med. sektions- und Präparationsassistent

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Hi, also bezüglich mangelnder Chemiekenntnisse musst du dir da glaub ich keine Gedanken machen, denke nicht, dass das ein KO-Kriterium ist. Was du dir aber sicher überlegen musst, ist ob dieser Job das richtige für dich ist. Ich persönllich studiere Medizin und hab im Rahmen einer Famulatur die Rechtsmedizin kennen gelernt. Die Präparationsassistenten haben hierbei hauptsächlich die Aufgabe, die zu obduzierenden Körper vorzubereiten und auch die "grobe" Arbeit der Präparation vorzunehmen, sprich das Aufschneiden und oft auch herausnehmen der Organe. Danach wird dann grob zugenäht und die "Sauerei" beseitigt. Für diesen Job braucht man, neben einem stabilen Magen, meines Erachtens nach auch ein hohes Maß an Körperkraft, da man schon recht viele Leichen hin und her wuchtet, aufsetzt etc. Das geht schon mal ins Kreuz. Zum besagten stabilen Magen muss man sich schon bewusst machen, das die Arbeit als solche sicherlich keine "schöne". Die meisten zu obduzierenden Leichen haben mit denen, die so im TV gezeigt werden, nichts gemein (generell ist die Arbeit in der Rechtsmedizin oder Pathologie eine gänzlich andere als hier dargestellt!) und gerade im Sommer hat man es doch recht häufig mit grenzwertig verwesten Faulleichen voller Maden zu tun. Da darf man dann keine Scheu haben und muss trotzdem anpacken, aber ganz ehrlich, es gibt sicher keinen Menschen der das nicht eklig findet. Du hast in diesem Job recht viel mit den Abgründen der Menschheit zu tun, grade wenn es um Gewaltverbrechen oder Suizide geht. Ich fand die Rechtsmedizin als solche wahnsinnig interessant, glaube aber nicht, dass ich sowas mein Leben lang machen könnte. Ich fände es einfach zu zermürbend. Die Präpassistenten die ich kennen gelernt hab, haben alle eine gesunde Menge schwarzem Humor mitgebracht (unabdingbar wie ich finde) und waren, interessanterweise, Quereinsteiger, unter anderem aus dem Metzgerberuf kommend. Die Unterschiede zu diesem Job bezeichnete einer auch als geringer als man vielleicht annehmen würde, "Menschen sind halt auch nur größere Schweine". Du kannst dir ja mal Gedanken drüber machen, weiß nicht wie es mit Praktika in diesem Bereich so steht, denke so leicht ist es nicht da rein zu kommen. Ein weiteres Problem in Deutschland ist, dass bei uns verhältnismäßig wenig obduziert wird. Daher ist es generell auch schwer, in der Rechtsmedizin Fuß zu fassen, egal ob als Mediziner oder eben als Assistent. Ich hoffe ich konnte dir helfen. Liebe Grüße und alles Gute.


CB450  11.10.2013, 11:57

Und du bist auch immer in klimatisierten, künstlich beleuchtetem Räumen tätig. Siehst oft die Sonne Tagelang nicht. Ich hab mal 3 Jahre in so einer Umgebung gearbeitet, und war froh, wieder im "normalen" Bereich arbeiten zu können. Das kann zusätzlich auch noch auf die psyche schlagen, wenn man immer so eingesperrt und abgeschottet ist.

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Ein Bekannter von mir übte diesen rein handwerklichen Beruf aus. Er nannte sich Anatom . Sein Schulzeugnis war nicht das Problem, eher das Umfeld in der Pathologie, das ihn nicht sehr glücklich machte.

Es ist eine etwas unheimliche Tätigkeit, die der eines Metzgers ähnelt.


earnest  10.10.2013, 18:54

... es riecht in der Pathologie aber schlechter als beim Schlachter ...

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