genau die Teile reparieren, von denen du sicher weißt, dass sie marode sind. Dann kannst du selbst probieren, ob sich das Rad wieder gut fährt.

Falls nach der Reparatur tatsächlich ganz plötzlich Folgeschäden auftauchen, geh damit zu einer anderen Werkstatt.

Das hört sich sehr teuer an; was meinst Du mit "die Kette klapperte?".

Die Bremsen und das Licht müßte man für 50-90 EUR hinbekommen (je nach Güte des neuem Scheinwerfers; nehme einen ordentlichen >40 LUX LED-Scheinwerfer).

Nach 4000 km ist die Kette etwas gelängt; die Zahnräder müßten jedoch noch halbwegs brauchbar sein; ein kompletter Satz (Kette & Zahnrad) in mittlerer Qualität dürfte so inkl. Einbau ca. 100-150 EUR kosten. Das wäre aber schon der schlimmste Fall (alles defekt).

Die Felgen dürften noch nicht durchgebremst und die Tret- und Radlager ebenfalls noch brauchbar sein. Das wäre wirklich recht früh.

Hol' Dir auf jeden Fall eine zweite Meinung ein.



FelixLingelbach  29.06.2015, 14:00

An einem 450-Euro-Rad nach 4 Jahren regelmäßiger Benutzung kann schon allerlei ausgetauscht und gemacht werden müssen. Bin mir aber sicher, dass ich bei gutem googeln mit 60 Euro nur für die Teile hinkäme. Im Radladen kostet alles gern das doppelte, die Arbeitszeit kommt noch dazu, doch trotzdem kommt der Verdacht auf, dass da jemand ein neues Rad verkaufen will.

Das Reparaturgeschäft rechnet sich nicht, der Neuverkauf schon. 

puccinella 
Beitragsersteller
 29.06.2015, 15:23

Die Kette scheint etwas ausgeleiert zu sein, an der Gangschaltung merke ich rein gar nichts (Shimano Schaltung), die funktioniert einwandfrei, der Bremszug zieht sich etwas lang, ehe die Bremse greift, ein Vorderlicht kostet doch auch nicht die Welt und ansonsten habe ich keine Mängel bemerkt. Ich glaube auch, dass die Wartung (die lt. Preisaushang in seinem Geschäft nur 18 Euro kosten soll), wahrscheinlich nicht so lukrativ ist, wie ein Neukauf. Aber ich kann mir als Studentin weder ein neues Rad noch ein Rundumerneuerung leisten.

Hasibert  29.06.2015, 19:43
@puccinella

Die Kette wird mit der Zeit etwas länger, wodurch sich die Kettenräder ebenfalls abnutzen, d.h., sie passen sich sozusagen dem größeren Abstand zwischen den einzelnen Rollen an. Das merkt man meist nicht sofort, weil ja scheinbar noch alles halbwegs funktioniert. Ist die Längung der Kette schon ziemlich groß und somit auch die Abnutzung der Kettenräder, passen eine neue Kette und alte Kettenräder nicht mehr richtig zusammen. Dabei springt die Kette beim Treten dann einen Zahn über, was ein knackendes Geräusch und einen "Ruck" im Pedalarm verursacht.

Dieser Verschleiß ist natürlich abhängig davon, ob man nur gemütlich über flaches Land oder häufig in den Bergen fährt.

Das mit der Bremse lässt sich relativ einfach nachstellen, damit sie wieder früher greift. Wenn die Bremsklötze/-beläge noch in Ordnung sind und nicht erneuert werden müssen, ist das kein Problem. Ansonsten ist es schon gut möglich, wie Felix schreibt, dass dem unbedarften oder ahnungslosen Kunden etwas mehr als nötig berechnet werden soll. Ist ja auch bei Reparaturen von Haushaltsgeräten bis zum Auto auch nicht selten.

FelixLingelbach  29.06.2015, 19:54
@puccinella

Ach so, du bist eine Frau. Tja, die werden einer Untersuchung zufolge ganz gern mal abgezockt, wenn es um technische Dinge geht. 

Kunden bemerken aber tatsächlich viele Mängel nicht. Fällig sind nach 4 Jahren meistens die Kette, die hinteren Zahnkränze und die Bremsbeläge. Die Räder müssen zentriert (die Speichen etwas nachgespannt) werden, das eine oder andere Lager nachgestellt, die Schaltung neu eingestellt und das Licht zu gut wie immer repariert werden. Bremsen müssen eben falls neu eingestellt werden. Möglich, dass weitere Teile getauscht werden sollten, z. B. die Pedale oder das Tretlager.

Trotz allem bleiben die Kosten für die Teile, ein Radladen bekommt sie im EK noch mal ne Ecke billiger als ich, gering, und die reine Arbeitszeit sollte zwei Stunden nicht überschreiten. 350 sind unverschämt, so wie du deinen Fall beschreibst. 

Hat das Rad eine Nabenschaltung? Die ist teuer, wäre aber bestimmt noch nicht kaputt. Außerdem müsste höchsten die Kette gewechselt werden. Für einen neuen Scheinwerfer würde ich nicht unter 30 Euro ausgeben, eher etwas mehr. 

Heutzutage wird alles billigst produziert, egal wie teuer es ist. Oft werden auch bewusst Bauteile verbaut, die schnell verschleißen, damit sich der Verbraucher schnell ein Neues kauft.


DieLampeX  29.06.2015, 12:59

Hol dir aber am besten eine Zweite Meinung von einer anderen Werkstatt ein.

Klar, hol dein Farrad ab, geh noch zu zwei .3 anderen Farrad Reparatuern um vergleichen zu können.
So findest du auch herraus wer Seriös ist und wer nicht.
Farräder halten Ewig wen man diese auch Pflegt, klar ist das immer mal etwas ersetzt werden muss aber nicht gleich ein "Farraddefekt" XD