Lötzinn wird immer zur Kugel?
Schon seit längerem passiert es jedes mal dass das Lötzinn beim schmelzen zu einer Kugel wird und an nichts haftet. Weder am Kolben noch am Bauteil.
Ich habe mir Lötfett, neuen Zinn und einen Lötkolben angelegt. Dann hat es eine Zeit lang funktioniert und jetzt wieder nicht mehr.
Ich weiß nicht was ich falsch mache, ob mein Lötkolben einfach zu Billig ist oder ob es am Lötzinn liegt. Woran könnte das liegen?
Und welches Lötzinn ist am besten für Anfänger?
(Selbst nach ordentlichem erhitzen des Bauteils)
6 Antworten
Dann kann es sowohl am Lötzinn als auch an der Temperatur liegen. Z.B. könnte Dein Lötzinn so alt sein, daß das interne Flußmittel ausgetrocknet ist, oder Deine Löttemperatur ist zu gering - oder der Lötkolben verzundert - usw. Die Überlegung mit dem Lötzinn für Anfänger ist nicht so optimal, weil die Auswahl des LZ von Deinen Lötbedingungen bestimmt wird und vom dafür benötigten Lötzinn, eine bestimmte Temperatur erforderlich ist.
Hallo!
Leider hast Du nicht geschrieben, was Du überhaupt löten willst und wie viel Watt Dein Lötkolben hat. Auch auf das Lötzinn und seine Zusammensetzung bist Du nicht eingegangen.
Und überhaupt:
"Billig" muss nicht unbedingt schlecht sein, sondern nur "preiswert" bedeuten.
Vielleicht helfen Dir diese YT-Tutorials, um Dein Problem selber zu erkennen:
https://www.youtube.com/results?search_query=l%C3%B6ten+lernen
https://www.youtube.com/results?search_query=l%C3%B6ten+flussmittel
https://www.youtube.com/results?search_query=l%C3%B6ten+kabel+verbinden
Mit angepassten Suchbegriffen ist dort noch viel mehr zu finden.
Ich selber bin aber auch nur ein Amateur. Jedoch weiß ich immerhin, an welchem Ende der Lötkolben heiß wird... ;-)
Gruß
Martin
Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist an der Lötkolbenspitze die Verzinnung weg. Hast du die Spitze mal mit Schmirgelpapier bearbeitet?! Dann wird das Zinn heiß und schmilzt, haftet aber nicht an der Lötkolbenspitze. So zu löten ist tatsächlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Besorge eine neue Spitze und es sollte alles wieder funktionieren.
Anfänger ;D
Spitze reinigen
kleiner tropfen lötfet, (wirklich minimal ein tunken)
und 250 grad min temperatur den lötkolben einstellen.
uiiii hab mir auch grad micro spilzeug gehollt =)
Nur die Fortgeschrittenen verwenden vermehrt eine Lötstation, bei der sich die Temperatur einstellen lässt.
Man könnte aber im Zweifel auch zu einem etwas stärkeren Lötkolben greifen.
Nicht alles ist mit einem 17W-Lötkolben und einer nadelfeinen Spitze lötbar.
"Gelegentlich" ist ein 30W-LK deutlich besser geeignet und ohnehin eher "der Standard" bei normaler Haushalts-Elektrik.
Ich selber habe ergänzend zu den o.g. LKs noch einen 60W -LK. (Das war ein Set, zusammen mit dem 30W-LK.)
Das alles zusammen reicht in einen normalen Haushalt für die meisten Anwendungsgebiete völlig hin.
Ach ja, einen kompakten (Li)-Akku-Lötkolben (bis 450°C) habe ich ebenfalls. Für Orte ohne Steckdose in der Nähe.
Es wird wohl eine Kombination aus mangelnder Feinmotorik und schwachem Lötkolben sein. Kann auch sein, dass du zuviel Lötfett benutzt. Normalerweise reicht ein Krümelchen/Tröpfchen Kolophonium völlig aus, damit eine saubere Lötstelle verzinnt werden kann.
Nicht jedes Lötzinn hat eine Seele mit Flussmittel. Und WAS zur Hölle soll bitte an Kolophonium falsch sein? Ich hatte damit in den letzten 40 Jahren jedenfalls keine Probleme.
Und WAS zur Hölle soll bitte an Kolophonium falsch sein?
Lötfett ist falsch. Die meisten Lötdrähte, auch die im Hobbybereich, haben eine Seele aus Flussmittel.
Nein, falsch ist Kolophonium nicht so richtig, dazu aus https://ts.kurtzersa.de/electronics-production-equipment/loetlexikon/begriff/kolophonium.html
Kolophonium ist ein Naturprodukt und wird aus speziellen Baumharzen gewonnen. Es enthält organische Säuren die unter Temperatureinfluss in der Lage sind Oberflächenoxide von Metalloberflächen, die beim Löten dieBenetzung stören würden, zu entfernen. Aus diesem Grund nutzte man Kolophonium in der Elektronik-Fertigung, beim Weichlöten als Flussmittel und Aktivator. Heute ist natürliches Kolophonium weitgehend durch synthetische Harze und Aktivatoren ersetzt. Die Dämpfe von Kolophonium sind gesundheitsschädlich!
Unabhängig davon, der TE hat sich seine Spitze versaut und sein Timing beim Löten scheint auch verbesserungswürdig zu sein.
Ich hatte damit in den letzten 40 Jahren jedenfalls keine Probleme.
Wir nutzen seit 40 professionellen Jahren kein Kolophonium mehr, als Hobbyist davor habe ich es auch nie benötigt. Es ist mit den üblichen Lötdrähten einfach nur überflüssig. Beim Vorverzinnen von Litzen allerdings sind zusätzliche Flussmittel durchaus angebracht, wenn es um größere Mengen geht.
Von Lötfett schrieb ursprünglich nur der FS und ich ging lediglich darauf ein. Deine "professionelle" Meinung schießt übers Ziel hinaus, für den Fall, dass dir das nachträglich nicht selbst klargeworden ist. Derartige Kommentar-Romane sind nicht hilfreich für Laien. Hier, wie auch früher in Telefonzellen, gilt der Leitsatz "Fasse dich kurz!"
Mal ernsthaft: Lötfett oder Kolophonium hat im Bereich der Elektronik bei solchen Lötarbeiten nichts zu suchen.
Handelsübliches Zinn in Drahtform enthält ausreichend angepasstes Flussmittel.