Macht es einen Unterschied wie ein Stromkabel liegt?

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Es macht dann einen Unterschied, wenn das Kabel durch hohen Strom so belastet ist, dass es merklich warm wird. Ein zusammengerolltes Kabel wird die Wärme schlechter los und verschmort, wenn es längere Zeit mit dem für gerades Kabel gültigen Maximalstrom belastet wird.

Bei Kurzzeitbelastung (ein Loch bohren) und bei geringem Strom (eine Leuchte) macht es keinen Unterschied.

Der hier teilweise erwähnte Spuleneffekt ist nicht zu Ende gedacht. Erstens hat eine zusammengerollte einadrige Leitung eine sehr geringe Induktivität im Bereich weniger µH, was bei 50Hz keinen Einfluss hat.

Sollten hochfrequente Oberschwingungen etwas gedämpft werden, wäre das sogar ein erwünschter Effekt.

Zweitens liegen in der "Spule", die ein zusammengerolltes Kabel bildet, beide Leiter parallel eng nebeneinander. Da die beiden Leiter vom selben Strom, aber in entgegengesetzter Richtung, durchflossen werden, heben sich die induktiven Effekte gegenseitig weitgehend auf.

P.S.: Besonders übel ist es, wenn ein Kabel in einem Gerät zusammengerollt ist, beispielsweise in einem Staubsauger. Das wird die Wärme wegen des Gehäuses noch schlechter los als ein auf einer Kabeltrommel aufgewickeltes Kabel.

das macht in zweierlei hinsicht unterschiede. zum einen hast du hier ein problem mit der induktion. die kabeltrommel wirkt quasi wie eine spule und der strom "bremst" sich quasi aus, weil die um den leiter entstehenden magnetfelder auf die benachbarte windung wirken....

das ist ungefähr so, als wenn ihr in einem paddelbot fahrt und einer in die falsche richtung rudert.

dann ist da noch die sache mit der erwärmung. jeder leiter ist ein elektrischer widerstand und wird dem entsprechend warm,. wenn strom duch fließt. wenn jetzt das ganze kabel auf einem knubbel liegt, staut sich die wärme irgendwann.

ein heizlüfter mit 2 kW erzeugt in 50 m Kabel (3 x 1,5 mm²) eine verlustleistung von 90 Watt.

kannst du gerne nachrechnen, wenn du willst. kupfer hat einen spezifischen Widerstand von 0,0179 mal 100 m durch 1,5 mm² ergibt das 1,2 Ohm. bei einem stromfluss von 8,7 Ampere entsteht so ein spannungsverlust im kabel von 10,4 volt. mal wiederum 8,7 Ampere macht das 90 watt.

wenn jetzt das ganze kabel auf einem haufen liegt, und die wärme nicht weg kann, dann muss es zwangsläufig mit der zeit zu warm werden. immerhin reichen 30 watt, ein drittel dieser leistung schon locker aus, um bauteile auf einer platine auszulöten.

lg, Anna

Das weiss sogar ich, dass es nicht grundsätzlich egal ist.

So wie eine Spule bei einem Trafo kann sich auch ein gerolltes Kabel bei hoher und dauerhafter Belastung erwärmen und - wie schon geschrieben - eine Kabelrolle sogar in Flammen aufgehen.

Kommt halt wie immer drauf an, was du für ein Gerät am Ende dran hast. Also wieviel Strom das Gerät verbraucht.

Ist ein Kabel bspw. auf einer Kabeltrommel aufgerollt und es fließt Strom durch, erwärmt es sich deutlich eher als wenn es ausgerollt wäre, da sich einige Kabel direkt berühren und somit weniger entstehende Hitze durch die Umgebungstemperatur abgekühlt wird.

Es hängt immer vom Kabel und vom durchfließenden Strom ab, ob es kritisch heiß bzw. gefährlich wird. Ist man sich nicht ganz sicher, ob es warm werden könnte, sollte man es vorsichtshalber aurollen, um die Chancen eines Kabelbrands deutlich zu minimieren.


Auf jeden Fall !

Eine Kabeltrommel z.B. sollte immer ganz abgerollt werden, da es sonst durch Induktion zu Erwärmung kommen kann, wenn ein Verbraucher angeschlossen wird.



michiwien22  13.06.2017, 21:17

aufrollen ja, aber mit Induktion hat das nichts zu tun, sondern mit ohm'scher Erwärmung.

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grisu2101  14.06.2017, 06:20
@michiwien22

Nicht allein die Ohmsche Geschichte spielt dabei eine Rolle, sondern auch die SPULE !! und in der entsteht Induktion.

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michiwien22  14.06.2017, 08:43
@grisu2101

Und wer hat dir dieses Märchen erzählt? Erkläre mir bitte mal, wie es funktionieren soll !

Hier eine Messung, die ich gerade an einer Kabeltrommel mit 50m Kabel im Garten gemacht habe:

Last: 

Zwei große Wasserkocher; insgesamt 18A, Messung ca 1 sec.

Messung des Spannungsabfalls dU an der Hin-Leitung:

1) komplett abgerollt und in großen Schlaufen verlegt:

dU = 12,8 V

Rges = 1,422 Ohm

Verlustleistung: 461W

2) komplett aufgerollt:

dU = 12,85 V

R = 1,428 Ohm

Verlustleistung: 463W

Ich erhalte also in beiden Situationen innerhalb des Messfehlers und der Schwankung der Netzspannung annähernd gleiche Verlustleistungen. Der Unterschied beträgt gerade mal 0,4 %.

Wo ist da ein Unterschied? Keiner - also ist es bewiesen, dass diese Geschichte mit Induktion ein Ammenmärchen ist (wie man übrigens in anderen Foren auch nachlesen kann).

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