Lohnt es sich finanziell Tierarzt zu werden?

8 Antworten

Das Problem ist eher, wie machst du eine eigene Praxis auf. Als Anfänger musst du als Assistenztierarzt  oder in einer Gemeinschaftspraxis anfangen. Eine eigene Praxiseinrichtung ist ein teurer Spaß.

Meine Tierärztin ist auch Tochter eines "Normalbürgers" und von Geburt aus nicht wohlhabend. Sie hat wohl 15 Jahre lang bei einer anderen (wohlhabenden) Tierärztin als zweite Tierärztin gearbeitet und dort eben ein Gehalt bekommen. Nun ist die (wohlhabende) Tierärztin in Rente gegangen, hat ihre Praxis geschlossen, und ihre Villa verkauft, in der die Praxis war. Um selber nun eine eigene Praxis aufzumachen, hat der Vater unserer Tierärztin Geld dazu gegeben, und sie hat einen Kredit aufgenommen, um ihre neue Praxis zu finanzieren. 

Es ist jetzt nicht so, das sich Tierärzte eine goldene Nase verdienen. Wenn man eine eigene Praxis eröffnen will, sollte irgendwo ein dickes finanzielles Polster auf einen warten.

Aber es macht sicher auch Freude, in einer bestehenden Tierarztpraxis zu arbeiten. Je nachdem, was dir wichtig ist (die Arbeit am Tier, oder die eigene Praxis), wenn deine Noten im Abiturzeugnis (NC 1,0 - 1,5 je nach Bundesland) stimmen, warum sollst du nicht einen Traumberuf erlernen?

Ich glaube, viele Menschen machen da eine Kosten-Nutzen-Abwägung. Du musst lange studieren, das Studium ist sehr anspruchsvoll, tlw muss man lange auf einen Studienplatz warten wegen des hohen NCs, in deiner Assistenzarztzeit verdienst du fast nichts und danach stehen manchmal weitere Investitionen wie in eine eigene Praxis an. Da erwarten viele dann schon ein überdurchschnittliche Bezahlung und sind enttäuscht, wenn es nicht so ist.

Das Durchschnittsjahresgehalt von Tierärzten liegt laut Internet zwischen 2300 und 3000 Euro brutto im Monat. Mit vielen Ausbildungen verdient man genauso viel. Mit anderen Studiengängen verdient man teils deutlich mehr. Ärzte verdienen z B bereits als Einstieg in die Assistenzarztzeit doppelt so viel wie Tierärzte ihr ganzes Leben lang. Das kann frustrieren und es ist natürlich wichtig, darüber nachzudenken, ob sich das lohnt. Fest steht aber, dass du von einem Gehalt wie es oben steht in vielen deutschen Städten gut leben kannst. Du bist damit nicht reich, aber auch nicht arm. Also wenn es dein Traumberuf ist, dann mach ihn- du brauchst keine Angst vorm Ruin zu haben. Wenn du aber nach einem Beruf suchst, der Spaß macht und viel Geld verspricht, dann such vielleicht noch ein bisschen weiter. Vielleicht hast du ja noch andere Interessen und Leidenschaften.


HerrRaabe  11.04.2017, 20:44

Sorry, aber dieser Beitrag ist wenig hilfreich und in weiten Teilen unvollständig oder gar völlig falsch.

Ich weiß nicht, weshalb hier immer nur auf den TA in eigener Praxis und solche, die das werden wollen, abgestellt wird.

In Wahrheit ist ein ganz erheblicher Teil der Tierärzteschaft in anderen Berufsfeldern (Veterinärverwaltung, Hochschulen, Laboratorien, Industrie usw.) tätig.

 Ärzte verdienen z B bereits als Einstieg in die Assistenzarztzeit doppelt so viel wie Tierärzte ihr ganzes Leben lang

Das mag in Einzelfällen so sein, aber nicht pauschal. Die Gehälter im Öffentlichen Dienst z. B. unterscheiden sich für Tierärzte und Ärzte (bei vergleichbarer Position) nicht. Und ein TA mit gut geführter eigener Praxis muss sich mit seinem Gehalt nicht hinter einem normalen Hausarzt verstecken. Ich kenne persönlich mindestens 3 TAs, die es einkommensmäßig sogar mit Spitzen-Fachärzten aufnehmen. Letztendlich liegt es an jedem/jeder selbst, was er/sie aus dem Beruf macht. Man kann überall ganz groß rauskommen oder auch grandios scheitern

 

Wenn du dich nicht auf z. B. (Turnier-) Pferde spezialisiert hast und keinen besonders guten Ruf hast, verdienst du als Tierarzt i. d. R. nicht viel.

Außerdem musst du eine Praxis übernehmen oder selbst ausstatten und aufbauen. Das kostet Geld.

Hiefür nimmst du i. d. R. einen Kredit auf und dieser muss jahrelang, meist jahrzehntelang, zurück gezahlt werden. Das kannst du aber nur, wenn deine Praxis sehr gut läuft. Wenn dies nicht der Fall ist, bedienst du deine Kredite und nagst am Hungertuch.



Gina1230  11.04.2017, 15:57

Nicht zu vergessen sind auch noch Mietzahlungen für die Praxisräume (oder für einen Kredit bei entsprechendem Eigentum), Zahlungen in die private Krankenversicherung, priv. Absicherung fürs Alter, Lohnkosten für die Arzthelferin etc..

Aus meinem Umfeld ist jemand Gehilfin in einer Tierarztpraxis. Sie verdienen anscheinend wirklich gut.. .dazu sei bemerkt, das sich die Praxis eher im ländlichen befindet, bei denen einige Besitzer von Pferden zum Kundenstamm gehören.

Mit eigener Praxis ist es sicher schwieriger als als Angestellte in einer Klinik.

Aber viel wichtiger: eignest du dich als Tierarzt? Da musst du nämlich alles andere als zimplerlich sein und auch mal ordentlich zupacken können.

Außerdem musst du zuerst das Studium schaffen. Wie tust du dich allgemein in der Schule? Hast du schon Latein? Kannst du dich mit dem Gedanken anfreunden nach dem Abitur / Matura noch mehrere Jahre intensiv weiter zu lernen?

Das soll jetzt alles nicht negativ klingen oder dich entmutigen! Ich will nur, dass du solche Wünsche realistisch durchdenkst. Wenn du alles oberhalb mit JA beantworten konntest, dann zieh es durch!


Adsensio714 
Beitragsersteller
 11.04.2017, 16:20

Ich mache mein Abi mit einser Schnitt und tue viel für die Schule. Nebenbei arbeite ich ehrenamtlich und lerne, weils mir Spaß macht... Das dürfte kein Problem sein. Aber die finanziellen Dinge interessieren mich jetzt