MATHE im PHILOSOPHIEstudium?
Hi. Finde Philosophie richtig interessant. Wenn ich mich mit Themen bescjäftige kann ich mir oft vorstellen das zu studieren. Das Problem ist, dass ich von Studenten gehört habe, dass das Philosophiestudium matheladtig ist. So jetzt habe ich folgendes Problem: Ich stand Philosophie 1 und Mathe 5-. Beides konstant. Ich bin ne Niete in Mathe und will damit so wenig wie nur möglich zu tun haben, deswegen meine Frage: In wie fern ist das Studium mathelastig? Was muss man können und was kommt vor?
Danke
4 Antworten
Meines Wissens nach hat es besonders mit der Logik zu tun. Die Mathematik ist am Ende des Tages nichts anderes als Logik.
Es geht dabei wie generell bei solchen Fragen im Hinblick auf das Studium und den Mathematikanteil nicht um den Stoff selbst. Ich werde z.B. Informatik studieren und habe den Mathematik Leistungskurs und bald das Abitur. Dennoch weiß ich, dass wir die Mathematik der Oberstufe wahrscheinlich innerhalb weniger Tage schon durchgemacht haben uns es schnell viel komplexer wird.
Es geht hier aber wie gesagt nicht um den Stoff, sondern deine Fähigkeiten, logisch zu denken. Wer schlecht in Mathematik ist und schon immer Probleme damit hatte, auch nach viel Lernen das alles zu verstehen, hat das logische Denken sicherlich eher weniger drauf und könnte demnach schneller Probleme mit solchen Bereichen (Mathematik & Logik) bekommen.
Das ist aber wirklich nur eine Mutmaßung und mein Wissen basiert wirklich auf Mathematik- und Informatikstudiengängen, die eben auch viel Mathematik beinhalten. Ich habe gerade nur kurz mal einen Artikel über ein Philosophiestudium überflogen.
Wenn du es genau wissen willst, dann lässt du dich mal persönlich von der Studienberatung beraten. Das habe auch ich mehrfach getan und damit auch ein sehr gutes Bild bekommen, wie schwer es wird und wie viel Mathematik mich erwartet.
Liebe Grüße
TechnikSpezi
Hallo,
ich versuche es mal zu erkläre:
1. Was kommt vor: Nichts.
Es gibt keine Mathematik-Module im Philosophiestudium, anders, als z.B. in Physik, Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik... In dieser Hinsicht ist ein Philosophiestudium nicht mathelastik. Von dem, was du in der Oberstufe im Mathematikunterricht hattest, wird nichts vorkommen.
2. Was muss man können:
In der Philosophie würdest du Logik brauchen. Die Logiken, die man in der Philosophie braucht, dienen zwar anderen Zwecken, als die Mathematik, die ihr in der Schule hattet - aber letztlich funktioniert die Sache genauso. Gleich im ersten oder zweiten Semester wirst du einen Anfängerlogikkurs belegen müssen. Das wäre das Pflichtprogramm. Praktisch braucht man das dann aber weiterhin, um Argumentationen zu analysieren, sie auf ihre Gültigkeit zu prüfen oder geeignete Gegenbeispiele zu finden, um sie zu widerlegen. Wenn dir das leicht fällt und du viel mit der Logik arbeitest, dann würde dir zumindest vieles leichter fallen in der Philosophie.
Außerdem kann es in einigen Bereichen der Philosophie sehr schnell, sehr abstrakt werden. Zwar kann man auch da die komplizierteren, abstrakteren Dinge meistens auch ganz einfach und mit vielen Beispielen erklären und du hättest im Studium Dozenten oder Bücher, die dir helfen, aber irgendwann wäre es ja schon das Ziel, dahin zu kommen, dass die Sachen selbst versteht (z.B. um sie anderen erklären zu können). Abstraktes Denken ist etwas, worauf in der Schule am besten der Mathematik-Leistungskurs vorbereitet.
Ich hoffe, du kannst dir jetzt ungefähr vorstellen, was dich erwartet, falls Du Philosophie als Hauptfach studierst.
3. Was sonst noch nützlich ist:
Englisch, Altgriechisch, Französisch, Latein (in dieser Reihenfolge).
Für Philosophie ist es wichtig, die Mengenlehre (Alle \ Einige \ Keine \ Vereinigung \ Schnittmenge) zu beherrschen und heutzutags werden auch die Grundkenntnisse der formalen Logik-Kalkül (nach Boole) verlangt. Ansonsten ist keine Mathematik erforderlich.
In der Logik vielleicht, aber ist Mathematik nicht schon eine Art Logik für sich?
Philosophie sollte sich mit dem Denken beschäftigen, und dass überhaupt gedacht werden kann. Vielleicht mal Husserl vergleichen. Hier ergeben sich nämlich Unterschiede, die man in unserer oberflächlichen Zeit unter den Tisch fallen lässt.