Martingal statt Ausbinder?
Heyho.
Ich habe eine Rb, der es schwer fällt den Kopf unten zuhalten. Und ich kann sie noch nicht gescheit im Genick reiten,was ich aber gern üben würde. Würde es Sinn machen,mit dem Besitzer über ein Martingal Zureden?:)
Das würde sie ja auch beschränkt den Kopf wie eine Giraffe zuhalten,trotzdem kann der Reiter das Pferd alleine im Gernick reiten.
Was haltet ihr davon& habe ich den Sinn des Martingals verstanden?
9 Antworten
Ich würde mal behaupten dass es dem Pferd nicht schwer fällt, sondern du es einfach nicht vernünftig reitest.
Und da hilft auch ein Martingal nicht, weil das Pferd dann zwar gezwungen wird den Kopf unten zu halten, allerdings vermutlich erst recht verspannt und den Rücken weg drückt.
Richtiger Reitunterricht hilft.
Dann musst du ihr beibringen, dass der Weg in die Tiefe viel angenehmer ist :) und das geht erst recht nicht indem man sie durch das Martingal herunter zwingt. Guter Reitunterricht ist bei den meisten Problemen die Lösung
Im Genick reitet man gar kein Pferd, der Reiter sitzt auf dem Rücken und reitet das Pferd wenn schon dann durch das Genick. Heißt, der Rücken kommt hoch u. das Pferd tritt unter, beugt die Hanken, nimmt hinten Last auf. Dadurch kommt die Form des Halses zustande, nicht weil man da vorne runter zieht oder mit Hilf(losigkeit)szügeln rum macht.
Was Ausbinder machen ist, den Kopf runter zerren u. das Pferd in eine starre Form zwingen, so kann es nicht losgelassen laufen, trägt sich nicht selbst, aktiviert die Hinterhand (den Motor) nicht.
Was ein nicht genug ausgebildeter Reiter macht ist, das Pferd über das Martingal runter zu zerren, wenn er selbiges verwendet. Sieht man allerorten immer wieder.
Du solltest also erstmal checken, ob das Pferd überhaupt über den Rücken gehen kann (Verspannungen, unpassender Sattel,...), Ausbildungsskala,... und dann an dir, deiner Reiterei, deinem Sitz u. vor allem deinem Verständnis von am Zügel reiten arbeiten. Alles andere ist nur Symptombekämpfung, geht aber nicht an die Ursache von "Pferd läuft wie Giraffe".
Den Sinn eines Martingals hast du nicht verstanden, und es wäre daher nicht sinnvoll, damit dem Besitzer in diesem Zusammenhang darüber zu reden. Wenn du das Pferd noch nicht durchs Genick reiten kannst, ist es erst mal am wichtigsten, dass du lernst, möglichst wenig mit der Hand zu machen. Da wäre ein Martingal kontraproduktiv, weil du dann erst recht am Pferd herumziehen würdest. Denn daseist das nächste, was du noch nicht verstanden hast: ein Pferd durchs Genick zu reiten, kann nicht durch Handeinwirkung des Reiters erzwungen werden.
Wenn du von „Ausbindern“ sprichst, hoffe ich, dass du Dreiecker meinst? Denn diese helfen dem Pferd, den Weg in die Tiefe zu finden und unterbinden allzu große Bewegungen, so dass du erst mal üben kannst, dich vom Pferd „mitnehmen zu lassen“. Wenn Dein Sitz dann das Pferd nicht mehr stört, und Deine Schenkel da liegen, wo sie hingehören, dehnt das Pferd sich an die ruhige (!!!) Hand. Die Hand würde aber niemals ruhig, wenn du versuchst, den Kopf da hin zuziehen, wo du ihn gern haben willst. Wenn von hinten alles stimmt, fällt dir der Kopf in die Hand wie ein reifer Apfel vom Baum.
Nein,ich reite mit Ausbindern die einfach links&rechts vom Gebiss zum Gurt führt,haha.
Aber ja, es wäre dann wohl doch mal Wert mir Dreiecker zuzulegen!
Es wäre besser u. es wert, du investiert in guten Unterricht.
Aber nur dann, wenn dir ein Reitlehrer, der was taugt, die Dreiecker einstellt. Die meisten, die den Kopp unten haben wollen, neigen nämlich dazu, die Dinger zu kurz einzustellen. Und wenn das geschieht, lernst du es nie - und dein Pferd läuft weiterhin auf der Vorhand. So wie auch mit den normalen Ausbindern. Damit lernst du in 20 Jahren nicht reiten. Hast du keinen vernünftigen Unterricht?
Ein Pferd wird nicht korrekt geritten, nur weil es die Rübe runter nimmt. Leider gibt es eine ganze Reihe von Reitern, bei denen genau das das einzige Ziel zu sein scheint. Da wird dann rechts links das Gebiss durchs Pferdemaul gezogen, die Hände gehen zum Bauch, zu den Knien oder möglichst weit und tief auseinander und das arme Pferd hält den Kopf nicht gerade sondern bei jedem Schritt nach rechts, nach links, nach rechts, nach links und schüttelt im Prinzip im übertragenen Sinne permanent mit dem Kopf über die Vergewaltigung seines Mauls. Dabei läuft es dann in der Regel auf der Vorhand und schindet seine Sehnen und Gelenke, bzw. bekommt sie damit geschunden.
Ein ausgebundenes Pferd lässt sich für den Reiter erst mal meist besser sitzen und meist auch besser lenken. Das mag für blutige Anfänger eine große Hilfe sein, doch an der Stelle, an der man selbstständig ein Pferd reiten möchte und es korrekt und pro Pferd reiten möchte, sollte kein Pferdekopf mit irgendwas runtergebunden werden, sondern der Reiter entsprechenden Unterricht nehmen, dass er lernt, ein Pferd so zu gymnastizieren, dass es korrekt an den Hilfen steht, mit Schubkraft aus der Hinterhand kommt, der Reiter einen konstanten Kontakt zum Pferdemaul hat, aber eben nicht mit Kraft, sondern mit Gefühl reitet und weiß, wann er nachgeben muss, dass ein langer Zügel kein sanfter Zügel ist, sondern das Gegenteil und ebenfalls weiß, wie man ein gutes und zielführendes Training überhaupt aufbaut.
Ich sehe immer wieder Reiter, die kommen in die Halle oder auf den Platz, reiten 3,4 Minuten Schritt, spielen dabei noch auf dem Handy rum und traben dann das Pferd hektisch an, stehen beim Leichttraben schneller auf als das Pferd trabt, haben richtig böse Hände, riegeln was das Zeug hält, haben keine Ahnung von korrekter Stellung und Biegung und eben auch nicht davon, wie man ein Pferd löst, wie man es arbeitet und wie man es am Ende der Arbeit so löst, dass man am nächsten Tag anknüpfen kann.
Nimm Unterricht - ein Martingal ersetzt korrektes Reiten nicht.
Der Sinn eines Martingal ist nicht durch eine gewisse Hebelwirkung den Kopf runter zu ziehen!
Auf gar keinen Fall!
Ein Martingal darf niemals so verschnallt sein, dass er die Bahn der Zügel ändert!
Nimm bitte guten Unterricht!
Die gewünschte Kopfhaltung kommt nur, wenn alles andere auch stimmt!
Tatsächlich liegt es wirklich nicht nur an mir,da die vorbesitzer sie von Anfang an "falsch" geritten wurde und es ihr beigebracht wurde den Kopf oben zuhaben. Aber danke für den Tipp und die anwort!:)